Читать книгу Die Nächste, bitte! - Gerhard Kitzler - Страница 15

Оглавление

16

Verschiedene Hautfarben

An der Ersten Medizinischen Universitätsklinik konnte ich wäh-rend meiner Famulatur folgenden Vorfall beobachten.

In einem Zweibettzimmer lagen zwei Männer, welche beide als Privatpatienten von Herrn. Univ.-Prof. Dr. D. aufgenommen waren, nebeneinander in ihren Krankenbetten.

Der eine Patient war an Ikterus (Gelbsucht) erkrankt und hatte auf Grund einer Hepatitis ein zitronengelbes Hautkolorit. Sein Nachbar war zuckerkrank und litt an den Folgekrankheiten des Diabetes in Form einer Niereninsuffizienz und einer peripheren Durchblutungsstörung.

Wegen der schlechten Durchblutung seiner unteren Extremi-täten hatte sich bei ihm ein Unterschenkelgeschwür entwickelt. Deswegen wurde damals ein Farbstoff mit dem bereits bezeichnen-den Namen „Blau“ injiziert, um die noch durchbluteten Areale zu markieren und so von den nicht mehr mit Blut versorgten Gebieten zu unterscheiden. Bei der Verabreichung des an und für sich harm-losen Farbstoffes geschah es, dass dieser in ein venöses Gefäß gelangte, wodurch eine systemische Verabreichung erfolgte. So er-hielt der Patient eine himmelblaue Hautfarbe.

Man kann sich gut vorstellen, dass es zur allgemeinen Erheiterung beitrug, als jener Patient vom Untersuchungsraum in das Kranken-zimmer zu dem an Gelbsucht leidenden Zimmerkameraden zurück-gebracht wurde.

Bei jeder Visite vermittelte der Anblick der beiden Männer mit dem gelben und blauen Hautkolorit den Eindruck, aus einer Szene eines Sketches zu stammen.

Die Nächste, bitte!

Подняться наверх