Читать книгу Interstellare Bräute® Programm Sammelband - Grace Goodwin - Страница 19
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ОглавлениеStyx
Sobald der peitschende Schmerz des Transports nachließ, wirbelte ich herum und zückte meine Messer. Bereit. Ich hegte keinerlei Absicht, Ionenwaffen zu verwenden. Meine Feinde sollten mir ins Auge blicken, wenn ich ihnen die Eingeweide aufschlitzte.
Das Frachtschiff war recht groß für seinen Typ. Und der Verräter hatte uns von etwa fünfzig Mann Besatzung berichtet, mit doppelt so vielen Gefangenen und mehreren Decks mit erbeuteten Waffen, medizinischen Hilfsgütern und fast eintausend mobilen Transportpflastern, die von den Sanitäterteams benutzt wurden, um die Verwundeten zu evakuieren.
Auf dem Schwarzmarkt waren sie mehr wert, als alles andere zusammen—einschließlich diesem Schiff.
Die Kronos-Legion war scheinbar mit nichts anderem als Raubzügen und Plünderungen beschäftigt. Harpers Team war eines von vielen, das angegriffen wurde. Der Geheimdienst wollte einige von ihnen lebendig. Bei dem Wort einige musste ich eine Grimasse ziehen. Sie waren ihnen scheißegal. Gleichgültig, und es war eine gute Sache, dass Harper auf Rogue 5 in Sicherheit war, oder Mervan würde aufgrund dieser Gleichgültigkeit zusammen mit dem Verräter dran glauben müssen. Im Moment aber brauchte ich genau diese Gleichgültigkeit, um zu bekommen, was ich wollte. Mervan war hinter dem Verräter in seinen Reihen her, der für diese Sauerei verantwortlich war. Jener Sanitätsoffizier, der den Kronos-Leuten die Koordinaten und andere kritische Informationen über die MedRec-Einheiten übermittelte, sobald diese zum Einsatz ausrückten.
Und mir war meinerseits scheißegal, was Mervan wollte. Er konnte von mir aus diesen Verräter finden und mich so direkt zu Kronos führen.
Diese Legion musste vernichtet werden. Ich wollte Blut sehen.
Mervan teilte mit einer Handbewegung seine Leute in Teams auf und eine Gruppe Prillonen und Atlanen bewegte sich flink in Richtung Gefängnistrakt. Zum Glück hatten wir nicht nur den Standort des Schiffs, sondern auch den Blueprint erhalten. Wir hatten alles analysiert und wussten, wo wir hin mussten.
Ein zweites Team schwärmte aus, um die Frachträume zu stürmen und die Waffen und sonstigen Güter dort zu konfiszieren.
Ein drittes Team würde sich das Kommandodeck vorknüpfen und das Schiff übernehmen sowie die Anführer gefangen nehmen.
Sie bewegten sich schnell, lautlos. Effizient. Aber nicht schnell genug.
Blade rannte neben mir, Cormac, Silver und Khon folgten und wir waren so verdammt schnell, dass wohl nur die Everianischen Jäger uns hätten einholen können. Auf mein Beharren hin aber waren diese zum Gefangenenblock entsendet worden. Dank ihrem Tempo würden sie dort die Unschuldigen vor einem Massaker bewahren.
Ionenfeuer und Kampfgeschrei hallte durch die Korridore. Das Alarmsystem des Frachters schlug an und blitzte rot. Blade knurrte. “Sie wissen, dass wir kommen.”
Sie wussten es von dem Moment an, als unsere Gruppe auf der Transportfläche angekommen war.
Mein Grinsen wurde immer diabolischer. “Gut.”
Hinter uns stampften mindestens zwei Dutzend Koalitionskämpfer durch den engen Korridor, aber sie lagen mindestens eine Minute zurück.
Bis sie eintrafen, würden alle auf der Kommandobrücke bereits tot sein.
