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Weisheitscode 1

Psalm 91

Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.1

Einsatz:

Schutz. Dieser Code wurde vom Propheten Mose kreiert, als er auf den Berg Sinai stieg, um sich beim Aufstieg vor unbekannten Kräften zu schützen; er hat sich zu einem Schutzstandard entwickelt und wird für alle möglichen Szenarien eingesetzt: von alltäglichen Herausforderungen bis hin zur Sicherung ganzer Armeen, die sich auf den Kampf vorbereiten.

Quelle:

Lutherbibel 2017, Psalm 91,1–2

Das Buch der Psalmen ist unter den 39 Büchern des Alten Testaments der protestantischen Bibel einzigartig. Die den Psalmen vorhergehenden 18 Bücher und die 20 nachfolgenden Bücher enthalten hauptsächlich von Gott den Menschen auf der Erde gegebene Informationen, Anweisungen und Befehle. Hier unterscheidet sich das Buch der Psalmen, wo es genau umgekehrt ist.

In den Psalmen sind nicht von Gott empfangene göttliche Offenbarungen aufgezeichnet; vielmehr sind die rund 2460 Verse im Buch der Psalmen Hymnen – Lieder zu Ehren und zur Anbetung Gottes, die an Gott gerichtet sind und ihm dargebracht werden. Mit anderen Worten: Die Psalmen sind gebrauchsfertige Gebete für Situationen, von allgemeinen alltäglichen Herausforderungen bis hin zu speziellen Gebeten für Familien und Gemeinschaften in Zeiten der Not.

Psalm 91, auch als »Gebet Moses«, »Schutzgebet« oder »Soldatengebet« bezeichnet, ist ein besonders kraftvolles Beispiel.

Anmerkung: Aufgrund unterschiedlicher Übersetzungen und Nummerierung der Psalmen entspricht Psalm 91 der King-James-Bibel (englischsprachige Version) bzw. der Einheitsübersetzung und auch der Lutherbibel (deutschsprachige Versionen) dem Psalm 90 in der viel älteren griechischen Bibelversion, der Septuaginta, die ungefähr 1700 Jahre älter ist.

Psalm 91

Das althebräische Buch Sohar, der Grundtext der mystischen Kabbala, beschreibt, wie Psalm 91 den Propheten Mose beschützte, als er das zweite Mal auf den Gipfel des Berges Sinai stieg, wo er die Zehn Gebote empfing. Im Buch Sohar steht geschrieben, wie Mose bei seinem Aufstieg von einer geheimnisvollen Wolke unbekannter Herkunft und unbekannter Art eingehüllt wurde, die so dicht wurde, dass er nichts mehr vor sich sehen konnte und auch nicht mehr von denjenigen gesehen werden konnte, die ihn von unterhalb der Wolke aus beobachteten. Mose wusste nicht, was da geschah, was die Wolke bedeutete oder was er zu erwarten hatte; er wusste nicht, ob er jemals wieder mit seiner Familie, seinen Freunden und Gefolgsleuten zusammenkommen würde.

In dieser Zeit der Verunsicherung und Angst komponierte und rezitierte Mose Psalm 91 zu seinem Schutz. Und tatsächlich wurde er beschützt, aus Gründen, die er der Macht dieses Gebetes zuschrieb. Er stieg immer weiter empor, bis er schließlich den Gipfel des Berges Sinai erreichte; dort empfing er die Steintafeln mit den schriftlichen Anweisungen, die für Anhänger des jüdischen und des christlichen Glaubens seit über 3000 Jahren die wichtigsten Gebote darstellen.

Das ursprüngliche Gebet Moses bestand insgesamt aus 16 Versen, wird aber oft zur einfacheren Verwendung auch bei knapp bemessener Zeit in abgekürzter Form aufgeführt, nämlich nur die ersten beiden Verse:

Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.

Oder nach der Einheitsübersetzung von 2016:

Wer im Schutz des Höchsten wohnt, der ruht im Schatten des Allmächtigen. Ich sage zum Herrn: Du meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich vertraue.

