Читать книгу Die Bibelfälscher und die historische Wahrheit - Gerhard Schirra - Страница 8

1.2 Den Fälschungen auf der Spur 1.2.1 Die immaterielle Seele

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Es gibt im Wesentlichen folgende Ansichten darüber:

 Der Mensch fällt nach dem Tod in einen unbewussten Seelenschlaf bis zur Auferstehung; der Ungläubige kommt zwar in die Hölle, büßt dort aber eine zeitlich begrenzte Strafe ab und wird dann a) vernichtet oder b) nach der Lehre des Fegefeuers in den Himmel überführt.

 Alle Menschen werden am Ende errettet (Allversöhnung).

 Alle Menschen können sich nach dem Tod, wann auch immer, bekehren.

 Wir glauben: Nach dem Tod lebt der Mensch bewusst im Hades oder Paradies bis zur Auferstehung und wird dann für alle Zeit und ohne Ende entweder in Herrlichkeit oder Verdammnis leben.

1. Johannes 4 : 1: „Geliebte, glaubet nicht jedem Geist, sondern prüfet die Geister ob sie von Gott sind! Denn es sind viele falsche Propheten hinausgegangen in die Welt.“

Jesus sagt im Johannes 8 : 51: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: So jemand mein Wort wird halten, der wird den Tod nicht sehen ewiglich.“ Wen hat Jesus hier angesprochen? Diese Zusage hat er einem/​den Jemanden gegeben, denen versprochen, die sein Wort halten. Hier ist keine Ansehung einer Person, kein elitärer Kreis, sondern ein „Jemand“, der sich nicht im Mittelpunkt sonnt, der nicht besonders geachtet, ohne Preis und Auszeichnung, Renommee und Wertschätzung von den Anderen. Der Herr „Jemand“ kann nur eine Reputation vorweisen, er hält sich an das Wort und begehrt dem Christus nachzueifern. Das ist seine Reputation, seine Ehre und Ruhm. Die Ehre und den Ruhm zollt der Herr „Jemand“ seinem Christus, bezeugt und erweist und hält fest an der Zusage: „Du wirst den Tod nicht sehen, nicht sehen ewiglich.“ Wow, was für ein Versprechen. Jesus wird im Johannes 11 : 26 in seinen Formulierungen noch verständlicher: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.“ In das ewige Leben wird der menschliche Tod mit einbezogen. Das Sterben wird als Übergang geschildert, ein Übergang in ein geistig ewiges Leben.

Jesus spricht von zwei Seins und dann auch wieder von einem Sein. Das Sein das man sieht, begreift und anfassen kann. Ein Sein das lacht, weint, redet und schreit. Ein schaffendes Sein das prägt, nachträgt, verzeiht, umarmt, hilft und verschmäht. Ein Leben aus dem Erdenklos geformt und endet, verdampft und verwest im Zurückkehren zu der Erde, zum Ausgangspunkt. Das andere Sein, eingeschlossen, versiegelt in der Materie, hilflos und verloren, so scheint es. Und doch macht sich dieses Sein bemerkbar, wenn man sensible Antennen hat. Ich rede von dem Unterbewusstsein, dem Verborgenen in uns, das mit dem Bewusstsein kommunizieren möchte. Ein gegenwärtiges und ständiges lernen, erfahren, annehmen im Tun. Diese beiden Seins sind miteinander verbunden, verschweißt und verantworten gesamt das irdische Dasein. Dieses andere WIR, ein Teil von uns wird nicht sterben, sondern ewig in der väterlichen Geborgenheit leben, dann wenn es will. Das geistig Ewige in uns, das WIR, nimmt in die Ewigkeit alle Erfahrungen mit, die Liebe wie auch den Hass, die Gleichgültigkeit, den Egoismus wie auch das Helfen, Vertrauen und die Sehnsucht nach der Göttlichkeit. Warum hat Jesus so gesprochen, gab es hierfür Gründe und warum falle ich in alte Denkmuster zurück, obwohl die Göttlichkeit mich zu einem Wissenden hat werden lassen? Somit bin ich mir bewusst, kein besonderer Mensch zu sein und hebe mich von meinen Lesern nicht ab.

Im achten Johanneskapitel ist die Rede von dem Wort, die Sprache der Liebe ausgehend von Gott in der Umarmung der Göttlichkeit; ein Sein für und nicht gegen Gott. Einen Vater, den sie nicht kennen, die Werke der Liebe, die sie nicht begreifen, weil man meint Gott zu dienen, tatsächlich aber dem Teufel verfallen ist. Das Kapitel erzählt Jesu Begegnung mit einer Ehebrecherin: Eine Frau wurde ergriffen, eine Ehebrecherin, die man in den Tempel zerrte. Die Ankläger schleppten die Tatverdächtige zu Jesus. „Wollen wir mal sehen, wie der Prediger sich positioniert; das Gesetz ist auf unserer Seite, es gibt keine andere Möglichkeit, das mosaische Gesetz ist zu vollstrecken“, schrieen sie. Ertappt und erwischt, das Urteil kann vollstreckt werden. Ein Prozess, der die Umstände aufklärt, vielleicht hat ihr Mann sie geschlagen, gedemütigt und auch betrogen, ist nicht notwendig. Die Männerdomäne kennt kein Pardon, wenn es um die „zweite Garnitur Gottes“ geht. „Nun wollen wir mal sehen, ob der Wanderprediger sich zu dem Gesetz bekennt oder nicht“; wenn er sich drückt, dann schnappt die Falle zu und wir machen ihn als „Frauenversteher“ dingfest.“ So oder ähnlich haben sie wohl geredet, vor vorgehaltener Hand vor dem Mund. Jesus, der seinen göttlichen Vater kannte, schon ehe er geboren wurde, wie er gesagt hat, gibt ein Beispiel vom Wesen Gottes. Erbarmen, Mitleid und Gnade stehen über dem Gesetz, ein Gesetz von Männern geschaffen, das den Frauen gilt. „Wer ohne Fehler ist, der werfe den ersten Stein.“ Er hätte auch sagen können: „Die Liebe sei euer Zeichen, an dem man euch erkennt.“ Was sind das für Typen, die befleckt und selbstgerecht über dem Gesetz der Väter wachen? Das Gesetz Gottes urteilt anders. Das Wort Christi ist das Wort des Vaters im Himmel, Vergebung und Liebe. Wer sein Wort hält, stirbt nicht, auch wenn seine Augen für immer geschlossen bleiben.

Johannes 11 erzählt wie Jesus Lazarus von den Toten aufweckte. Die Schwester des Toten, die Martha, ist von den Pharisäern gelehrt, dass nach dem Tod die Seele schläft und erst an einem „Jüngsten Tag“ wieder aufgeweckt wird. Die Worte des Christus ist eine gänzlich andere Lehre: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubet, der wird leben, ob er auch gleich stürbe; und wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?“ (11 : 25 – 26).

Wenn ich den Menschen im Leib, Geist und Seele als ein Ganzes bezeichne, dann ist es nicht falsch, wenn man auch von einer sterbenden Seele spricht. Eine abgestorbene Seele hat das Dasein in und mit Gott verwirkt. Nun möchte ich zum Kern kommen. Bibelfälscher sind nicht nur solche die biblische Aussagen verstümmeln, weglassen, verändern und gewollt selbstgerecht einfügen, sondern auch bewusst und unbewusst nach eigenem Gutdünken umdeuten. Die Gründe hierfür sind vielfältig.

Nach Wikipedia zählen die Sieben-Tags-Adventisten per 31.Dezember 2013 18 Millionen Mitglieder. Sie lehnen die Lehre von einer unsterblichen Seele ab und betrachten den Tod als einen schlafenden Zustand, bis zu der Zeit der Auferstehung in der Wiederkunft Christi. Das „Jüngste Gericht“ endet für die Gottlosen mit einer endgültigen Vernichtung bzw. Auslöschung. Die Zeugen Jehovas gaben in 2013 an, dass 8 Millionen „Zeugen“ aktiv sind. Nach ihrer Auffassung besitzen Menschen keine unsterbliche Seele. Bei den „Zeugen“ erhalten Treue nach dem Tod unsterbliches Leben und die Anderen würden nach „Harmagedon“ (durch Christus geführter Endzeitkrieg) auf der Erde zu ewigem Leben wieder erweckt. Im Internet vertreten weitere kleine Freikirchen und auch einzelne „Blogger-Propheten“ eine sterbende Seele. Ein „Glaubenskrieger“ bezeichnet die Lehre an eine unsterbliche Seele als Teufelslehre. Als deren einheitliches Fazit lautet: Der Mensch besitzt keine unsterbliche Seele, sondern der Mensch ist eine sterbliche Seele. Im Tode schläft er bis zur Auferstehung. Ein Blogger geht noch weiter und schreibt: „Die Irrlehre von der Unsterblichkeit der „Seele“ des Menschen ist die Grundlage des Spiritismus, die ein Werk Satans ist.“ (bibelmail.de) Einfach ausgedrückt wird behauptet, dass die Seele ein Sinnbild für den Charakter und das Wesen eines Menschen ist. Also ein immaterielles Kraftzentrum für Gefühle, Empfindungen, Wünsche, Sympathie, Antipathie, Denken, Anschauung, Triebe usw. Wenn Gott will, dann wird unser Geist, nicht unsere Seele, am „Jüngsten Tag“ wieder auferweckt. Bis dahin schläft unser Geist oder er wird nie aufgeweckt. Dann aber wäre es so, als wenn wir nie existiert hätten. Wenn das stimmen würde, dann ist die Hölle leergefegt, Satan hat keine Mitbewohner und vereinsamt.

