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Marita wusste nicht, ob Gött ahnte, was mit ihr und Harald geschehen war, als Harald sich zusammen mit Marita dort absetzen ließ, wo sie wohnte. Und Gött stellte auch keine Fragen.

Nachdem er sich verabschiedet hatte, winkte er den beiden noch zu und fuhr dann mit seinem schweren BMW davon.

„Der hat ja durchaus menschliche Züge“, meinte Harald anerkennend. „So habe ich den noch nie erlebt.“

Marita erinnerte sich, dass Dr. Bender immer sehr große Stücke auf ihn hielt und sie ihr einmal gesagt hatte, er sei ein Goldstück von Mensch.

„Frau Doktor Bender hat es auch immer gesagt, dass er so ist und ich habe es ihr nie glauben mögen. Aber jetzt weiß ich es.“

Harald sah sie an. „Ich begleite dich nach oben.“

Wie selbstverständlich nickte sie und als sie ihre Wohnung aufgeschlossen hatte und er sie hineinführte, da blieb er direkt hinter der Tür stehen und wandte sich wieder zum Gehen. „Alles Gute“, sagte er und blickte sie sehnsüchtig an.

„Was soll das heißen?“, fragte sie. „Mach doch bitte die Tür zu.“

Er strahlte sie an, schloss die Tür und ging auf sie zu. „Ich darf hierbleiben?“

Sie lächelte. „Hast du gedacht, ich schicke dich weg?“

Er nahm sie stürmisch in die Arme und dann fanden sich ihre Lippen. Sie glaubte, sich nach keinem Augenblick in ihrem Leben mehr gesehnt zu haben als nach diesem Moment ihrer Umarmung. Und nichts stand noch zwischen ihnen.

Versehentlich geriet sie mit ihrer Hand einmal an seinen Rücken und spürte, wie er zusammenzuckte. Sofort löste sie sich von ihm und er blickte sie überrascht an. „Was hast du?“, fragte er.

„Ich nicht. Aber ich habe dir eben wehgetan, entschuldige bitte.“

„Das macht nichts. Du kannst mir nicht wehtun, nicht wenn du mich liebst. Nur wenn du mich einmal nicht mehr lieben solltest.“

„Komm, wir wollen nicht auf dem Korridor stehen. Erst waschen wir uns. Ich lege dir eine Gummifolie über deine Verletzung, dann wird der Verband nicht nass. Ich klebe das mit Pflaster ab, du kennst das ja.“

Er lächelte. „Du könntest mich ja waschen“, meinte er scherzend.

Sie blickte in den Garderobenspiegel. „Du lieber Gott, sehe ich aus!“, rief sie.

„Dann geh mal zuerst unter die Dusche. Ich setze mich irgendwo auf einen Stuhl und warte. Am besten in der Küche.“

Sie lachte. „Küche? Ich habe nur eine Kochnische.“.

Dann verschwand sie in ihrem kleinen Schlafzimmer, holte sich Sachen und ging direkt ins Badezimmer zum Duschen.

Er hockte indessen in einem Sessel, den sie vorher noch mit einer Decke ausgelegt hatte.

Als sie dann kam und vor ihn trat, da sagte er bewundernd:

„Du siehst ja richtig neu aus. Eine weiße Bluse und ein dunkelblauer Rock, ich wage gar nicht, dich zu berühren.“

„Harald, ich habe dir etwas zum Anziehen hingelegt“, sagte sie. „Du hast doch nichts.“

„Und woher hast du etwas?“

Sie tat geheimnisvoll. „Das verrate ich dir nicht. Möglicherweise habe ich noch ein paar Männer im Haus. Was hast du dir gedacht?“

„Nun mal ehrlich, was sind das für Sachen?“

„Es ist Unterwäsche, es sind Jeans und es ist ein Hemd. Und das alles stammt von meinem Bruder. Er hat ungefähr deine Figur.“

„Und das soll ich dir glauben?“, fragte er schelmisch. „Die sind doch von deinem Freund.“

„Natürlich, von wem denn sonst? Bei dem Männerverschleiß, den ich habe“, erklärte sie scherzend.

Er ging zu ihr, beugte sich nach vorn und machte einen spitzen Mund. „Nur einen kleinen Kuss, ich greife dich auch nicht an. Einen ganz kleinen.“

Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und sie küssten sich, dass es aussah, als schnäbelten Kanarienvögel miteinander. Auch sie hatte, genau wie Harald, die Hände auf den Rücken gelegt.

