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1Die Wahrsagerin vom Jahrmarkt

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„Ich sehe! Ich sehe eine bunte Wiese! Ich sehe ein kleines Mädchen mit braunen Haaren auf einem Pony! Es reitet über die grüne Wiese. Der Duft der Blumen steigt der Kleinen in die Nase. Die Haare flattern im Wind. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Schäfchenwolken schweben leise vorüber.“ So sprach die Wahrsagerin auf dem Jahrmarkt, als sie von Tamaras Mutter unterbrochen wurde. „Jetzt ist aber genug mit dem Unsinn.“ Komm Kind wir gehen zum Karussell oder holen uns gebrannte Mandeln, davon haben wir mehr.“ Sie packte ihre Tochter an die Hand und zog sie aus dem Zelt der Wahrsagerin. Über die Schulter blickte Tamaras Mutter noch einmal auf die Wahrsagerein. Diese hatte ein feines lächeln um die Mundwinkel und nickte vor sich hin. Tamara fragte: „Mutti, bist du jetzt mit mir böse, weil ich mal zu der Frau in dem bunten Zelt wollte?“ „Aber nein Kind, ich hätte doch auch nein sagen können. Doch man sollte nicht alles glauben was die Dame so von sich gegeben hat. Also wie ist es? Was machen wir jetzt?“

Tamara legte einen Finger an die Lippe und sagte: „Karussell ist gut, doch keine Mandeln. Ich möchte lieber die rosa Watte am Stab.“ „So machen wir es.“ Sagte Tamaras Mutter und zog mit der Tochter weiter über den Jahrmarkt. Es gab noch soviel zu sehen. Die Schiffschaukel und dann konnte Tamara noch zum Ponyreiten, denn sie ritt für ihr Leben gerne. Es gab die kleinen Pferde in verschiedenen Größen Für das kleine Mädchen war auch das passende Pferdchen dabei. „Aufsteigen kleine Dame!“ so rief der Schausteller und hob Tamara in den Sattel. Die Pferdchen trotteten im Kreis umher doch für die Kinder war es ein besonderes Erlebnis. Am Abend erzählte Tamara ihren Kusinen Maria und Hannah von dem Besuch auf dem Jahrmarkt. Wie schön es war bei den Ponys und wie süß die rosa Watte geschmeckt hat. Doch am meisten beeindruckt war Tamara von der Wahrsagerin, die im bunten Zelt, den Menschen die Zukunft vorhersagte. Maria und Hannah fanden das auch spannend, denn wenn es wahr würde, dann müsste Tamara ja bald ein Pferd bekommen zum reiten.

Doch die Zeit verging und es standen die Ferien im Kindergarten an. An einem Morgen, die Kinder waren schon alle aufgeregt weil sie sich auf die Ferien freuten. Nur Tamara und ihre Freunde hatten noch nichts für die Ferien geplant. Da sprach die Erzieherin: „Aufgepasst Kinder. Wie ihr euch erinnert, hatten wir im Frühling an dem Preisausschreiben teilgenommen. Und!!!!……..Wir haben gewonnen.“ So sprach die Erzieherin Elke. „10 Kinder können die Ferien auf einem Bauernhof verbringen. Fragt bitte eure Eltern wer mit darf.“ Die Kleinen riefen alle durcheinander bis die Tante Elke in die Hände klatschte und um Ruhe bat. „Bitte Kinder, viele von euch fahren ja mit den Eltern in Urlaub doch die Anderen, die nicht wegfahren, die geben mir bitte morgen bescheid. Also macht es gut. Wer mit auf den Bauernhof darf, der bringt bitte von den Eltern die Genehmigung mit, damit ich euch anmelden kann.“

So gingen die Kinder aus dem Haus und liefen strahlend auf die wartenden Elternteile zu. Als Tamara mit der Mutter zu hause ankam musste sie gleich ihrem Monabär von dem Gewinn erzählen. Monabär – ein buntes Bärenmädchen mit rotem Kleid und gelber Schürze. Den hatte sie einmal von ihrem Vater bekommen. Ihre Eltern hatten sich getrennt und den Vater konnte sie jetzt nur alle vier Wochen besuchen. Dieser Bär war der Liebling von Tamara. Mit ihm hatte sie schon viel erlebt. Der Bär hörte sich geduldig Tamaras Wortschwall an. Er war es ja gewohnt von seiner kleinen Freundin überfallen zu werden. An manchen Tagen sagte sie nur morgens kurz hallo und holte ihn erst am Abend, um ihn mit ins Bett zu nehmen. Doch es gab auch diese Tage, wie heute. Lautes Geschnatter ohne Sinn, wieso ohne Sinn? Sie erzählte doch gerade etwas von Ferien auf dem Bauernhof. Das kann doch spaßig werden. Monabär hoffte nur, dass Tamara ihren kleinen Freund, beim Kofferpacken nicht vergaß. Tamara hatte von Mutti die Genehmigung für die Reise bekommen. Sie steckte mit dem Pausenbrot und dem Apfel in der roten Kindergartentasche. Im Kindergarten ging es hoch her als Tante Elke die Zettel einsammelte. Und als sie dann die Namen der Kinder aufrief, die ihre Ferien auf dem Bauernhof verbringen durften, da gab es ein Hallo, Hallo. Maria und Hannah, Erika und Julia, Maja und Amelie, Clara und Mona hatten das Glück. Als einziger Junge wurde Paul aufgerufen. Tamara wurde ganz zum Schluss genannt und freute sich umso mehr, weil alle guten Freunde und auch ihre beiden Kusinen mit auf die Ferienreise durften. Das konnte nur schön werden. Alle Kinder freuten sich auf diese Fahrt.

Zwei Tage später war es so weit. Es war Sonntag und die die Koffer wurden gepackt. Für Tamaras Mutter war es nicht so einfach. Ihre Tochter ging das erste Mal alleine auf eine Reise. Was sollte sie in den Koffer packen? Was benötigt ein kleines Mädchen denn auf dem Bauernhof. Auf jeden Fall, Latzhosen und Pullis. Regenkleidung und Gummistiefel mussten mit in den Koffer, falls das Wetter umschlägt. Und, und, und? Tamaras Mutti war einfach ratlos. Ihre kleine Tochter fuhr doch das erste Mal alleine in die Ferien. Doch die Mutter der Kleinen wusste sich zu helfen. Sie rief einfach die Mütter von Maria und Hannah, ihre Kusinen, an. Gemeinsam erstellten sie eine Liste mit Sachen, die die Kinder mitnehmen sollten. Die bunten Rollkoffer standen in Tamaras Zimmer fix und fertig gepackt.

Tamara macht Ferien auf dem Lande

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