Читать книгу Führer ins Dakiniland - Geshe Kelsang Gyatso - Страница 37
WEISHEIT, DIE ZWEIFEL UND BEFÜRCHTUNGEN BEZÜGLICH DER PRAXIS ÜBERWINDET
ОглавлениеWir sollten die elf Yogas der Erzeugungsstufe und die Meditationen der Vollendungsstufe ganz klar verstehen. Jedesmal wenn wir Dharma praktizieren, müssen wir im allgemeinen zuerst alle unsere Zweifel über die Anweisungen, die wir erhalten haben, zerstreuen und klare Erkenntnisse darüber erlangen. Durch das Anhören und das Studieren vollständiger und korrekter Anweisungen entwickeln wir durch Zuhören entstandene Weisheit und durch das Nachdenken über die Bedeutung dieser Anweisungen entwickeln wir durch Kontemplation entstandene Weisheit. Nur dann können wir damit fortfahren, einsgerichtet über die Erkenntnisse zu meditieren, die wir erlangt haben.
Es ist äußerst wichtig, daß unsere Konzentration einsgerichtet ist, wenn wir uns mit Dharma beschäftigen. Wenn wir mit einem zerstreuten Geist praktizieren und keine Realisationen erlangen, ist es nicht der Fehler des Dharmas, Buddhas oder unseres Gurus. Selbst wenn wir nicht mit formeller Meditation beschäftigt sind, sollten wir fähig sein, unseren Geist klar auf jedes tugendhafte Objekt zu richten, das wir wählen. Wenn unser Geist immerfort zu einer Unzahl von unwesentlichen Objekten abschweift, wird unser Fortschritt in Frage gestellt sein. Sobald wir anfangen, unseren Geist zu kontrollieren, und die Fähigkeit erlangen, ihn willentlich zu lenken, werden wir durch unsere Meditation Erfolge erzielen und schnell Fortschritte auf dem spirituellen Pfad machen. Unser Geist sollte wie ein feines, gut trainiertes Pferd sein, das kraftvoll, aber leicht zu kontrollieren und zu lenken ist. Solch ein Pferd wird seinen Reiter an jeden Ort bringen, an den er zu gehen wünscht, während ein ungezügeltes Pferd nur seinen eigenen Wünschen folgt und die des Reiters mißachtet.
Wenn wir einmal unseren Geist auf ein bestimmtes Objekt richten und ihn konzentriert darauf halten können, werden wir einen gut kontrollierten Geist haben, und unser Leben wird nicht durch zerstreute Gedanken verschwendet werden. Selbst bei weltlichen Aktivitäten entsteht Erfolg nur als Ergebnis zielbewußter Konzentration. Wie viel wichtiger muß also eine starke Konzentration für eine erfolgreiche Dharma-Praxis sein? Im Dharma erlangen wir Realisationen nur, wenn wir mit einsgerichteter Konzentration praktizieren, und dies ist nur möglich, wenn wir die Anweisungen vollständig verstehen.