Danach lachten sie beide und sie befasste sich wenig später mit seinem Rücken. Über den Verband legte sie ein Gummituch, verpflasterte es von allen Seiten und erklärte: „So, und jetzt ab die Post, wie Gött immer sagt.“ Als er dann eine Viertelstunde später wieder zu ihr kam, erklärte er stolz: „Ich war schneller fertig als du. Sieh mich an, in den Jeans deines Liebhabers und in seinem karierten Hemd.“

Sie lachte nur und sagte nichts. Er kam zu ihr, nahm sie in die Arme und sie hatte auf nichts anderes gewartet als auf diesen Kuss.

Überall duftete es nach Kaffee und nach frischem Brot.

„Hast du gebacken?“, fragte er nach diesem Kuss.

„Du Dummchen“, erwiderte sie lachend. „Ich habe getoastet, Weißbrot. Das hatte ich glücklicherweise noch. Man ahnt ja nicht immer, dass man einen hungrigen Bären empfängt.“

„Im Augenblick ist der Bär nicht mal so hungrig wie verliebt.“

„Nein“, rief sie, als er sie erneut in die Arme nehmen wollte, „ich muss doch den Kaffee fertig aufbrühen und neues Brot in den Toaster tun. Bitte!“

Er ließ sich nicht abhalten. Sie küssten sich und sie vergaß eine Weile ihren Kaffee und den Toast. Als er sich von ihr löste, sagte er: „Du hast noch feuchtes Haar, im Nacken ist es noch nass.“

„Ich wollte nicht so lange mit dem Fön herumfuhrwerken. Du hast ja die ganze Zeit warten müssen. Es trocknet von selbst. Ich habe keine Schwierigkeiten mit meinem Haar. Komm, und jetzt setz dich hin, der Kaffee ist gleich fertig. Viel habe ich nicht im Haus. Butter, Konfitüre und Quark. Wenn du Wurst willst, müsste ich welche holen.“

„Das fehlte noch. Ich würde dir notfalls die Haare vom Kopf essen, was denn sonst? Übrigens habe ich jetzt wirklich Hunger, du nicht?“

„Und ob.“

Als sie dann aßen und ihr größter Hunger gestillt war, spürte Marita, dass der Blick von Harald auf ihr ruhte. Sie schaute auf, machte ein fragendes Gesicht und sah ihn lächeln.

„Weißt du, was ich gedacht habe“, erklärte er leise.

Sie hatte in diesem Augenblick denselben Gedanken und denselben Wunsch. Aber sie schwieg und tat ahnungslos.

Er sah sie sehnsüchtig an. „Ich dachte an die Badeanstalt, als wir geschwommen sind. Und einmal bist du vom Einmeterbrett gesprungen und ich habe dich im Wasser gejagt, dann erwischt und hatte dich in den Armen. Es war sehr schön, die Haut deines Körpers unter meinen Händen zu spüren.“

Sie konnte sich sehr genau daran erinnern. Aber sie schwieg noch immer, sah ihn nur an und dachte: Wenn er jetzt aufsteht und zu mir kommt, ich würde dasselbe wollen wie er.

Er war seiner Sache nicht so sicher, aber doch zu viel Mann, um es zu vergessen. Denn er stand auf, kam um den Tisch herum, blieb neben ihr stehen und sie schaute zu ihm empor. Er nahm ihre Hände, zog ihre Rechte an seine Lippen, küsste ihre Finger einzeln, dann den Handrücken und legte ihre Hand an seine Wange.

Sie strich ihm zärtlich darüber, erwischte sein Ohrläppchen und zog daran, als wollte sie ihm damit zeigen, dass er sich zu ihr niederbeugen sollte.

Er spürte ganz genau, was sie wollte und kam ihrem Verlangen nach. Aber es fiel ihm schwer, sich zu bücken; daran hatte sie wohl nicht gedacht. Dennoch tat er es, wenn auch unter Schmerzen.

Er küsste ihre Nasenspitze, ihre Stirn, küsste sie auf beide Augen und dann auf den Mund. Seine Hände griffen unter ihre Arme und zogen sie empor.

Sie wusste, nach was er sich sehnte. Und obgleich sie es selbst auch wollte, glaubte sie, es ihm versagen zu müssen. Nein, nicht schon heute, dachte sie. Nicht schon jetzt. Ich muss mich dagegen wehren.

Aber sie tat nichts, um ihn zu hindern, als er sie wie in einem Tanz bis zur Couch führte. Und als ihre Kniekehlen dagegen stießen, hatte sie nicht die Kraft stehenzubleiben. Sie gab nach, als er sie auf die Couch drängte. Sie sank darauf, spürte seine kräftigen Arme, fühlte seinen Mund auf ihren Lippen und ertrank in der Glut seiner Küsse. Der einzige Gedanke, den sie überhaupt fassen konnte, war der Wunsch, mit ihm glücklich zu sein ...

Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand

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