Читать книгу Fahrplan ins Glück - Gisela Rieger - Страница 8

Prioritäten setzen

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Ein alter Meister hatte sich auf eine Pilgerreise begeben, und seine Schüler schlossen sich ihm an. Zu ihrem Leidwesen mussten sie bald feststellen, dass der Meister die Pilgerreise streng fastend verbrachte. Doch trotz der Anstrengungen der Reise taten es ihm alle seiner Schüler gleich.

Am letzten Tag der Reise kam die Gruppe während eines Unwetters vom Weg ab und gelangte in ein kleines Bergdorf. Mit großer Freude wurden sie von den Einheimischen begrüßt, da sich in das abgelegene Örtchen nur selten ein Mensch verirrte.

Zu Ehren der frommen Gäste zogen sich die Frauen in ihre Häuser zurück, um ein Festmahl vorzubereiten.

Am Abend bogen sich die Tische vor Köstlichkeiten: Suppen, gebratenes Fleisch, duftender Reis, buntes Gemüse, frisches Obst sowie die feinsten Süßspeisen wurden aufgetragen. Der Meister wurde zusammen mit seinen Schülern zu Tisch gebeten. Obwohl den jungen Männern der Magen knurrte und ihnen das Wasser im Mund zusammenlief, traute sich keiner, der Einladung zu folgen, um nicht am letzten Tag der Reise noch zu sündigen. Der Meister hingegen begab sich zu Tisch und ließ es sich wohl schmecken.

Einer der Schüler wollte das Verhalten des Meisters nicht gutheißen und erinnerte ihn an das Fasten.

Der Meister lächelte milde und antwortete: „Die Dorfbewohner haben uns herzlich aufgenommen und mit viel Sorgfalt und Liebe für uns ein opulentes Festmahl vorbereitet. Daher habe ich beschlossen, dass ich lieber mein Fasten breche, als die Herzen dieser lieben Menschen.“

Beginnen wir damit, dass wir ein

Verständnis für die wahren Quellen des Glücks

entwickeln, damit diese hinfort als Fundament

für die Prioritäten des Lebens

dienen können.

14. Dalai Lama, Tenzin Gyatso

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