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Der blinde Bettler

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Unweit eines Juwelierladens hatte sich vor einigen Wochen ein blinder Bettler seinen Platz gesucht.

Tagein und tagaus saß er dort auf dem Boden. Vor ihm stand ein Schild, auf dem Folgendes geschrieben war: „Ich bin blind, arm und hungrig! Bitte helfen Sie mir!“

Dem sehr geschäftstüchtigen Schmuckhändler war der Bettler ein großer Dorn im Auge, schließlich mussten die Kunden, um in seinen Laden zu gelangen, am Bettler vorbeigehen. Aber der Geschäftsmann hatte auch ein weiches Herz, und so brachte er es nicht über sich, den Bettler zu verjagen.

In einer Mittagspause tauschte der Juwelier das Schild des Bettlers gegen ein anderes aus, und ab diesem Zeitpunkt wurden unzählige Münzen in den Korb des armen Mannes gelegt.

Am Abend, nachdem der Geschäftsmann seinen Laden verriegelt hatte, ging er am blinden Bettler vorbei und fragte ihn, ob er mit seinem neuen Schild zufrieden sei.

„Guter Mann“, sprach der Bettler, „noch nie in meinem Leben habe ich annähernd so viel Geld an einem Nachmittag erhalten. Aber sag mir doch, was hast du nur auf das Schild geschrieben?“

Da lächelte der Juwelier und las ihm den Text des Schildes vor: „Es gibt so viele wundervolle Tage im Jahr, aber keinen einzigen davon kann ich mehr sehen!“

Betrachte einmal die Dinge von einer anderen Seite,

als du sie bisher sahst, denn das heißt,

ein neues Leben beginnen.

Marc Aurel

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