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1.2 Finanzkrise 2007
ОглавлениеEs begann im August 2007 mit der Immobilienkrise in den USA.
Der Subprime-Markt (Hypothekendarlehen-Markt) kam ins Wanken und die daraus entstehende Krise internationalisierte sich. Auch in anderen Ländern wie Spanien, Irland oder Island entwickelte sich zeitgleich eine ähnliche Immobilienblase.
Ursache und Wirkung lassen sich in komplexen Systemen nicht immer ganz klar trennen. Dieses als Anmerkung bezüglich der nachfolgenden Listungen in der Sache.
Die Ursachen der Krise waren:
- Geringe Bonität (Rückzahlkraft) vieler US-Kreditnehmer
- Zu geringe Eigenkapitalquote der Immobilienkäufer
- Starker Anstieg nur zu Spekulationszwecken gebauter Immobilien
- Verkauf fauler Hypothekenkredite in Form verbriefter US-Wertpapiere (Derivate),
mit einer 1a-Rating-Bewertung AAA versehen,
an europäische und asiatische Banken
- Fehleinschätzung und -Beratung auf Grundlage guter Rating-Bewertung auf
Grundlage vermeintlicher Immobilien-Sicherheit
- Weltweiter Anstieg des Handels mit undurchsichtigen Finanzprodukten
(Wertpapiere)
- Zins-Anstieg bei den Interbankfinanzkrediten
- Versagen der Aufsichtsbehörden und der Politik
- Im Zuge steigender Kreditzinsen fielen vermehrt Kredit-Rückzahlungen aus
- Durch eine steigende Zunahme von Zwangsversteigerungen kam es zur Anhäufung
von bankseitigen Verlusten
Daraus entwickelte sich in den folgenden Monaten eine globale Banken- und Finanzkrise und endete beinahe in einer Weltwirtschaftskrise.
Die Folgen waren:
- Die Immobilienpreise in den USA und anderswo fielen haltlos und rasant
- Der Handel mit Verbriefungen kam zum Erliegen
- Zusammenbruch der amerikanischen Großbank Lehman Brothers am 15.
September 2008
- Verstaatlichung von Banken
- Erhöhung der Staatsverschuldungen durch die Übernahme oder Rettung der
Pleite-Banken.
- Zusammenbruch der Bauwirtschaft
- Folge-Insolvenzen auch in anderen Branchen (zum Beispiel in den USA der
Autohersteller General Motors)
- Wirtschaftliche Rezession und Vertrauensverlust bezüglich Papiergeldwährungen
- Anstieg der Gefahr von Staatsinsolvenzen (zum Beispiel Griechenland, 2009)
- Gegen zahlreiche Herausgeber (in der Regel Banken) von Verbriefungen wurden
hohe Bußgelder ausgesprochen
Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt die weltweit entstandenen Wertpapierverluste im Zusammenhang mit der Krise auf zirka 4.000 Milliarden US-Dollar. Das entspricht etwa dem deutschen Bruttoinlandsprodukt eines Jahres.
Der reale Gesamtverlust durch krisenbedingte Firmeninsolvenzen, Arbeitsplatzverluste und dergleichen liegt sicherlich weit höher.
Zur Vermeidung von drohenden Bankinsolvenzen wurden in vielen Ländern sogenannte Bad Banks geschaffen. Diesen staatlichen oder Bank-eigenen Bad Banks wurden die faulen Kredite zugewiesen, die vor der Krise in Form verbriefter Wertpapiere (Derivate, Zertifikate) von Banken herausgegeben worden waren. Die Haftung und die Kreditausfallrisiken für die Bad Banks wurde entsprechend dieser
politischen Verfahrensentscheidung von den Steuerzahlern übernommen.
Die Steuerzahler tragen damit letztendlich die Folgen negativ verlaufender Spekulationsgeschäfte. Sie zahlen damit zudem Teile der bereits ausgekehrten Gewinnausschüttungen, Provisionen und Boni von Aktionären, Wertpapierhändlern und Bankmanagern, die für diese Krise verantwortlich waren.
Aussichten:
Mit ursächlich für die Krise 2007 waren billige Kredite. Mit Hilfe der nachfolgenden Niedrigzinspolitik in der EU und den USA werden die angehäuften Verschuldungen abgebaut und angestrebt, die Investitions- und Konsum-Bereitschaft von Unternehmen und Bürgern zu heben. Allerdings waren billige Kredite ursächlich mit Auslöser der Krise von 2007.
Links:
IWF: www.imf.org
Finanz-Krise 2007: www.planet-wissen.de/gesellschaft/wirtschaft/boerse/pwiefinanzkrise100.html
Die gefährlichsten Banken der Welt: www.fondsprofessionell.de/news/unternehmen/headline/und-die-gefaehrlichsten-banken-der-welt-2017-sind-138900/newsbild/2/