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Die Explosion hatte das ganze Strafjustizzentrum erschüttert. Sie war bis in das entfernteste Büro zu spüren gewesen. Emolino saß mit Handschellen gefesselt im Keller des Gerichtsgebäudes, in einem durch massive Gitter abgeteilten Bereich der Wartezellen; er gab sich keine Mühe, ein zufriedenes Lächeln zu verbergen. Seinen beiden Strafverteidigern, die sich außerhalb des abgesperrten Teils in seiner Nähe befanden, konnte man den Schrecken deutlich ansehen. Betroffen schauten sie sich an, blickten fragend zu ihrem Mandanten. Doch Emolino zuckte nur mit den Schultern.

Es dauerte einige Zeit, dann war draußen das Geheul herannahender Einsatzfahrzeuge zu hören. Zum Glück war es von der Basis der Städtischen Feuerwehr bis zum Unglücksort nicht weit. Kurze Zeit darauf waren auch die Sirenen der Polizei- und der Rettungsfahrzeuge zu vernehmen.

Emolino setzte sich gelassen auf eine der Pritschen, während seine Verteidiger nervös rauchten. Jetzt war er ganz ruhig.

Im Inneren des Hauses konnte man das chaotische Durcheinander, das an der Explosionsstelle herrschte, nur erahnen. Das Benzin aus dem zerstörten Transporter ließ ein Flammeninferno entstehen, dessen Feuerzungen bis ins erste Stockwerk hochschlugen. Sofort trat ein Alarmplan in Kraft, der dafür sorgte, dass das ganze Gebäude geräumt werden musste. Es dauerte daher auch nicht lange, bis ein sehr nervöser Justizwachtmeister herbeigerannt kam und ihnen mitteilte, dass die Verhandlung heute wegen des Explosionsunglücks nicht stattfinden würde. Eine Information, die Emolino ohne große Überraschung zur Kenntnis nahm. Seine Verteidiger hingegen forderten, dass ihr Mandant und sie sofort evakuiert würden. Ihre hektischen Fragen nach der Ursache und den Auswirkungen der Explosion konnte der Beamte nicht beantworten. Wenige Minuten später kamen die zwei SEK-Beamten, die Emolino auf der Herfahrt begleitet hatten, herbeigeeilt und legten ihm mit verbissenen Mienen wieder die Handschellen an. Den beiden Männern war klar, wem ihre drei Kollegen aus dem Transporter ihren Tod zu verdanken hatten. Emolino nahm ihre Handlungsweise mit stoischer Gelassenheit hin. Ihm konnte heute nichts die Laune verderben.

Die beiden Beamten führten Emolino und seine Verteidiger durch die Lobby des Justizgebäudes zu einem außerhalb wartenden zivilen Polizeifahrzeug.

Auf dem ganzen Vorplatz standen Justizbedienstete herum und warteten darauf, ihren Arbeitsplatz wieder betreten zu können.

Wenig später war Emolino wieder auf dem Weg in die Justizvollzugsanstalt.

Blutiger Spessart

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