Читать книгу Des Rates Schreiber - Chemnitzer Annalen - Gerd vom Steinbach - Страница 7
WAS BISHER GESCHAH
ОглавлениеDer Roman „Des Rates Schreiber“ schließt an das Buch „Aufbruch im Miriquidi“ an. Roland, welcher großes Interesse an der Geschichte seiner Heimatstadt hat, ist mit deren Erforschung nicht sehr glücklich und kann nicht verstehen, dass die Chroniken vergangener Zeiten der historischen Betrachtung nicht standzuhalten vermögen. Dass aber wissenschaftliche Erkenntnisse und tatsächliche Abläufe nicht unbedingt übereinstimmen müssen, darf er selbst erleben, als er nach einem Verkehrsunfall in die Personen vergangener Zeiten schlüpfen kann und damit in die Lage versetzt wird, die Geschichte der Stadt Chemnitz selbst zu erleben.
Als Folge seiner Verletzungen fällt er ins Koma und findet sich als Rudolf, dem Siedler aus dem Thüringischen im 10. Jahrhundert wieder, der an der Kolonialisierung des Sorbengaus teilhat. Die weise Frau Hildburga nimmt mit ihm die Aufgabe als Hüter der zu gründenden Stadt an.
Als Offizier des kaiserlichen Heers wehrt Rudolf mit seinen Bauern den Angriff der Ungarn ab und wird mit einem Lehen belohnt, welches zum Ausgangspunkt für das spätere Rottluff, Rudolfs Hufe, wird. Die Gründung einer Stadt jedoch lässt noch auf sich warten, einzig eine kleine Kapelle markiert den Punkt, der einmal deren Zentrum bilden wird.
Nur kurze Zeit kehrt Roland in die Gegenwart zurück, nur um gleich darauf im 12. Jahrhundert die Gründung der Stadt mitzuerleben, als auf des Kaisers Geheiß die Siedler an der Johanniskirche und an der Niklaskirche ihre neue Bleibe im sumpfigen Gelände im Schwemmland des Flusses finden.
Jahrhunderte erlebt Roland im Zeitraffer des Komas. Dieweil die Rettungskräfte alles daransetzen, ihn zu stabilisieren, der Krankenwagen eben den Unfallort verlässt, findet sich Roland als Ruprecht im 15. Jahrhundert wieder und der Leser lernt eine Stadt des Mittelalters kennen.
In der nun folgenden Geschichte begleitet Roland als der Stadtschreiber Ruprecht die Geschichte der Stadt in der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts nach den Ereignissen der Hussitenbewegung und zur Zeit der Leipziger Teilung Sachsens, die bis heute in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Bestand hat. Es ist an sich ein friedliches Jahrhundert für die Gegend und doch ist die Zeit spannend. Die maßgeblichen Familien der vorangegangenen Jahre werden durch neue abgelöst, die jetzt als Ratsherren die Geschicke der Stadt lenken.
Bevor der große Georgius Agricola, der Begründer der Montanwissenschaft, zum Zeitpunkt der Reformation als Bürgermeister der Stadt in Erscheinung tritt, war der Pädagoge Paulus Niavis Rektor der Lateinschule und gab ihr ein modernes Gepräge.
Lassen Sie sich also in ein interessantes Jahrhundert mitteldeutscher Geschichte entführen, in welchem die Veränderungen durch die Reformation erste zaghafte Markierungen setzen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.