Der bedeutendste Verfechter einer sterbenden Seele soll Martin Luther gewesen sein, ich zitiere aus zwei Blogger-Beiträgen: „Dr. Martin Luther schlug seine Thesen am 31. Oktober 1517 in Wittenberg an. In einer 1520 veröffentlichen Verteidigung von 41 seiner Aussagen schrieb er, die päpstliche Erklärung der Unsterblichkeit sei eine der ungeheuerlichen Meinungen auf dem Misthaufen römischer Dekretalien.“

Martin Luther über die Unsterblichkeit der Seele nach Forschungen von Fritz Heidler zusammengestellt von Peter Godzikim Oktober 2011: „Wo also und mit wem Gott redet, sei es, da er in Zorn oder in Gnade redet, der ist gewiss unsterblich. Die Person des redenden Gottes und das Wort signalisieren, dass wir solche Kreaturen sind, mit denen Gott reden will in Ewigkeit und unsterblicher Weise.“ „Der Mensch ist seiner Seele nach unzerstörbar. Aber die Welt kann es nicht begreifen, noch glauben, da die Seele unsterblich ist.“ Nach Godzikim soll Luther auf dem Sterbebett gebetet haben: „Nimm mein Seel` zu Dir.“ (WA 39 II, 400, 34 ff. 386,4 ff.) 17

Was ist Fälschung und was ist Wahrheit?

Wegen der Streitfrage über die Seele möchte ich die Schöpfungsgeschichte des Menschen chronologisch im ersten Buch Mose vorstellen. 1. Mose 1 : 27 – 28: „Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als einen Mann und ein Weib. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan …“ Weiter heißt es dann im 31 Vers: „Und Gott sah alles an, was er geschaffen hatte; und siehe da, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.“ Wir lesen bereits im ersten Kapitel, dass Gott die Menschen erschuf, segnete und ihnen den Auftrag gab, sich zu vermehren. Nun lesen wir, wie es weiter ging, also im zweiten Kapitel. Nach dem zweiten Kapitel ruhte Gott dann am siebenten Tag. Nun steht aber auch in diesem Kapitel geschrieben, dass Bäume und das Kraut noch nicht gewachsen sind, da das Land noch nicht feucht war. Im ersten Buch Mose 2 : 7 lesen wir dann: „Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erdenkloß, und blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. Und also ward´ der Mensch eine lebendige Seele.“ Nun darf man sich nach dem chronologischen Textablauf die Frage stellen: Lesen wir hier zwei Schöpfungsgeschichten des Menschen? Er schuf schon vorher den Menschen und segnete ihn und dann schuf er wieder den Menschen und der Mensch wurde dann eine lebendige Seele? Wegen dieser Frage streiten Theologen. Es ist nicht meine Aufgabe in diesem Kapitel diese Frage zu thematisieren. Nur, Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht ausschließen. Wenn es die Fortsetzung, Ergänzung des ersten Schöpfungsberichtes ist, dann wird uns gesagt, dass Gott dem von ihm geschaffenen Adam seinen lebendigen Odem einblies und Adam wurde eine lebendige Seele. Der Odem des Lebens kann es nicht sein, denn den haben Pflanzen und Tiere auch, somit ist der dem Adam gegebene Odem als reiner Lebenshauch nicht existenziell. Der dem Adam gegebenen Odem Gottes kann auch nicht die Existenz der Gefühle, also Psyche sein, wie wir gleich sehen. Auch ist es eine falsche Lehre wenn gesagt wird: Seine Seele, sein Ich oder seine Persönlichkeit ist lediglich eine Funktion seines Gehirns. Wenn das Gehirn stirbt, stirbt der Mensch und es bleibt aus der Materie nichts übrig, was weiterleben könnte.

„Einige Pflanzenforscher gehen bereits seit längerer Zeit davon aus, dass Pflanzen bestimmte Strukturen aufweisen, die ähnliche Funktionen erfüllen wie das menschliche Nervensystem. So senden zum Beispiel Maispflanzen spezifische Duftstoffe aus, um damit Schlupfwespen anzulocken, die schädliche Raupen eliminieren. Die Auffassung, dass Pflanzen über eine gewisse Form von Intelligenz verfügen, vertritt auch der Zellularbiologe Frantisek Baluska von der Universität Bonn: Pflanzen könnten riechen, schmecken, sehen, hören und sprechen. Vermutlich hätten sie sogar mehr Sinne als Menschen. So erspürten Pflanzen mindestens 20 verschiedene Umweltfaktoren, darunter Licht, Bodenstruktur und Schwerkraft. Außerdem orientierten sie sich – ähnlich wie Vögel – an elektrischen und magnetischen Feldern der Erde, so der Forscher. Über seine Erkenntnisse berichtet er in der aktuellen Oktober-Ausgabe 2007 des P.M. Magazins. Der Zellularbiologe glaubt zudem belegen zu können, dass die Wurzeln der Pflanzen, was die Kommunikation angeht, problemlos mit dem Internet mithalten würden. Das Infonetz der Pflanzen sei mindestens so groß wie das World Wide Web. Laut Baluska besitzt eine einzige Roggenpflanze 13 Millionen Wurzelfasern, deren Gesamtlänge von 600 Kilometern beträgt, wobei die Wurzelfasern ein riesiges dynamisches Kommunikationsnetz bilden. Der Forscher hat an der Spitze jeder Wurzelfaser spezialisierte Zellen entdeckt, die „gehirnähnliche Funktionen“ wahrnehmen. Im Verbund bildeten diese Zellen das „Gehirn der Pflanze“, man könnte auch von einem „Wood Wide Web“ sprechen, so seine Erklärung.“ Wir wissen jetzt, dass Pflanzen insbesondere unter der Erde intensiv miteinander kommunizieren“, erklärt Baluska im Interview mit dem Magazin. Zur Kommunikation verwendeten sie in Wasser gelöste Botenstoffe, die sie mit den Wurzeln „schmecken“ könnten. Zudem könnten Pflanzen auch zwischen ihrer eigenen Art und Fremden unterscheiden. Doch die zentrale Frage, ob eine Pflanze Schmerz empfinden kann, konnte der Zellularbiologe nicht beantworten: Darüber sei nichts bekannt, so der Forscher. Eines ist aber sicher: Der Pflanzenforschung steht eine aufregende Zeit bevor, vielleicht sogar ein Paradigmenwechsel in der Sicht auf die Natur.“ 18

„Zoologen bezweifeln schon lange nicht mehr, dass Tiere Gefühle empfinden. Primaten, aber auch Nager besitzen vermutlich sogar ein sehr feines Gespür für das Empfinden anderer – und liefern damit wertvollen Aufschluss über die Evolution des menschlichen Einfühlungsvermögens. (Frans B. M. de Waal) Jeder Hundefreund weiß: Je nach Stimmungslage wedelt Bello freudig mit dem Schwanz, knurrt böse oder himmelt sein Herrchen treuherzig an – sprich, der Vierbeiner zeigt Gefühle. Doch kann er sich auch in das Innenleben seines Herrchens hineinversetzen? Dem „besten Freund des Menschen“ sprechen wir oft großzügig derartige Fähigkeiten zu. Doch gegenüber den meisten Geschöpfen des Tierreichs zeigen wir uns ausgesprochen knauserig: Einfühlungsvermögen? Dazu sei wohl nur der Mensch als „Krone der Schöpfung“ fähig! Unter Verhaltensforschern fand hier in letzter Zeit ein Sinneswandel statt: Zahlreiche Studien konnten bei Tieren nicht nur differenzierte Emotionen und Empathievermögen nachweisen, sondern auch deren soziale und kommunikative Bedeutung aufdecken. Diese Forschungsergebnisse geben einen interessanten Einblick, wie Homo sapiens selbst zu dem mitfühlenden Wesen wurde, das es ist. Die jüngsten Studien zum Einfühlungsvermögen von Tieren haben einen Forschungszweig wiedererweckt, dessen Wurzeln ein halbes Jahrhundert zurückliegen …“19

Gott hat alle seine Geschöpfe mit den Sinnen ausgestattet, die ihre Existenz benötigt. Deshalb hat er nach der Erschaffung seine Schöpfungen gesegnet. Gottes Odem ist ein geistiger Hauch – ח ור (ruach) Wind oder Atem Gottes – und kein Hauch aus und für die Materie. Dass der Wind Gottes – hier nicht der Atem Gottes – ein geistiger Wind ist, sagt kein geringerer als Jesus: „Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. Also ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist.“ (Johannes 3 : 8)

Wer Gott und seinen Odem in den Materialismus versetzt, wird im Ansatz nicht erahnen können, welche geistige Macht von ihm ausströmt und ihn auch umgibt. Der Mensch will nicht begreifen, dass Zeit, Raum, Wirkungen und Geist eine andere Dimension haben, wie er es im Fleisch denken kann. Dies gilt für den Odem Gottes wie auch für die Länge eines Tages bei Gott. Man kann auch nicht unterschlagen, dass auch der Gott JHWH eine nefesch – Lebensodem, Atem – hat, bei der er schwört; sie kommt im Tanach einundzwanzigmal vor.

