Читать книгу Das LDL-Orakel und die ketogene Ernährung - Geta C. Fabian - Страница 6

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Vorwort

Mit der ketogenen Ernährung brachte ich meine rheumatoide Arthritis unter Kontrolle. Ich bin seit drei Jahren frei von Symptomen, genieße Energie auf Knopfdruck und geistige Ausgeglichenheit.

Aber die ketogene Ernährung erhöht mein LDL. Die Vorstellung vom gefäß-verstopfenden und herzinfarkt-verursachenden LDL störte lange meine Ruhe. Ich stand vor einem Problem. Sollte ich die ketogene Ernährung aufgeben, um mein LDL zu senken? Sollte ich die ketogene Ernährung aufgeben – und meine chronische Krankheit walten lassen –, um vielleicht in dreißig Jahren dem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu entkommen? Oder sollte ich mein LDL tolerieren, um symptomfrei und unabhängig zu bleiben? Keine dieser Lösungen schien mir richtig, denn sie sind von Angst getrieben. Das toleriere ich nicht.

Einerseits hält die positive Wirkung der ketogenen Ernährung seit fast drei Jahren an. Diese Ernährung aufzugeben, fällt mir schwer. Ich gäbe meine Unabhängigkeit auf. Andererseits treten Herzinfarkt und Schlaganfall auch bei Menschen mit normalem LDL auf. Ideales LDL garantiert kein langes Leben. Die ketogene Ernährung wirkt für mich im Hier und Jetzt. LDL hingegen ist vielleicht oder vielleicht auch nicht der böse Bube.

Die Dissonanz zwang mich, das LDL-Dogma im Kontext von Atherosklerose zu recherchieren. Erhöhtes LDL wird als kausales Element in der Entwicklung von Atherosklerose promotet. Andere sagen, das sei irreführend. Was ist gerechtfertigt? Was sind die Mechanismen? Welchen Einfluss nimmt die ketogene Ernährung auf diese Prozesse? Was ist relevant: LDL-Quantität oder LDL-Qualität? Was spricht für die Lipid-Hypothese? Was spricht dagegen? Welche anderen Hypothesen gibt es zur Atherosklerose? Ich wollte Antworten.

In der Forschung findet ein Wettkampf statt, zwischen Befürwortern und Gegnern der LDL-Hypothese. Ihre Werkzeuge sind nicht Fakten, sondern Assoziationen und Statistiken – Risikofaktoren sind das Werkstück.

LDL spielt eine Rolle bei der Atherosklerose. Tatsache ist aber, dass das LDL im Blut nicht die Vorgänge in den Wänden der Blutgefäße reflektiert. Tatsache ist auch, dass das atherogene Profil – hohes LDL, hohe TG und niedriges HDL - in der ketogenen Ernährung nicht auftritt. Tatsache ist auch, dass die ketogene Ernährung genau die Risikofaktoren verbessert, die mit Atherosklerose assoziiert sind.

Ich verteufle LDL nicht, segne es aber auch nicht. Ich konfrontierte die Hypothesen zur Entstehung von Atherosklerose mit der ketogenen Ernährung, weil ich LDL und seine Rolle in Atherosklerose auf einer fundamentalen Ebene verstehen wollte. Das war mir wichtig, denn durch wacklige Fundamente stürzen Hypothesen in sich zusammen.

Ich habe das Buch in drei Teile gegliedert:

 Im ersten einführenden Teil stelle ich die Lipoproteine vor.

 Im zweiten Teil beschäftige ich mich mit Atherosklerose und den gängigsten Hypothesen zu ihrer Entstehung: (1) die LDL-Hypothese, (2) die Infektionshypothese, (3) die Entzündungshypothese und (4) die Insulinresistenz-Hypothese.

 Im dritten Teil rede ich über die Folgen der ketogenen Ernährung auf Risikofaktoren für Atherosklerose.

Ich richte mich an Leserinnen und Leser, die sich für Wechselwirkung von Cholesterin, LDL und der ketogenen Ernährung interessieren. Heißere Themen, wie Statine und Gesundheitspolitik, spreche ich nicht an.

Ich hoffe diese Informationen werden Ihnen helfen, Cholesterinängste zu überwinden und Skeptikern die Stirn zu bieten.

Das LDL-Orakel und die ketogene Ernährung

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