Kronos hatte mit seinen Überfällen nicht nur die Styx-Legion hintergangen, sondern alle Hyperioner auf Rogue 5. Sie bedrohten unsere Existenz. Sollte die Koalitionsflotte uns den Krieg erklären, dann würde ein einziges Schlachtschiff ausreichen, um unseren Stützpunkt binnen Sekunden in einen Krater zu verwandeln.
Wir waren Schmuggler, Piraten. Wir agierten im Verborgenen und wir stürzten auch nicht alle anderen ins Chaos, nur um unsere endlose Gier zu befriedigen.
Die Flotte ignorierte uns, weil wir es ihnen leicht machten. Wir trieben Handel, wahrten den Frieden und hielten den Schwarzmarkt unter Kontrolle. Hin und wieder warfen wir ihnen einen Knochen hin und boten unsere Unterstützung an. Genau wie jetzt, obwohl wir sie dieses Mal nur glauben ließen, dass sie das Kommando hatten.
Sollten wir uns aber von der Leine losreißen oder zu stark an ihr zerren, dann würde ein Typ wie Mervan alles zerstören, was unser Volk aufgebaut hatte. Unsere Waffenruhe war heikel, sie hing an einem seidenen Faden. Und Kronos hatte gegen die Regeln des Systems verstoßen. Er war gierig geworden. Wollte sich zu viel unter den Nagel reißen. Er nahm Gefangene. Wir waren keine Sklavenhändler.
Astra, Cerberus und Siren hatten allesamt zugestimmt, als ich sie kontaktiert und in meinen Plan eingeweiht hatte. Allerdings hatte ich nicht erst um ihr Einverständnis gebeten, diesen Bastard umzubringen. Zum Glück waren sie sowieso einverstanden. Jeder einzelne dieser Kronos-Legionäre auf diesem Schiff würde heute sterben.
Wir trafen auf wenig Gegenwehr, als wir den Gang hinunterstürmten. Am Eingang des Kommandodecks standen zwei Wachen. Sie blockierten die massive Tür und ihre Armbänder waren verräterisch gelb. Nicht rot.
Sie verschleierten nicht ihre Identität, nicht hier. Entweder sie waren ein paar großspurige Bastarde, denen alles am Arsch vorbeiging oder sie waren nie auf die Idee gekommen, dass wir sie finden und auslöschen würden. Diese Arroganz gehörte zum Wesen eines jeden Hyperionen, aber heute würde sie ihnen das Genick brechen.
Ohne mit der Wimper zu zucken, eröffneten sie mit voller Kraft das Feuer.
Der erste Schuss traf mich an der Schulter, aber ich spürte kaum einen Stich. Unsere Körper waren anders als die der anderen Rassen in der Koalition. Unsere Kampfanzüge waren so ausgelegt, dass sie Ionenfeuer streuten—etwas, wovon Mervan keinen blassen Schimmer hatte. Ich war nicht verletzt, wie es bei einem Krieger der Fall gewesen wäre. Nein, ich war stinkwütend. Der Treffer befeuerte nur meine Mordlust.
Ich stürzte mich auf den linken Wachmann und Blade knüpfte sich seinen Kumpanen vor.
Tödliche Rage überkam mich, als ich mich fragen musste, ob er meine Partnerin angerührt hatte. Ob er auf Latiri auf ihren Kopf gefeuert hatte.
Blades Gebrüll hallte wie Kanonenfeuer durch den Gang, er rammte den Mann gegen die Tür und jagte ihm ein Messer in den Hals. Der Hieb war schonungslos und der Todeskampf kurz, ohne Zweifel aber befeuerte er nur seine Blutrunst.
Ich war weniger zivilisiert drauf, konnte mich aber noch beherrschen. Ich wollte den Wachmann vor mir umbringen, ja, aber ich wollte auch eine Botschaft loswerden.