Siehe: http://de.wikipedia.org/​wiki/​Seele#cite_note-154

Was hat der Odem Gottes, den er Adam gab, bewirkt? „Und Gott der Herr sprach: Siehe Adam ist geworden wie unsereiner.“ (1.Mose 3 : 22) Was bedeutet wie wir? Ein unsterblicher Geist, eine vollkommene Seele und auch eine Seele „… die weiß was gut und böse ist …“, heißt es weiter. Also eine Erkenntnis Gutes und Böses zu unterscheiden und das Richtige zu tun. Hiermit ist auch eine Verantwortung für unseren materialistischen Leib und ein verantwortlicher Umgang und Sorgfalt mit unserer Erde verbunden. Denn Gott spricht im 1. Mose 2 : 15, dass Adam den Garten Eden nicht nur bauen, sondern auch bewahren soll. Wenn es heißt, dass die Menschen nackt waren und sich nicht schämten, bedeutet dies, die Menschen nahmen die Natur an und in ihnen waren kein Falsch und keine Unreinheit. (1. Mose 2 : 25)

„Wir wissen, wie Gott denkt und handelt, wir wissen wie Gott den einzelnen Mensch bewertet. Wer nicht für uns ist der ist gegen uns, denn unsere Gedanken sind Gottes Gedanken und auch unser Sinn ist sein Sinn. Wir bewerten nach dem Willen Gottes, welche Menschen unsere Hilfe und Barmherzigkeit benötigen und wer von uns nichts erwarten kann.“ Wer so predigt und handelt der predigt den Luzifer. Diese Wesenart im Fundamentalismus und Fanatismus wirkt dann so wie die Schlange, mit der Eva gesprochen hat: „Sondern Gott weiß, dass welches Tags ihr davon esst, so werden eure Augen aufgetan, und werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.“ (1. Mose 3 : 5) Was gut und böse ist wussten Adam und Eva aber schon vorher, aber sein wie Gott ist besonders im Jetzt brutale Gewalt, Hass, Mord und Selbstbeweihräucherung. Die Seele ist bei denen eingemauert und stirbt, so wie die alten Propheten sagen. Die Seele stirbt an Gott, sie ist tot, obwohl hiermit nicht ihre Existenz aufgehoben ist. Die „Eingemauerten“ predigen von der Liebe Gottes und tun den Hass. Somit stellen diese „Wölfe in Schafskleidern“ den Luzifer über Gott-Vater. Das sein wollen wie Gott bewirkt dann die Abnabelung von der Göttlichkeit und hervor kommt eine schändliche Seele.

Die Verfechter der sterblichen Seele zitieren gerne aus dem Buch Kohelet. In diesem Buch, auch Prediger genannt, steht in 12 : 7: „Denn der Staub muss wieder zu der Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat:“ Kohelet 9 : 5: „Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden; die Toten aber wissen nichts, sie haben keinen Lohn mehr, denn ihr Gedächtnis ist vergessen.“

Wem ist dieses Buch zuzuschreiben? Siehe hierzu Hinweise aus http://de.wikipedia.org/​wiki/​Kohelet: „Sicher ist der Text aber erst nach dem Exil entstanden, vermutlich in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts vor Christus, beeinflusst vielleicht von der griechischen Populär-Philosophie, ohne dass das im Einzelnen nachzuweisen wäre. Diese Datierung wird gestützt durch die Beobachtung, dass Lehnwörter aus dem Aramäischen und Persischen auftreten. Die ältesten identifizierten Zitate oder Übernahmen aus dem Buch finden sich im Buch Jesus Sirach, das auf die Zeit etwa 180 v. Chr. datiert werden kann … Kohelet ist das Buch des Alten Testaments mit den stärksten Affinitäten zur Philosophie. Mit seinem philosophisch orientierten Denkansatz bildet es innerhalb der alttestamentlichen Theologie einen Kontrapunkt gegenüber einer einseitig offenbarungspositivistisch orientierten Theologie. Kohelet weist zudem sämtliche Theologien zurück, die das menschliche Glück ins Jenseits verlegen: Keine Entwertung des Diesseits zu Gunsten des Jenseits.“

Lassen wir die Annahmungen so stehen. Im Kapitel: Die Auferstehung des Fleisches und der „schlafenden Heiligen“ habe ich hierzu ausgeführt: „Der Schreiber der alttestamentarischen Schrift ist ein enttäuschter und negativ gesinnter Mensch, denn er sagt: „Weinen ist besser als Lachen. Wer traurig ist, kennt das Leben. (Kohelet 7 : 3) Weiter meint er: „Aber wer Unrecht begeht, der hat kein Glück …“ Doch das ist Unsinn! Es bleibt dabei: Ich sehe darin keinen Sinn. (Kohelet 8 : 12 – 15)

Hierzu muss man wissen, dass diese Schrift keine göttlich inspirierende prophetische Schrift, sondern die Publikation eines damaligen Philosophen ist. Es wird erklärt, der Schreiber sei Salamon, der Sohn Davids. Dem muss aber entschieden entgegengesetzt werden, denn gerade dieses Buch widerspiegelt keinesfalls die Weisheit, die Herrlichkeit und die Schaffenskraft eines Salamons. Dass aber der Schreiber ein anderer Sohn Davids war, kann nicht unbedingt widerlegt werden.

Das Alte Testament beschreibt an einigen Stellen den Scheol. Scheol (hebräisch לואש)ist im Tanach eine Bezeichnung für das Totenreich. Das hebräische Wort hat in vielen anderen semitischen Sprachen keine Entsprechung, im Amharischen findet sich allerdings das Wort (siol) „Hölle“. Seine Etymologie ist ungeklärt. Es wird im Tanach stets ohne bestimmten Artikel verwendet und ist deshalb vermutlich ein Eigenname … Im (frühen) jüdischen Glauben ist der Scheol das Totenreich, in welches alle Menschen, sowohl Gerechte als auch Ungerechte, nach dem Tod hinabsteigen müssen um dort ein Leben in Finsternis und Trostlosigkeit zu führen. Der Scheol liegt in den Tiefen der Erde und stellt zusammen mit Abaddon und Gehinnom eine der Abteilungen der Unterwelt dar. Jahwe herrscht über das Totenreich und kann Tote von dort wieder zurückführen: „Der Herr tötet und macht lebendig; er führt in den Scheol hinab und wieder herauf.“ (siehe 1.Samuel 2 : 6). „Im christlichen Glauben wird der Scheol ebenfalls als Totenreich und Aufenthaltsort der Toten gesehen. Er wird in zwei Bereiche unterteilt, in eine Stätte für Erlöste und eine für Verlorene (Matthäus 16,18, Lukas 10,15, welche voneinander getrennt sind, Lukas 16,26).

  Die Stätte für die Erlösten wird Paradies oder metaphorisch „Schoß Abrahams“ genannt. (Lukas 16,11 – 31). Da Abraham als „Vater aller Glaubenden“ gilt, ist der „Schoß Abrahams“ ein Ort der Ruhe im Scheol für jene, die vor Christi Auferstehung im Glauben an Gottes prophetische Opfer (Jesus) glaubten und dadurch gerechtfertigt gestorbenen sind.

  In der Stätte für die Verlorenen warten die Verdammten auf ihr Endgericht.

Jedoch ist dieser Ort nicht das endgültige Ziel der Seelen, denn dem christlichen Glauben gemäß ist Jesus in der Zeit zwischen seinem Tod und seiner Auferstehung in´den Hades (griechisch für Scheol) hinabgestiegen. (Eph 4,8), siehe auch (1 Petr 3,19).“20

2. Samuel 7 : 12: „Wenn nun deine Zeit hin ist, dass du mit deinen Vätern schlafen liegst, will ich deinen Samen nach dir erwecken, der von deinem Leibe kommen soll; dem will ich sein Reich bestätigen.“ 1. Könige 2 : 10: „Also entschlief David mit seinen Vätern und ward begraben in der Stadt Davids.“

„Zu den Vätern legen“ war nicht nur eine Beschreibung für „sterben“, sondern bedeutete ganz real, die abgefaulten Knochen zu den Knochen der vorher verstorbenen Verwandten zu legen.“ 21

1. Samuel 28 : 13 – 15: „Und der König sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Was siehst du? Das Weib sprach zu Saul: Ich sehe Götter heraufsteigen aus der Erde. Er sprach: Wie ist er gestaltet? Sie sprach: Es kommt ein alter Mann herauf und ist bekleidet mit einem Priesterrock. Da erkannte Saul, dass es Samuel war, und neigte sich mit seinem Antlitz zur Erde und fiel nieder. Samuel sprach zu Saul: Warum hast du mich unruhig gemacht, dass du mich heraufbringen lässt …“ Wenn sie sagen, dass ein Dämon zu Saul gesprochen habe, dann kann man nur erwidern, dass Samuel ein Prophet war und nicht ein Dämon. Samuels Seele und Geist lebten weiter nach seinem leiblichen Tod. Eine nicht mehr existierende Seele kann nicht unruhig werden und sprechen. Interessant ist dann noch die Aussage von Samuel: „Morgen wirst du und deine Söhne mit mir sein …“ (1 Samuel 19) Nicht nur dass die Vorhersage so eingetroffen ist, sondern die Seelen mussten ins Totenreich gehen, Jesus hat sein Versöhnungsopfer noch nicht dargebracht. Bei diesem Vorfall kann man auch nicht behaupten, dass Spiritismus oder Geisterbeschwörungen am Werk gewesen sind. So wie Satan trügerische Bilder erzeugen kann, wenn Menschen mit Verstorbenen in Kontakt treten möchten, so ist es auch der Macht Gottes vorenthalten eine Erscheinung zu bewirken, sei es im Traum oder im tatsächlichen Sehen durch eine besondere Offenbarung aus dem Erbarmen.

Hiob 17 : 13 und 16: „Wenn ich gleich lange harre, so ist doch bei den Toten mein Haus, und in der Finsternis ist mein Bett gemacht. Hinunter zu den Toten wird es fahren und wird mit mir im Staub liegen.“ In der Finsternis sein Bett gemacht bedeutet, dass Hiob von Krankheit geschlagen, ohne einen Funken Hoffnung war. Im siebten Vers erklärt er die Finsternis in seinem Bett auf dem er lag: „Mein Auge ist dunkel geworden, und alle meine Glieder sind wie ein Schatten.“ Der Vers 16 wird in: Die Bibel, Einheitsübersetzung Altes und Neues Testament, wie folgt übersetzt: „Fahren sie zur Unterwelt mit mir hinab,/​sinken wir vereint in den Staub.“ Ich bleibe bei der Lutherübersetzung, denn ich sehe keinen Unterschied im Sinn. Hiob spricht von der Hoffnung im Scheol, „es“, die Seele, begibt sich dorthin, alle Schmerzen und Pein werden aufgelöst. Dann spricht er aber auch von dem Staub, in dem er dann liegen wird. Das hebräische Wort für den Menschen heißt Adam und für den Erdboden adamah. Somit wird gesagt, dass der Mensch stofflich aus der Erde gebildet worden ist. Der kranke irdische Leib kehrt zur Erde zurück und die Seele geht in den Scheol, ins Totenreich.

Verschiedene, besonders neuere Übersetzungen können zu Irritationen führen, deshalb halte ich möglichst an der Lutherübersetzung fest. Nach Luther heißt es im Psalm 22 : 30: „Alle Fetten auf Erden werden essen und anbeten; vor ihm werden die Knien beugen alle, die im Staub liegen, und die, so kümmerlich leben.“ Das heißt, dass alle, egal ob sie verstorben sind oder auf der Erde ein kümmerliches Leben haben, alle werden ihre Knie vor dem Christus beugen müssen. Das ist klar und verständlich, denn der Psalm 22 besingt das Leiden Christi am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Frau Prof. Ruth Lapide erklärt hierzu, dass die präzise Übersetzung (’Lama sabachthani’) nicht „warum“, sondern „wozu“ sei. Wozu, was ist dein Sinn, dein Plan, mein Gott. Die Einheitsübersetzung sagt bei dem 30 Vers: „Vor ihm allein sollen niederfallen die Mächtigen der Erde,/​vor ihm sich alle niederwerfen, die in der Erde ruhen.“ Die Gute Nachricht, Die Bibel, kommt dem Sinne nach zum gleichen Ergebnis. Bei der Elberfelder-Bibel (1905) heißt es: „Es essen und fallen nieder alle Fetten der Erde; vor ihm werden sich beugen alle, die in den Staub hinabfahren, und der seine Seele nicht am Leben erhält.“ Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt dann die Schlachter-Bibel (1951): „Es werden essen und anbeten alle Großen der Erde; vor ihm werden ihre Knie beugen alle, die in den Staub hinabfahren, und wer seine Seele nicht lebendig erhalten kann.“ Wie man sieht, können anders lautende Übersetzungen auch zu anderen theologischen Aussagen führen. Hier ist dann die Rede von denen, die ihre Seele nicht lebendig erhalten können. Die Anhänger der „sterblichen Seele“ gebrauchen dann lieber Übersetzungen, die ihre Argumentation helfen zu beweisen. Der geneigte Leser vertraut und glaubt. „Der seine Seele nicht lebendig am Leben erhalten kann.“ Selbst dann, wenn Schlachter und Elberfelder zutreffender übersetzen würden, was ich bestreite, kann man hieraus keine sterbliche Seele herleiten. Eine Seele am Leben erhalten, bedeutet Gemeinschaft mit Gott-Vater. Der seine Seele nicht am Leben erhält, ist von dem Vater im Himmel getrennt. So einfach ist das. Der Hiob bestätigt in 34 : 18: „Und verschone seine Seele vor dem Verderben und sein Leben, dass es nicht ins Schwert falle.“

Hier unterscheidet Hiob die Seele von dem Leib. Gott möge die Seele vor dem Verderben schonen, also sie soll keine Trennung vor Gott erfahren. Nicht nur die Seele soll von Gott nicht getrennt werden, sondern auch der Leib soll nicht durch ein Schwert umkommen.

Wenn man den Hiob im 19. Kapitel liest, dann wird der letzte Schleier im theologischen Streit gelüftet. Hiob 19 : 25 – 27: „Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt; und als der letzte wird er sich über dem Staub erheben. Und nachdem diese meine Haut zerschlagen ist, werde ich ohne mein Fleisch Gott sehen.“ Eine grandiose Hoffnung: Wenn sein Leib stirbt, dann wird seine Seele die Göttlichkeit schauen.

Hiob wendet sich von seinem geschundenen Körper ab und seine Gedanken kreisen um die erhabene Göttlichkeit. Er sagt nicht, dass er Gott im Fleisch sehen wird, sondern er spricht sinngemäß aus fester Überzeugung: Wenn mein Körper den letzten Atem aushaucht, dann werde ich Gott schauen. Hiob redet von einem Erlöser den er kennt, der „Letzte“ der Erretter, die Hoffnung. Der Auserwählte Gottes, wie Jesaja sagt, der sich über den Staub erhebt. Jesus hat sich über den Staub erhoben, denn er ist auferstanden von den Toten. Der „Letzte“, der Messias, der Gerechte, der unsere Sünden trägt. Der den Schlusspunkt setzt, der das Alte vergehen lässt und das Neue schafft. Jesaja 65 : 17: „Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken wird noch sie zu Herzen nehmen.“ Hierzu habe ich unter Punkt 1. 2. 26 ausgeführt, dass der Prophet eine lange Friedenszeit nach einer Reinigung und den Endsieg der geistigen, gegenüber den gottlosen, materialistischen und egoistischen Menschen beschreibt. Dann sagt Hiob im gleichen Kapitel in Vers 27: „Denselben werde ich mir sehen, und meine Augen werden ihn schauen, und kein Fremder. Darnach sehnen sich meine Nieren in meinem Schoß.“ Das Schauen der Göttlichkeit kann mit den irdischen Augen nicht ermöglicht werden. Er wird keinen Fremden sehen, sondern die Göttlichkeit im Himmel, ohne Fleisch, Gott sehen. Hiob möchte seine Seele auch nicht einem „Schlaf“ überlassen, um dann an einem irgendwann „Jüngsten Gericht“ aufgeweckt zu werden.

Wenn die Sonne des Lebens schwindet, ihre Strahlkraft verblasst, welche Bilder tauchen dann auf? Sehen wir die Liebe? Eine Liebe, die die Gerechtigkeit, Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, Vergebung, Toleranz, Frieden, Treue, Glauben umarmt und sich in der Hoffnung manifestiert? Haben wir diese Bausteine des ewigen Lebens, unsere Erfahrungen, in unserem Rucksack, für die große Reise? Welche Bilder sehen wir bei der Ankunft, im Sonnenaufgang der anderen Dimension? Wir leeren unseren Rucksack aus und halten die Liebe in unseren Händen. Die Liebe erstrahlt im Glanze der so noch nie gesehenen, aufgehenden Sonne. Wir brechen in Jubel aus und werden umarmt. Das Abbild der Anderen ist die Lieblosigkeit mit all ihren Facetten, die Unversöhnlichkeit, dem Neid, der Gier, die Untreue, dem allumfassenden Ich. Auch diese packen ihren Rucksack aus und halten in ihren Händen ihre Lieblosigkeit. Die Treue im Festhalten der Hoffnung haben sie nie gesucht. Wie weit ist die Entfernung von dem Ort der aufgehenden Sonne? Erhaschen sie noch einen Lichtstrahl und sehen ihr Mitbringsel? Erkennen und bereuen sie dann und suchen das mögliche Erbarmen, aus und von der Göttlichkeit. Akzeptieren sie nicht und wollen sie nicht, dann sind sie gleich denen, die in ihrer Dunkelheit den Rucksack auspacken und nicht sehen, nicht sehen wollen: sie weisen Schuld von sich. Sie verharren im Stillstand und warten, was geschehen soll. Ihre Auferstehung ist die Ernte, so wie sie gesät. Das ist dann ihr Weg, wenn sie nicht vorher „aufwachen“ und suchen: so wie ich an anderen Stellen ausführlicher geschrieben habe. Jesus sagt hierzu: „Also ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte; und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr! in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr! haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben, haben wir nicht in deinem Namen viele Taten getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie erkannt, weichet alle von mir, ihr Übeltäter! (Matthäus 7 : 17 – 23) Wer erkennt sich hier wieder? Jesus spricht im 15. Vers von den falschen Propheten, die in Schafskleidern (Viele) zu ihren Anhängern kommen, aber inwendig wie reißende Wölfe sind. Inwendig kalt und berechnend und sie wissen dann wie Gott denkt und handelt. Gottes Erbarmen soll sich ihren Begrenzungen unterordnen.

Nun habe ich bei dem Autoren Gleason L. Archer, „Schwer zu verstehen?“ nachgelesen, dass der Text im Hiob 19 : 26 ein ganz anderer sei. Auf Seite 309 seines Buches zitiert der Autor den Hiob: „Und nachdem man (d. h. die Würmer) meine Haut so zerschunden hat, werde ich doch aus meinem Fleisch Gott schauen.“ Ich empfinde es als eine Willkür, wenn bewusst falsch übersetzt wird, um eigenes Denken biblisch begründen zu wollen. Nun möchte ich eine Übersicht von einigen Bibeln geben, so wie sie den Passus übersetzen.

 Die hebräische Bibel – Der Tannach, (Hebrew OT), Hiob 19 : 26: „רחאְַו יֽרוע ֖ תאז־וּ֑פְקִּנ ירָשׂבְּמוּ֝ ה֥זֱחֽא ׃ַהּוֽלֱֹא Und wenn meine Haut, dies zerstört wird, dann ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen;“

 Luther 1984: „… mein Fleisch dahingeschwunden …“

 Neue Evangelische Übersetzung: „… werde ich ohne mein Fleisch …“

 Einheitsübersetzung: „… ohne mein Fleisch …“

 Schlachter 2000: „… dann werde ich von meinem Fleisch los …“

 Englisch Standard Version: „… ohne mein Fleisch …“

 King James Version: „… ohne mein Fleisch …“

 New International Version: „noch in meinem Fleisch Gott sehen will …“

 Elbesfelder: „… werde ich doch aus meinem Fleisch Gott schauen …“

 Die Gute Nachricht: „jetzt möchte ich ihn sehn mit meinen Augen …“

 Neues Leben: „von meinem Fleisch wenig übrig, werde ich Gott sehen …“

 Vulgata: „und in meinem Fleisch werde ich Gott schauen …“

Warum wird dann so verschieden übersetzt, obwohl die hebräische Bibel Klarheit bringen müsste? Dies ist einfach, denn weg von und aus ist hebräisch gleich מ + מ. Nur wer hat mit seinen irdischen Augen Gott gesehen? Niemand kann mit seinen irdischen Augen die Göttlichkeit sehen. Paulus hat nur ein Licht vom Himmel gesehen und erblindete. Warum übersetzt die römische Kirche falsch? Sie brauchen immer noch das Fegefeuer, den Hades und das „Jüngste Gericht“ nach ihren Lehren. Dies wird nachvollziehbar und ehrlich in der: Die Gute Nachricht Bibel, bei den Fußnoten erklärt. Diese Bibel ist eine gemeinsame Bibelübersetzung katholischer und evangelischer Bibelwerke. Man „muss“ dann zu einzelnen Bibelstellen Kompromisse schaffen und hält an willkürlich falschen Übersetzungen fest. Die „katholische Vulgata“ hat sich hier durchgesetzt und die Evangelischen konnten nicht überzeugen. Die Vulgata und die Gute Nachricht wollen ja, wie vorher aufgezeigt, Gott mit den irdischen Augen sehen. Wie erklärt die Gute Nachricht diese Übersetzung in ihrer Fußnote? „Die traditionelle Übersetzung, die Ijob in den Versen 25 – 27 seine Hoffnung auf Auferstehung ausdrücken lässt, beruht auf der lateinischen Übersetzung (Vulgata) und hat keine Grundlage im hebräischen Text.“ Ich lese aus diesen Zeilen: „Wir haben entgegen der trefflichen hebräischen Textübersetzung (ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen) nach katholischer Willkür anders/​falsch übersetzt, damit der Vulgata Genüge getan wird.“ Ich gebrauche die lutherische Übersetzung und weiß auch warum.