Ich hielt den Kronos-Soldaten an der Gurgel gegen die Wand genagelt und blickte über die Schulter zu Silver. “Nimm das auf. Ich will, dass es überall auf Rogue 5 ausgestrahlt wird.”
Ihr Grinsen strotzte nur so vor Bösartigkeit, als sie einen Sensor an ihrer Uniform einstellte und nickte.
Mit zusammengekniffenen Augen blickte ich auf das Aufnahmegerät und hielt den Kronos-Soldaten mit sicherem Griff fest. Seine Hände waren um meine geschlungen, er zerrte und schnappte nach Luft. Ich ignorierte ihn und wandte mich an mein Volk.
“Hier spricht Styx. Dieser Soldat von Kronos ist Teil eines Manövers, bei dem die MedRec-Einheiten der Koalition angegriffen wurden. Kronos hat mit dem Angriff nicht nur das Gesetz der Legionen gebrochen und uns alle mit dieser Provokation in Gefahr gebracht, sondern er hat auch meine Partnerin attackiert.”
Blade trat an mich heran und blickte wie gebannt auf den Mann, den ich immer noch gegen die Wand fixiert hielt. Mit blutverspritztem Gesicht und blutverschmierten Händen blickte er in die Kamera, seine Reißzähne waren deutlich zu sehen, als er seine eigene Version einer Warnung all denjenigen zukommen ließ, die gerade zusahen.
“Das ist es, was mit meinen Feinden geschieht.” Dann drehte ich mich um und riss dem Täter mit einer Hand die Kehle aus dem Hals, sein Körper fiel zu Boden, nachdem meine Finger sich entfernt hatten. Der Geruch von Blut und Tod erfüllte die Luft, stieg in meine Nase und bewirkte, dass meine Reißzähne ebenfalls hervorbrachen. Überreste seiner Luftröhre und blutige Fleischfetzen in der Hand haltend, wandte ich mich wieder der Kamera zu und sprach so ruhig und besonnen wie möglich. “Die Styx-Legion ist nicht in Rage. Styx hat auch nicht die Kontrolle verloren. Das hier,” ich baumelte ein letztes Mal mit dem blutigen Gewusel vor der Kamera rum, bevor ich es runternahm und näher an die Kamera herantrat. “Das ist, was meine Feinde erwartet. Was mit denen geschieht, die meine Partnerin bedrohen. Partner stehen über den Gesetzen der Koalition. Über dem Gesetz der Legionen. Kein Planet, kein Anführer im Universum wird den Wunsch nach Rache gegen jene leugnen, die einer Partnerin Schaden zufügen wollen. Alle sollen wissen, was sie getan haben und wie ich sie bestrafen werde.”
“Sende es sofort rüber zu Rogue 5,” sprach ich. “Jetzt sofort verdammt. Wir sollten es morgens, mittags und abends auf allen Sendern ausstrahlen.”
Ich wollte die Wahrheit kundgeben. Die Ungewissheit beenden. Die Verräter auslöschen.
Die Koalitionskämpfer holten uns schließlich ein. Ihr Anführer, ein riesiger Prillonischer Krieger mit dunkler Haut und bernsteinfarbenen Augen blickte irritiert, als er das Gemetzel sah. “Styx, wir sollten sie lebend kriegen.”
“Sie hatten es auf meine Partnerin abgesehen,” erwiderte ich und berichtete ihm, was sie verpasst hatten, als sie durch die Gänge schlurften.
Anscheinend reichten meine Ausführungen, denn der Prillone achtete nicht weiter auf die toten Körper, sondern deutete mit seinem Ionengewehr auf die Tür. Ich musste mich fragen, ob er zu Hause auf Prillon Prime selber eine Partnerin und einen zweiten Mann hatte. “Lasst uns die Sache zu Ende bringen,” sprach er. Ehre wie Pflicht geboten ihm, diese Mission zu vollenden.