Auch der Abraham verfiel nicht nach seinem irdischen Ableben in einen „Schlafzustand“ im Abwarten auf ein „Jüngstes Gericht“, wo er dann soll auferweckt werden. Johannes 8 : 56: „Abraham, euer Vater, ward froh, dass er meinen Tag sehen sollte; und er sah ihn und freute sich.“ Die Seele des Abraham lag nicht im Vergessen, sondern erwartete den großen Tag, an dem der Erlöser kommt. Nun heißt es weiter, er freute sich. Ein schlafender Geist kann sich nicht freuen, glücklich sein kann nur eine begnadete und aktive Seele in der Ewigkeit. Als Jesus geboren wurde sah er ihn und freute sich, seine nimmermüde Erwartung wurde in der Erfüllung gekrönt. Im Matthäus 8 : 11 sagt der Christus: „Viele werden kommen vom Morgen und vom Abend und mit Abraham und Issak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen.“ Hierin sehe ich die Bestätigung, dass Abraham und mit ihm sein Sohn und Enkel im Paradiese sind. Wer will dann noch biblisch beweisen wollen, dass dies ein großer Irrtum sei. In dem angeführten Kapitel ist die Rede von dem Hauptmann, von dem Jesus sagt, dass er solchen Glauben nicht in Israel gefunden hat. Man horche auf: Ein Römer glaubt an den Christus, aber nicht das eigene jüdische Volk. Dann ist die Rede von denen, die nicht glauben und in die Finsternis gehen. Wenn dort „Heulen und Zähneklappern“ ist, dann schläft deren Geist auch nicht. Jesus spricht, wie schon angeführt, nach der lutherischen Übersetzung von denen, die kommen vom Morgen und vom Abend und am Tische bei Abraham, Issak und Jakob sitzen. Hiermit sind die Nachfolger Christi vom Beginn bis zum Ende gemeint. Die wahren ersten Christen und die wahren Christen der Endzeit werden bei Abraham im Himmel sitzen. In den neuen Übersetzungen der Bibeln heißt es dann: „Viele werden von Osten (Ost) und Westen (West) kommen.“ Diese Übersetzungen wollen darauf abzielen, dass Textpassagen im heutigen Deutsch verständlicher formuliert werden. Niemand macht sich die Mühe aus Urtexten treffend zu übersetzen, sondern lediglich vorhandene Übersetzungen „verständlicher“ zu formulieren. Leider, wie man sieht, ergeben dann neuere Übersetzungen Sinnentstellungen. Jetzt lesen wir, dass die Erwählten von Osten und von Westen hinzu getan werden. Warum nicht auch die „Nordmänner“ und die Südländer?

Jesus hat nach Lukas 16 : 19 – 31 ein Gleichnis erzählt, indem der Abraham eine wichtige Rolle spielt. Hier ist die Rede von dem Armen, der von den Engeln in Abrahams Schoß getragen worden ist, somit wie oben angeführt auch bei ihm sitzt. Nach dem Tod des Reichen wurde dessen Seele in die Hölle geführt. Weder bei dem Armen noch dem Reichen starb die Seele mit dem Leib, und auch sind deren Seelen nicht in ein „Koma“ gefallen. Interessant ist dann auch, dass der verstorbene Reiche nach dem Gleichnis Augen hatte und sah. Jesus thematisiert auch hier den Übergang der Seele vom Leib in die geistige Welt. Es ist die Rede von einer großen Kluft zwischen dem Himmel und dem Aufenthaltsort der Lieblosen. Der Reiche bat Abraham, dass ein Verstorbener sich seinen Brüdern zeige, um sie zu warnen. Diese Seele, ein Verstorbener, konnte ja nur eine Seele sein, die sich im Himmelreich aufhält. Dem Reichen und denen, die sich bei ihm aufhielten war das Wollen nicht möglich. Dann heißt es: „… so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde.“ Das Aufstehen von den Toten ist hier begrifflich das Zurückkehren auf die Erde, sich zeigen und helfend belehren. Hier bestätigt wieder einmal der Christus, dass die Seele nicht sterblich im Fleisch ist, sondern in die Behausung geht, die ihr zugedacht ist. Hierzu wird von den „Propheten“ der materialistischen Seele gesagt: wenn die Patriarchen nicht wirklich tot sind, sondern an irgendeinem Ort in einem geistigen Körper weiterleben, dann müssten sie ja nicht von den Toten auferstehen (Johannes 5 : 28 – 29).

So wie sie eine Totenauferstehung begreifen, haben sie wohl recht. Die Frage darf erlaubt sein, ob sie in ihrer Denke den Christus nicht verstehen wollen und sich lieber in ihrem Fundamentalismus verirren? Johannes 5 : 28 – 29: „Verwundert euch des nicht, denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimme hören, und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben zur Auferstehung des Gerichts.“ Was will Christus uns hiermit sagen? Wie schon angeführt, sagt er im Johannes 8 : 51: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: So jemand mein Wort wird halten, der wird den Tod nicht sehen ewiglich.“ Johannes 10 : 16: „Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle; und dieselben muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und wird eine Herde und ein Hirte werden.“ Halten wir fest: Wer sein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen ewiglich. Dann geht es um die Seelen, die ihn nicht kennen, und auch nicht anerkennen wollen, aber Gutes in ihrer Erdenzeit getan haben. Jesus sagt, dass alle Verstorbenen, die dann seine Stimme hören, ihm glauben und auf ihn hoffen, herausgeführt werden aus dem fremden Schafstall zur Auferstehung des Lebens. Die Auferstehung des Lebens ist ein anziehen in die Wärme zu dem Christus.

Jeder andere Zustand ist ein toter Zustand, ein hoffnungsloser Zustand. Pulsierendes Leben ist nur in der Nähe der Göttlichkeit möglich. Aber die Anderen, die keine guten Werke in ihrer Lebenszeit vollbrachten, die ihre Schuld nicht sehen, sondern nur der anderen Schuld, die nicht bereit sind rückwärts zu gehen im Erkennen ihres falschen Verhaltens, ja die gehen dann zur Auferstehung des Gerichts. Sie haben alle Zeiten gehabt aber nicht genutzt, weder hier noch dort, in vielen Entwicklungsstufen, die von der Erbarmung ermöglicht wurden.

Die Verneiner der unsterblichen Seele argumentieren, dass das Gleichnis vom reichen Mann und vom armen Mann in der Sprache und Rahmenhaltung sehr bildhaft sei und den Lehren der Bibel widerspräche. Der reiche Mann stelle in diesem Gleichnis die jüdische Nation dar, die „reich an geistlicher Wahrheit“ war, während der arme Mann ein Bild für die Heiden sei. Andere schreiben, dass Jesus ein ägyptisches Märchen aufgriff und die Geschichte verändert habe. Die Talmude würden diese Erzählung in siebenfacher Fassung überliefern. Hierbei sei die Rede von einem reichen Zöllner und einem armen Schriftgelehrten. Die von dem Christus angesprochene Ewigkeit und den dortigen Seelen versetzen sie in ein ehrenvolles und unentehrtes Grab. Die Auferstehung der Seele nach dem Abstreifen der irdischen Hülle in der Ewigkeit wird in einen Wartezustand des Geistes verrückt, der sich im Tiefschlaf befindet. Wenn es ein Tiefschlaf wäre, dann kann man diesen Zustand auch als ein Koma bezeichnen. In der Medizin ist ein voll ausgeprägtes Koma (griechisch κῶμα, „tiefer Schlaf“) die schwerste Form einer quantitativen Bewusstseinsstörung. Das hebräische Wort für einen tiefen Schlaf ist „tardeimah“. Dieses Wort beschreibt einen von Gott-Vater verursachten tiefen Schlaf. Das hebräische Wort taucht in Genesis auf, bei der Erschaffung von Eva. Im Zusammenhang mit einer Auferstehung kann ich dieses Wort in der Bibel nicht finden.

Die schwache Beweisführung der Verneiner führt dann noch dazu, dass behauptet wird: Ein Gleichnis darf nicht allegorisch, also Aussage für Aussage übertragen werden. Ich frage mich: sind solche wahre Christen? Wenn Jesus schon vorher beim Vater war (Johannes 8 : 58) und sein göttliches Wissen auf die Erde ausgeschüttet hat, dann darf man ihn nicht entheiligen. Seine Worte überragen in Klarheit und Wahrheit alle anderen Worte, die vor ihm und auch nach ihm gesprochen und geschrieben wurden, wenn sie nicht deckungsgleich mit der aus ihm strömenden Göttlichkeit ist.

Johannes 14 : 2: „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen: Ich gehe hin euch die Stätte zu bereiten.“ Jesus sprach vor 2.000 Jahren, dass im Hause Gottes viele Wohnungen sind. Wenn dies so nicht wäre, dann und nur dann würde er hingehen, den Seinen eine Wohnung erschaffen. Sind diese Wohnungen bis jetzt verwaist und werden irgendwann bezogen?

Johannes 13 : 36: „Spricht Simon Petrus zu ihm: Herr, wo gehst du hin? Jesus antwortete ihm: Wo ich hin gehe, kannst du mir diesmal nicht folgen; aber du wirst mir nachmals folgen.“ Die Bibel Einheitsübersetzung ersetzt das Wort „nachmals“ in „später“. Jesus sagt nicht, dass Petrus ihm nach tausenden von Jahren folgt. Später ist mit einem anderen Wort bald.

Johannes 2 : 25: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.“ Wer an den Gottessohn glaubt, dessen Seele stirbt nicht und bei dem irdischen Tod geht der Geist auch nicht zu Gott zurück. Wenn Jesus so deutlich und klar spricht, dann ist hier eine spätere Auferstehung für seine Kinder, Brüder und Schwestern ein absurdum. In der von Jesus bezeichneten Auferstehung wird die an Christus glaubende Seele beim Übergang in die göttliche Heimat gezogen. Dies ist nach Jesu die einzige und wahre Auferstehung.

Johannes 12 : 32: „Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen.“ Welch ein Trost und welch eine grandiose Hoffnung für die die an ihm hangen, einfach wunderbar. „Glaubet an das Licht, dieweil ihr’s habt, auf dass ihr des Lichtes Kinder seid“, sagt Jesus in Johannes 12 : 36. Wer sich Christ nennt und nicht an dem Licht der Hoffnung festhält, der ist nur nach dem Namen ein Christ und soll in seinem falschen Fundamentalismus weiter von der sterbenden Seele lehren bis seine Augen drüben sehen und sich wundern. Jesus wird dann denen nicht entgegen gehen, sondern sie gehen in die Wohnstatt, die ihnen zugewiesen wird. Warum, sie haben dem Christus nicht geglaubt und halten fest, was ein Anderer gesagt hat. Sie werden den Engeln nicht glauben und sie für Dämonen halten und auf ihren „Schlaf“ warten, das ist die Hölle.

Johannes 16 : 16: „Über ein kleines, so werdet ihr mich nicht sehen; und über ein kleines, so werdet ihr mich sehen, denn ich geh zu dem Vater.“ Hier ist nicht gemeint, dass die Jünger Christus nach seinem Tod gesehen haben, sondern sie werden ihn sehen, nachdem er zum Vater gegangen ist, also nach seiner Auferstehung und nach ihrem Ableben. Die Jünger haben die Rede nicht verstanden. Deshalb sagt er im 20. Vers: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ihr werdet weinen und heulen, aber die Welt wird sich freuen; ihr aber werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden.“ Ich fasse zusammen: Meine lieben Jünger, nur noch eine kleine Zeit, dann werdet ihr mich sehen und euch freuen. Kein Schlaf, kein Geist der zu Gott zurückkehrt, sondern wenig Zeit und viel Freude nach den Tränen.

Matthäus 16 : 28: „Wahrlich ich sage euch: Es stehen etliche (einige) hier, die nicht schmecken werden den Tod, bis dass sie des Menschen Sohn kommen sehen in seinem Reich.“ Dieser Vers wurde von der Theologie oft vergewaltigt und man sagt: Jesus hat sich geirrt. Diesen Vers kann man nur mit dem Geist Gottes begreifen. Halten wir fest: Einige Menschen, die um Jesus herum standen, müssen seit 2.000 Jahren den Tod nicht schmecken, sie sind dann auch nicht in einem Koma-Zustand. Sie irren nicht umher, sondern sind geborgen in dem Himmel. Vielleicht sind einige schon vor Jesus-Tod hinüber gegangen, denn er sprach von etlichen, vielleicht von wenigen oder einigen. Nach dem Übergang haben sie den Christus gesehen.

Johannes 17 : 24: „Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, dass sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt, ehe denn die Welt gegründet ward.“ Nach der großen Bitte Jesu sind 2.000 Jahre vergangen. Soll er sich immer noch nach denen sehnen, die Gott ihm damals als Weggefährten gegeben hat? Es wäre doch paradox, wenn der Christus immer noch auf seine Apostel wartet und weiter sich in Geduld üben muss.

Johannes 5 : 24: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubet dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.“ Wer dies so tut und so glaubt, der muss nicht auf ein Gericht warten. Er dringt direkt zum wahren Leben hindurch. Seine Seele lebt und jubiliert, im schließen der Augen und dann im öffnen der Augen in der Ewigkeit, im ewigen Leben bei Gott und nicht im Warten. Im 21. Vers sagt Jesus: „… der Sohn macht lebendig wen er will.“ Also der Sohn macht was er will, wer will IHM vorschreiben: wer, wann, wie und wo?

Lukas 12 : 20: „Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wes wird’s sein, das du bereitet hast.“ Niemand fordert einen verweslichen Leib an. Dann sagt Jesus, dass das Leben mehr als Speise und Trank ist. Mehr als die körperlichen Bedürfnisse. Am Ende wird die Seele gefordert.

Lukas 9 : 56: „Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, der Menschen Seelen zu verderben, sondern zu erhalten.“ Seelen die sterben verderben dann auch.

Matthäus 5 : 8: „Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ Wenn ein Mensch reinen Herzens ist und Gott schaut, warum muss er dann noch vorher tausende Jahre schlafen. Worin liegt hier ein göttlicher Sinn? Zumal wie oben angeführt der Christus mit uns Umgang pflegen will. Wenn die Fraktion der sterbenden Seele Recht hätte, dann wäre der Himmel und auch die Hölle leer. Jesus würde sich nach uns verzehren und der Satan müsste warten, bis die kommen, die ihm zugehörig sind.

Johannes 14 : 19 – 20: „Es ist noch um ein kleines, so wird mich die Welt nicht mehr sehen; ihr aber sollt mich sehen; denn ich lebe, und ihr sollt auch leben. An dem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.“ Obwohl Jesu gestorben war und man ihn auf der Erde nicht mehr sah, sollen seine Apostel ihn doch sehen. Wann? Jesus sagt: An dem Tage, wenn der Tag für seine Jünger gekommen ist im Abstreifen ihrer irdischen Hülle. Sie sind in ihm und er ist in ihnen. Er lebt und sie sollen auch leben.

Markus 9 : 43, 45: „So dich aber deine Hand (dein Fuß) ärgert, so haue sie (ihn) ab! Es ist besser, dass du als ein Krüppel zum Leben eingehst, denn dass du zwei Hände (lahm zum Leben eingehst) habest und fahrest in die Hölle, in das ewige Feuer.“ Ich habe die beiden Verse miteinander verbunden. Was ist hiermit gemeint? Wenn die Hand oder der Fuß ein Anstoß zur Sünde wird, so ändere dein Verhalten. Die Hand die stiehlt, der Fuß, der Wege geht, die deinen Partner verletzen, so auch die Hand. Die Hand und der Fuß die/​der anderen körperlichen Schaden zufügt. Jesus zeigt zwei Alternativen auf. Entweder geht die Seele ins ewige Leben in eine Wohnung von Gott oder in die Hölle hinein. Hölle sind Bereiche, die von Gott getrennt sind.

Matthäus 20 : 23: „… aber das Sitzen zu meiner Rechten und Linken zu geben steht mir nicht zu, sondern denen es bereitet ist von meinem Vater.“ Ja, es werden etliche zu seiner Linken und Rechten sitzen, die den Willen der Göttlichkeit getan haben. Was ist dieser Wille? Glauben, Vertrauen, Vergebung und lieben die Göttlichkeit und die uns nah sind.

Matthäus 22 : 37 – 38: „Jesus aber sprach zu ihm: Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte. Dies ist das vornehmste und größte Gebot.“ Wollen wir die genannten Begrifflichkeiten durchleuchten. Liebe mit dem Herzen: Liebe ist das was man mit dem Herzen spürt und nicht mit den Augen sieht. Gemüt: Mit Gemüt wird die Gesamtheit der Gefühls- und Willenserregungen verstanden. In der Umgangssprache ist es die Persönlichkeit und der Charakter, die Emotion und die Sinnlichkeit. Ich nenne es die Psyche, das Gefühlsleben. Die Seele: Die Seele ist der unsterbliche Hauch Gottes, ein geistiger Hauch, den man wie Jesus sagt, nicht töten kann. Jesus hätte sich das Wort Gemüt in seiner Rede ersparen können, wenn die Seele das Gemüt (Psyche) wäre.

Lukas 23 : 42 – 43: „Und er sprach zu Jesus: Herr, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein.“ Der Schächer glaubte an ein Himmelreich und auch, dass die Seele des gekreuzigten Heilsbringer und König der Juden dort hingehe. Jesus soll seiner gedenken, denn er fürchtete die Wohnstatt, derer er würdig sei. Er bereute sein Tun und bat um Gnade und Erbarmen. Jesus verhieß ihm, dass er noch an diesem Tag ins Himmelreich mit ihm eingehe. Auch hier kann ich keine sterbende/​schlafende Seele bzw. einen schlafenden Geist erkennen. Nun sagen die Gegner, dass in der Übersetzung durch einen Kommafehler der Sinn der Worte entstellt worden sei. Jesu habe gesagt: „Amen, dir sage ich heute, mit mir wirst du sein in dem Paradies.“ So einfach ist das. Man setzt die Kommas anders und schon haben sie wieder recht. Da Matthäus, Markus und Johannes hiervon nichts erzählen, sind wir auf die Apokryphen angewiesen.