Blade blickte mich an. Wir würden als erste reingehen, keine Frage. “Fertig?”
Ich nickte und er hob die Hand des toten Wächters hoch, drückte sie auf den Türscanner und verschmierte dabei das Gerät mit Blut.
Die Tür schob sich auf und wir stürmten hinein, bereit zu kämpfen. Bereit zu töten.
Aber Mervan war schon da. Die gesamte Kommandocrew von Kronos kauerte auf den Knien, ihre Hände und Füße waren mit Metallfesseln fixiert, die so stark waren, dass selbst ein Atlane im Bestienmodus sie nicht hätte durchbrechen können.
Der Doktor thronte über einem der ranghöchsten Vollstrecker der Kronos-Legion, einem Mann, den Blade und ich seit Jahren kannten.
“Was soll das, Mervan? Diese Männer gehören mir.”
Doktor Mervan tippte auf das mobile Transportpflaster an seiner Brust. “Du bist zu langsam, Styx. Sie gehören mir.”
“Wollen sie mich verarschen?” Ich machte zwei Schritte vorwärts und war bereit, ihm den Kopf abzureißen, aber die Prillonen hinter mir zückten ihre Waffen. Ich würde es nicht schaffen. Sie hatten gewonnen.
“Wegtreten, Styx,” befahl Mervan, ohne mich auch nur anzublicken.
Ich wusste, dass er im Recht war und dass ich ihn besser seinen Job erledigen ließ. Er würde die restlichen Verräter aufspüren, ihre Absichten aufdecken und herausfinden, ob sie noch andere Frachter hatten. Andere Kontakte. Mehr Informanten innerhalb der Koalitionsflotte.
Aber das war Mervans Problem und nicht meines.
“Sie können die anderen haben, Mervan.” Ich deutete auf den Anführer. “Er gehört mir.”
Der Doktor schüttelte den Kopf. “Ich brauche ihn lebendig.”
Ich blickte mich um, schaute auf die acht zusätzlichen Gefangenen, die Mervan ins Netz gegangen waren. Es handelte sich nicht um Vollstrecker der Kronos-Legion, sondern um Hyperionen, die ich allesamt wiedererkannte. “Sie haben mehr als genug Gefangene.”
“Bei den Göttern, Styx, er gehört mir.”
Mervan war ein Verbündeter. Er war mein einziger Kontakt, der mächtig genug war, um Harper aus den Klauen der Koalition zu befreien. Sie gehörte immer noch zu ihnen. Ihretwegen würde ich Gesetze brechen und in den Krieg ziehen. Aber das würde auf Kosten meines Volkes gehen. Es war klüger, diese eine Beute zu opfern. Für Harper. Für die Bewohner von Rogue 5. Für meine Legion. “Schafft ihn mir aus den Augen.”
Mervan nickte den Koalitionskriegern im Raum zu und sie versahen die Gefangenen mit mobilen Transportpflastern. Einer nach dem anderen löste sich vor unseren Augen in Luft auf. Sie waren auf dem Weg in einen Koalitionsknast. Man würde ihnen den Prozess machen, sie für ihre Taten hinrichten lassen. Sie würden sterben, aber man verwehrte uns das Blut, nach dem wir trachteten. Man verwehrte uns unsere Rache.
Ich blickte Mervan in die Augen. “Versprechen Sie mir, dass er leiden wird.”
Seine Mundwinkel verzogen sich zu einer grausamen Grimasse. Er war eigentlich ein Heiler, genau wie Harper. Aber genau, wie Harper nichts als strahlendes Licht im Herzen trug, so war das seine schwarz wie die Nacht. Ich war beruhigt. Er verstand meinen Wunsch, teilte ihn wohl zu einem gewissen Grad.
“Sie haben mein Wort, Styx.”
Blades Brustkorb hob sich merklich und seine Hände waren zu Fäusten geballt, als die Gefangenen um uns herum verschwanden und nur noch der Vollstrecker übrig war.