Nikodemus-Evangelium 10. Kapitel (2): „Einer der gekreuzigten Verbrecher sprach: Wenn du der Messias bist, dann rette dich und uns!“ Aber Dysmas fuhr ihn an mit den Worten: „Fürchtest du Gott überhaupt nicht, da das gleiche Urteil über dich verhängt wurde? Und uns geschieht’s zu Recht, denn entsprechend dem, was wir verbrochen haben, empfangen wir. Dieser aber hat kein Unrecht getan.“ Und er sagte zu Jesus: „Gedenke meiner, Herr, in deinem Königreich!“ Jesus aber sprach zu ihm: „Amen, Amen, ich sage dir: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Auch hier wird bestätigt: heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. Mit der zweiten Bestätigung kann nicht mehr geleugnet werden, dass der Schächer tatsächlich direkt ins Paradies ging. Nun kommt von denen noch ein weiterer Einwand. Es wird argumentiert, dass Jesus nach Johannes 20 : 17 zu der Maria gesprochen habe: „Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater“, also könne Jesu nach seinem Tod nicht im Paradies gewesen sein und damit auch nicht der Schächer. „In meines Vaters Haus (Paradies) sind viele Wohnungen“, sagt Jesus. Nachdem Jesus gestorben war, blieb er nicht ausschließlich bei seinen Jüngern, sondern er führte den Schächer in das Paradies. Dann ging er in die Bereiche der Unerlösten zu der Zeit Noahs. Bis er aufgefahren ist zu dem heiligen Vater im Himmel vergingen nach seinem Sterben 40 Tage.

1. Petrus 3 : 19 – 20: „In demselben ist er (Jesus) auch hingegangen und hat gepredigt den Geistern im Gefängnis, die vorzeiten nicht glaubten, da Gott harrte und Geduld hatte zu den Zeiten Noahs, da man die Arche zurüstete, in welcher wenige, das ist acht Seelen, gerettet wurden durchs Wasser.“ Auch hier der Beweis, dass der Christus nach seinem Sterben den Ungläubigen zur Zeit Noahs gepredigt hat. Dies wird nicht nur von dem Petrus, sondern auch in den Apokryphen bestätigt. Nur der Inhalt in dieser apokryphen Schrift ist eine menschliche Erzählung von den Dingen, so wie man Vorstellungen von der Reise Jesu in die Unterwelt hatte.

Matthäus 10 : 28: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele (psyche) aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle.“ In dieser Rede kann psyche nicht die Person als ein Ganzes sein und die Behauptung der Siebenten-Tags-Adventisten und Zeugen Jehovas trifft nicht des „Pudels Kern“ Diese falschen Propheten sagen: Der Mensch hat nicht eine Seele, sondern ist eine Seele. Wenn dies so stimmen würde, dann wäre die psyche tot, wenn der Leib getötet worden ist. Es existiert etwas in dir, das die, welche dich töten, nicht anrühren, nicht vernichten können. Dieses Etwas ist der Teil des Menschen, der weiter existiert, nachdem der Mensch verstorben ist.

Die Vertreter einer sterblichen Seele verdrehen die Worte Jesu in dessen Mund und sagen: „Mit diesem Text will Jesus sagen: Habt keine Angst vor den Menschen. Sie können euch nicht das (ewige Leben) nehmen. Fürchtet dagegen Gott, der Leib und Leben im Gericht töten kann.“ Es ist ein Unterschied, was einer sagt und was ein anderer meint, er sagen wollte und auch sollte. Johannes sagt in seiner Offenbarung 22 : 10: „Und so jemand davon tut von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott abtun sein Teil vom Holz des Lebens und von der heiligen Stadt, davon in diesem Buch geschrieben ist.“ Jesus war beim Vater, kam auf die Erde und sprach aus seinem Wissen wie Gott denkt, handelt und die Menschen führen möchte. Christi Worte sind keine Worte die „nur“ inspiriert aus dem Geist Gottes sind, sondern es sind direkte Worte Gottes. Wie viel mehr sündigen solche, die so Gottes direkte Worte bewusst entstellen? Es sind keine Christen, nein das sind sie nicht. Jesus sagt: „Ich kenne euch nicht.“

Offenbarung 6 : 9 – 10: „Und da es [das Lamm] das fünfte Siegel auftat, sah ich unter dem Altar die Seelen (psychas) derer, die erwürgt waren um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, das sie hatten. Und sie schrieen mit großer Stimme und sprachen: Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächest unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?“ Johannes sagt in seiner Vision: Ich sah die Seelen. Einen schlafenden Geist sieht man nicht, aber die Seelen sieht man in der Vision. Er hat die Seelen nicht nur gesehen, sondern hörte sie auch sprechen. Ein schlafender Geist spricht nicht, und was meinen die falschen Propheten dann? Sie sagen: „Es sind nicht Menschen, die hier zu Gott rufen, sondern das Blut derer, die wegen des Wortes Gottes getötet worden sind. Genau so schrie auch „die Stimme des Blutes“ des ermordeten Abels zu Gott.“ Halten wir fest: Als Johannes die Seelen gesehen hat, da hat er falsch gesehen und als die Seelen sprachen hat er falsch gehört. Er hat das Blut gesehen und das Blut sprach zu Gott. Wow, nun sprechen sie auch dem Johannes ab, was er gesehen hat und was er hätte sehen sollen, das Blut das Gestalt annahm und sprach. Hierzu trifft Offenbarung 22 : 10 tatsächlich in vollem Umfang zu. Die Seelen riefen: Wann rächst du unser Blut und nicht das Blut rief, wann rächst du unsere Seelen. Wer möchte sagen, dass Seelen nur lebende Geschöpfe hier auf der Erde sind? Steht nicht geschrieben: „… wie lange richtest du nicht und rächest unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?“ Man kann nicht wegwischen, dass die Seelen laut rufen und auch zu ihnen gesprochen wird. Als die Seelen riefen wurde ihnen ein weißes Kleid gegeben. Dies ist die unmittelbare Folge des Rufens: ein weißes unbeflecktes Kleid (Offenbarung 6 : 11). Im gleichen Vers kommt sinngemäß der große Trost: Habt noch Geduld, noch ein bisschen Zeit in der Ruhe, (werdet ruhig, denn euch wurde gegeben das weiße Gnadenkleid) dann werden auch eure Brüder zu euch kommen, deren Schicksal gleich sein wird. Wer mag dann auf der Erde noch bestehen, wenn das Maß voll ist?

Im alten Judentum stellte man sich vor, dass der Mensch nach seinem Tod in eine Schattenwelt, den Scheol (לואש), eingeht und dort fern von Gott weiterlebt. Dieses Leben ist jedoch kein wirkliches Leben. Für einen frommen Juden war es daher besonders wichtig, in seinen Nachkommen weiterzuleben. Erst im Buch Daniel, und mit der von mir beschriebenen Ausnahme bei Hiob, wird deutlich auf ein ewiges Leben hingewiesen: „Viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande“ (Daniel: 12 Vers 2). Ein Leben nach dem Tod war zu Jesu Zeiten unter den jüdischen Gelehrten umstritten. Heute ist die Überzeugung, dass es eine Auferstehung der Toten gebe, im Judentum üblich. Es ist zu diesem Kapitel nicht meine Intuition im Einzelnen zu thematisieren, was zu der Zeit Jesu von den einzelnen Fraktionen geglaubt wurde und das Warum. Auch wollte ich nicht besonders vertiefen, was der Paulus als damaliger jüdischer Theologe geglaubt und vertrat, sondern ich habe mich besonders auf Jesus Christus und seine Lehren von den Dingen fokussiert. Zu den damaligen Verirrungen hat Jesu Klartext gesprochen, wessen Geistes Kind sind die die IHN verbiegen? Wenn sich Verstorbene zeigen, dann sagen sie es sind Dämonen. Dämonen sind Menschen, die sich Christen nennen und ihren Christus nach ihrer „Gebrauchsanweisung“ zurechtbiegen.

Zu der Zeit Jesu gab es drei verschiedene Gruppierungen mit unterschiedlichen theologischen Grundsätzen, auch was man unter einer Seele begreift.

 Die Sadduzäer leugneten die Fortdauer der Seele und einer Existenz von Engeln.

 Die Pharisäer lehrten von einer unsterblichen Seele und haben darüber hinaus die Auferstehung des Leibes vertreten. Die guten Seelen fänden Eingang in einen anderen Körper, während die Schlechten ewige Verdammnis ausgeliefert wären.

 Die Essener lehrten, sobald die Seele vom Stofflichen befreit wäre, entschwebe sie in seliger Freude nach oben. Auf die schlechten Menschen warte ein Ort ewiger Strafe.

(Flavius Josephus: Der jüdische Krieg, II. Buch, 8 Kapitel, www.reginaberlinghof.de/​essener.htm)

Es ist gesichert, dass damals die Reinkarnationslehre bei den Juden allgemeiner Volksglaube war. Das habe ich zu der Reinkarnationslehre geschrieben. Auch die ersten Christen waren der Lehre verbunden. Entsprechende Textstellen hat die Institution nicht mehr abgeschrieben, vernichtet oder manipuliert. Man erwartete auch den endenden Kreislauf, den Weltuntergang. Der endende Kreislauf in der Hoffnung ewig bei Christus oder in der ewigen Verdammnis für die, die keine Änderung ihres Zustandes wollten und wollen. Die Neuerfindung, das Fegefeuer für alle, passte in den Rahmen der Institution besser. Möglichst alle Schriften des großen Origenes wurden dann hierzu auch vernichtet. Jesus gab seinen Aposteln die Frohbotschaft: Ihr seid meine reifen Trauben am Weinstock meines Vaters, euch erwartet die Herrlichkeit, und kein nicht endender Kreislauf in weiteren Wiedergeburten. Wie will der Mensch sein Ende erkennen, wenn er seinen Beginn nicht begreift. Matthäus 19 : 28: „Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich ich sage euch: Ihr, die ihr mir seid nachgefolgt, werdet in der Wiedergeburt, da des Menschensohn wird sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit, auch sitzen auf zwölf Stühlen und richten die zwölf Geschlechter Israels.“ Jesus spricht von der letzten Wiedergeburt, der Wiedergeburt in die Herrlichkeit. Erstmals sagt er von seiner eigenen Wiedergeburt, seiner Himmelfahrt und seinem danach Sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit. Dann verspricht er seinen Getreuen die gleiche Wiedergeburt beim Übergang.

Auch die Apostel sitzen auf Stühlen und richten/​verantworten die Geschlechter Israels. Der „Geist“ der Apostel muss nicht abwarten/​zuwarten bis gerichtet wird, sondern sie sitzen und richten. Die Zerstreuung der Juden in alle Welt war ein hartes Gericht, der Holocaust, kein Gottesgericht, rührte zur großen Wehmut und die Zurückführung war ein Gericht aus der Liebe des Vaters.

Die Apologeten des 2. Jahrhunderts

Justin der Märtyrer (†165 in Rom) verwarf die platonische Lehre, wonach die Seele von Natur aus unsterblich ist; er meinte, sie sei ihrer eigenen Natur nach vergänglich und nur durch Gottes Willen unsterblich.

Tatian (Streitschrift 176 n. Chr.) bezeichnete die Seele als zusammengesetzt. Er unterschied zwischen einer von Natur aus sterblichen Seele (psyche), welche auch Tiere haben (denen er sogar Verstand zusprach), und einem unsterblichen Geist (pneuma) des Menschen.

Irenäus von Lyon (†202) lehrte, dass der „natürliche“ Mensch aus Leib und Seele zusammengesetzt sei, der „vollkommene Mensch“ hingegen sei dreiteilig, da der „Geist Gottes“ in seine Seele eintrete und sich mit ihr verbinde.

Tertullian († nach 220), der sich scharf gegen die griechische Philosophie wandte, betrachtete die Seele als materiell (feinstofflich, licht- und luftartig) und schrieb ihr eine Gestalt zu, die derjenigen des Körpers entspreche. Dabei argumentierte er, dass die Seele keine Auswirkungen körperlicher Zustände erleben könnte, wenn sie nicht selbst körperlich wäre. Nach seiner Ansicht ist sie von Natur aus unsterblich und hinsichtlich ihrer Substanz einfach (einheitlich).

Clemens von Alexandria († 215 oder 221) war stark von der platonischen und der stoischen Denkweise beeinflusst. Er hielt die Seele zwar für feinstofflich, im Unterschied zu Tertullian bezeichnete er sie jedoch als (relativ) unkörperlich. Wie auch andere Kirchenväter meinte Clemens, die Seele warte im Hades auf die Auferstehung des Leibes.

Ein Schüler des Clemens war Origenes († um 253/​254). Nach ihm muss die Seele (das heißt, ihr geistiger Teil oder Aspekt) unkörperlich sein, denn sonst könnte sie Unsichtbares und Unkörperliches nicht erkennen und auch nicht über ein Gedächtnis verfügen; auch müsste ihr, wenn sie körperlich wäre, eine bestimmte sinnlich wahrnehmbare Substanz als Objekt zugeordnet sein, so wie den körperlichen Sinnen. Origenes nahm eine Präexistenz der Seele an. Später wurde ihm von gegnerischer Seite unterstellt, er habe auch die Seelenwanderung gelehrt, siehe http://de.wikipedia.org/​wiki/​Seele#cite_note-154.

Wie man sieht, waren schon damals die theologischen Sichtweisen uneinheitlich, so wie heute auch. Wenn die falschen Propheten gerne den Justin zitieren, so hat er dennoch gesagt: „Die Seele ist nur durch Gottes Willen unsterblich.“ Den Willen Gottes hat er nicht infrage gestellt. Hätte er sich eingehend mit dem Willen Gottes in den Worten Jesu beschäftigt, dann wäre die von ihm beschriebene Ausnahme eine Regel. Tatian hat zutreffend die Psyche von Mensch und Tier beschrieben und den unsterblichen Geist (die unsterbliche Seele, so wie Jesus sagt) bestätigt. Tertullian wandte sich gegen die griechische Philosophie. Diese Haltung ist interessant, denn die Gegner der unsterblichen Seele argumentieren gerne mit dem heidnischen Einfluss dieser Philosophie. Tertullian war schon damals von großem Gott-Wissen beseelt, denn er wusste von einer feinstofflichen Seele, deren Aussehen er beschrieb.

Clemens prägte die Katholische Kirche mit seinen Vorstellungen im Abwarten der Seele im Hades und Auferstehung des Körpers. Seine Sicht entsprach den Vorstellungen der Pharisäer, wie auch der Katholischen Kirche. Siehe auch: Katholische Lehre – Papst Benedikt XVI. –

„Der Mensch ist eine Ganzheit, aus Seele und Leib gefügt, und zu seiner wahren Seligkeit gehört daher auch die Wiederherstellung seiner Ganzheit.“ Weiter meint dann Benedikt, dass dieser Leib ähnlich wie der Christusleib in der Auferstehung sei. (Papst Benedikt XVI., Artikel „Auferstehung des Fleisches, VII“, in: Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. 1, 1957)

Die gute Seele kann sich mit Gottes Zustimmung zeigen wie sie will. Hierzu habe ich zu der Auferstehung Jesu und an anderen Stellen genügend ausgeführt. Aus der Textpassage von Origenes möchte ich nur ergänzen, dass ihm die Seelenwanderung nicht nur unterstellt wurde, sondern er hatte sie gelehrt. Diese Schriften hat die Institution – wie oben angeführt– fast gänzlich ausgelöscht.

Ich verstehe den Christus in der Auferstehung beim Übergang in die neue Dimension. Das „Jüngste Gericht“ kann man auch nicht anders begreifen. Der Zustand der Seele wird bewertet und wie bewertet man sich dann selbst, folgt die Reue oder nicht? Der Kreislauf in den Wiedergeburten ist eine Gnade Gottes, um den Entwicklungsprozess in Gang zu halten. Verstehen kann man dies nur dann, wenn man die Liebe begreift. Die Auferstehung in Herrlichkeit ist der Übergang einer reifen begnadeten Seele, die dem Christus mit allen Fasern angebandelt ist und bei ihm bleiben darf von Ewigkeit zu Ewigkeit. Die kleine Herde, wer will da nicht dazugehören? Gute Taten sind sehr viel, aber nicht ausreichend, wenn man die Liebe der Göttlichkeit nicht sucht.

Epilog

Niemand, kein menschliches Wesen, hat vor dem Zeitpunkt der Auferstehung Christi Gott von Angesicht zu Angesicht geschaut. Niemand ist vorher so weit nach oben gestiegen. Das Leid in der höchsten Form einer menschlichen Erfahrung hat das Fleisch Christi erfahren. Meine Seele sagt hierzu, dass in diesem Andenken mir nichts geschehen kann, egal in welcher Form, was meine Liebe und Suchen nach der Göttlichkeit reduziert. Im Gegenteil: halten wir fest an der Liebe Gottes und im Gehorsam, dann werden wir ihn mit unseren geistigen Augen schauen. Jesus ist unser Weg und Ziel, warum sollen wir dann in seinem Gedenken nicht auf das hoffen, was er zugesagt? Wenn wir wollen, dann führt uns ein Leid nicht weg von Gott, sondern näher zu ihm. Dies ist ein Trost an das Gedenken des Opfers Christi. Eine reife Seele (Traube am Weinstock) muss manchen Lebensstürmen trotzen. Dem Annehmen der Schwere, positiv betrachtet, folgt das Leichte. Sei es schon hier, spätestens in der anderen Dimension. Ohne das Leiden Christi sind wir für ein solches Denken nicht offen. Hiob sah den Christus am Kreuz hängen und sah auch seine Auferstehung. Dieses Sehen bewirkte seine Annahme der Krankheit und seine Freude über die Zukunft überragte alles. Darum freute sich auch der Abraham, als er die Geburt Jesu in seinem Paradies sah, denn die Zeit war gekommen, in der er durch die weiteren Sphären zu dem Vater gezogen wurde. Die zu der Zeit Noahs lebten und nicht glaubten, freuten sich, den Christus zu sehen, und die bereit waren, bekamen die große Hoffnung sich aufzumachen, um ihren weiteren Entwicklungsprozess in Gang zu setzen. Das heißt: sie wurden gezogen und herausgeführt. Dies ist ein weiterer Beweis des großen Mysteriums des Opfers Jesu, das in die höchsten reinen Stufen der Himmel führen möchte.

Christus hat die Menschheit, den alten Adam, mit seinem Vater versöhnt. Sein Opfer war sein freier Wille, denn Gott hat ihm die volle Verantwortung für uns Menschen übertragen. Johannes 3 : 16: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Johannes 17 : 2: „Gleichwie du (Gott) ihm (Christus) Macht hast gegeben über alles Fleisch, auf dass er das ewige Leben gebe allen, die du ihm gegeben hast.“

Eine geschädigte Seele liegt nicht im Willen der Göttlichkeit. Umarmen wir die Liebe, so gesunden wir auch, denn im Umarmen der göttlichen Liebe werden wir wissend und vollendend. Jetzt denke ich an das Gleichnis von dem verlorenen Sohn. Der Vater sah ihn schon aus der Ferne, wartete und schloss ihn in seine Arme. Wenn man die Geborgenheit nicht sucht, was soll dann die Göttlichkeit tun? Der Vater im Himmel streckt seine Arme aus und sie lachen und schreien ihren Hass heraus. Sie bewirken die Handlungsunfähigkeit ihres Seins, was man auch als einen Zerstörungsprozess bezeichnen darf. Aber Gottes Langmut hat keine Grenzen und kennt keine Zeit. Den Gegnern meiner Schrift möchte ich noch sagen: Wie will man den Paulus interpretieren, wenn man den Christus nicht kennt?

Die Bibelfälscher und die historische Wahrheit

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