Der Mistkerl blickte zu mir auf, schaute kurz zu Blade, Silver und den anderen und sein Blick flackerte, als ob er unsere Stärke einschätzte. Mit sichtbaren Reißzähnen grinste er Blade an.
“Wie läuft’s mit eurer hübschen kleinen Partnerin? Sie hat flinke Beine. Dreimal habe ich sie verfehlt, bis der Atlanische Bastard zurückgefeuert hat.” Er neigte den Kopf zur Seite, als ob er auf einer Dinnerparty über eine philosophische Frage sinnierte. “Sag mal, habt ihr sie auch gebissen, als ihr sie in den Arsch gefickt habt? Oder habt ihr sie für mich aufgehoben?”
Blade war so schnell, dass ich ihn nicht einmal sehen konnte.
“Nein!” Ich schrie und das eine Wort hallte an den Wänden wider.
Mervan hatte keine Gelegenheit dazwischen zu gehen, seine Prillonischen Reflexe waren einfach zu langsam für Blades blanke Wut.
Blade umpackte den Nacken des Vollstreckers und drehte ihn nach hinten. Hart. Schnell. Zu kraftvoll.
Er heulte auf, als die Halswirbel nachgaben und knirschten. Er drehte weiter, sein Gesicht war weiß vor Wut. Hinter der wütenden, instinktgesteuerten Fassade war nichts mehr von einem Mann übrig.
Als der Vollstrecker schließlich enthauptet war, fiel mir auf, dass er lächelte. Er hatte Blade provoziert, denn er wusste, dass dessen entfesselte Wut ihn vor Wochen oder Monaten der Folter bewahren würde. Er war sich seines Todes sicher und hatte sein Ende selbst gewählt. Er hatte Blade beleidigt und genau das bekommen, was er wollte. Den sofortigen Tod.
Mervan fauchte ihn an, aber ich stellte mich hastig zwischen Blade und den Prillonischen Spion. Wenn Blade es nicht getan hätte, dann hätte ich es getan. “Mervan, Sie haben andere Häftlinge.”
“Er war ihr Anführer,” brüllte er und deutete mit dem Arm auf den kopflosen Kronos. Blade könnte dafür in den Knast wandern, denn er hatte gegen einen Befehl gehandelt.
“Nein,” konterte ich. “Er war einer von Kronos‘ Vollstreckern.”
Der Prillone brauchte einen Moment, um sich wieder einzukriegen und Blade schleuderte den abgetrennten Schädel wütend schnaufend gegen die Wand. Mit einem schweren, feuchten Schmuddelgeräusch klatschte er gegen das Metall. Blut lief von der Wand und bildete auf dem Boden kleine Pfützen. Der Geruch war streng, widerlich.
Aber es war auch ein äußerst befriedigendes Geräusch. Ich lächelte, als Blade zu uns zurückkam; er war blutverschmiert vom Vollstrecker und dem Wachmann, den er draußen im Korridor erledigt hatte. Er hatte seine Rache bekommen. Ich auch, allerdings stellvertretend durch Blade. Das sollte ausreichen.
“Bei den Göttern, lassen Sie uns von hier verschwinden, Mervan.” Der Prillonische Kommandant, der uns in den Raum gefolgt war, ergriff das Wort. “Die Zündsätze sind gelegt. Die Gefangenen evakuiert. Die gesamte Fracht ausgeladen und raus transportiert.”
“Verdammte Hyperioner.” Mervan fluchte, aber wir kümmerten uns nicht darum. Was er von uns dachte, scherte mich einen feuchten Dreck.
Dann blickte Mervan auf den Mann ohne Kopf und seufzte. “Haben sie die Daten des Schiffs, damit sie analysiert werden können?”
“Ja, Sir.”
“Gut.” Mervan redete mit dem Prillonen, blickte aber zu mir. “Verpisst euch verdammt nochmal von diesem Schiff. Ich will euch nie wieder sehen.”
Als Zeichen der Anerkennung senkte ich leicht das Kinn. “Ganz meinerseits.” Wir beide wussten, dass das unwahrscheinlich war. Blade und ich waren ihr einziger Kontakt zum Schwarzmarkt, zu den Piraten und kriminellen Elementen im Koalitionsgebiet. Er brauchte uns, und wir brauchten ihn.
Was nicht hieß, dass wir uns gerne haben mussten.
Mervan klopfte auf das Transportpflaster an seiner Brust und verschwand, er ließ die Leichen zurück, damit sie zusammen mit dem Schiff in Flammen aufgingen. Und wenn wir nicht schleunigst heraustransportierten, dann würden wir ebenfalls verbrennen. Als ob Mervan sich darum sorgte. Unsere Sicherheit war nicht sein Problem.
Cormac räusperte sich. “Ich habe gewonnen, Silver. Rück die Kohle raus.”
“Bastard.” Silver motzte nur, als wir dem Koalitionsteam zurück zum Transportraum folgten. “Zu viele verdammte Aliens. Haben mir keinen einzigen Schurken übriggelassen.”
Khon blickte über die Schulter. “Silver, mein Schwanz ist willig und frei, falls du irgendetwas erwürgen willst. Und er ist schon ganz hart.”
“Khon, halt’s Maul.”
Blade gesellte sich an meine Seite und wir ließen die anderen vorangehen. “Ich konnte es nicht, Styx. Ich konnte ihn nicht am Leben lassen. Nicht nach dem, was alles passiert ist und nachdem er auch noch die Klappe aufgerissen hat.”
Ich packte seine Schulter und knuffte ihn aus Dankbarkeit. “Ich konnte ihn nicht töten. Es war zu riskant. Da wir aber eine Partnerin teilen bin ich froh, dass du Harpers Rache vollstreckt hast. Deine Hände sind meine, so ist es vollbracht.”
Der Mistkerl war tot, egal, wer ihm den Kopf abgerissen hatte.
Wir tauschten einen Blick aus und er hatte verstanden. Harper gehörte uns. Jede Zelle meines Körpers hatte sich den Tod dieses Arschlochs herbeigesehnt. Ob nun durch mich oder Blade machte für mich keinen Unterschied. Aber weil Blade es getan hatte, konnte Mervan mich nicht belangen. Die politischen Konsequenzen blieben auf ein Minimum beschränkt. Irgendwann in der Zukunft würden wir erneut der Flotte unsere Dienste anbieten, aber erst, wenn Mervan sich wieder eingekriegt hatte. Wir hatten bekommen, was wir wollten. Rache. Unsere Partnerin.
Das Schiff würde bald in die Luft fliegen; zum Plaudern blieb keine Zeit mehr. Wir erreichten den Transportraum, die anderen warteten bereits auf der Plattform.
“Lass uns nach Hause gehen und es zu Ende bringen,” sprach ich schließlich. Ich war mehr als bereit, zu Harper zurückzukehren. Die Mission war abgehakt. Wir hatten jetzt besseres zu tun. Und wie reizend es mit uns werden würde. Meine Eier schmerzten und meine Zähne traten hervor, als ich mich ans liebliche Aroma ihrer Pussy erinnerte und daran, wie eng sie sich anfühlte. Wie viel enger sie sein würde, wenn wir sie gleichzeitig nehmen würden. Wenn wir sie anknabbern würden.
Blade lächelte, seine Reißzähne wurden noch eindrucksvoller. Dann rückte er sich den Schwanz in der Hose zurecht und im nächsten Moment ließ der Sog des Transports mir alle Haare zu Berge stehen.
Es wurde Zeit, dass wir uns das nahmen, was uns gehörte.
Es war an der Zeit Harper zu beißen und sie für immer zu erobern.