Wie ein näherer Blick auf dieses Gebet zeigt, liegt die Quelle des dadurch gewährten Schutzes auf tieferen Bedeutungsebenen, die all jenen, die den Code verstehen, bekannt sein dürften.

Die verschlüsselten Namen Gottes

Über das geheimnisvolle Schutzgebet Moses wurden ganze Bücher geschrieben; nachfolgend geht es vor allem um die verschlüsselten Namen für Gott, die im Gebet immer wieder auftauchen, und den Schutz, den sie uns gewähren. Zunächst der Name »der Höchste«.

Verschlüsselter Name 1: der Höchste

Der erste verschlüsselte Name Gottes lautet »der Höchste«. Im biblischen Hebräisch wird das meist aus dem Aramäischen (der Ursprache der Heiligen Schrift) als El Elyon übersetzt, das bedeutet »Gott der Höchste«, ein Verweis darauf, dass nichts größer oder mächtiger sein kann als die Essenz der Kraft, für die dieser Name steht. Dieser Wortcode wird schon im Alten Testament (Genesis 14,19–20) verwendet: »Gesegnet sei Abram vom Höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, und gepriesen sei der Höchste Gott, der deine Feinde an dich ausgeliefert hat.«2

Verschlüsselter Name 2: der Allmächtige

Der zweite der verborgenen Namen Gottes lautet »der Allmächtige« ; er wird von Schriftgelehrten des Nahen Ostens meist aus dem Aramäischen als Shaddai (das heißt »der Allmächtige«) oder El Shaddai (»Gott der Allmächtige«) übersetzt. Das ist einer der Namen Gottes, die – anstelle von Gottes wahrem Namen – als Ersatznamen an rund 6800 Stellen in der hebräischen Bibel genannt werden. Andere Namen lauten z.B. Ehyeh (»Ich werde sein«), (Herr) Zebaoth [»(Herr der) Heerscharen«], Elohim (»Götter« bzw. »Mächtiger, Starker«), El (Kurzform von Elohim) und Adonai (»Herr, Gebieter«).

Verschlüsselter Name 3: der Herr

Der dritte der hier genannten verschlüsselten Namen Gottes ist wohl der direkteste, geheimnisvollste und mächtigste; es ist der persönliche Name Gottes: JHWH/Jahwe. Nachdem sich Gott dem Mose auf dem Berg Sinai als der »Ich bin« offenbart hatte, bat Mose um Klärung dahingehend, wie er Gott in Gottes Gegenwart anreden solle. In seiner Antwort enthüllte Gott den Menschen auf der Erde das einzige Mal seinen persönlichen Namen. In Exodus 6,2–3 sagte Gott zu Mose klar und deutlich: »Ich bin Jahwe.« [Siehe auch Power-Code 2.]

In den frühesten Aufzeichnungen der hebräischen Bibel, noch vor dem maßgeblichen masoretischen Text des 6. Jahrhunderts, wird der Name Gottes eindeutig als »Jahwe« genannt. Die orthodoxe jüdische Tradition hält diesen Namen für so heilig, dass er niemals als gemeines Wort geschrieben oder gesprochen werden soll. Deshalb wurde der persönliche Name Gottes in der hebräischen Bibel so oft durch andere Namen ersetzt.

Verschlüsselter Name 4: Gott

Der vierte verschlüsselte Name, »Gott«, ist eine Übersetzung des hebräischen Wortes Elohim; er wird im Alten Testament am häufigsten als Bezeichnung für Gott verwendet. Nach wie vor ist man sich uneins über die Übersetzung dieses geheimnisvollen Wortes, meistens wird es jedoch mit Gott dem Schöpfer assoziiert.

Erste Einblicke in die Natur dieses geheimnisvollen Wortes finden sich in Genesis 1,1; der erste Satz lautet: »Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde.« Hier wird Gott im Singular als Schöpfer bezeichnet. In Genesis 1,27 wird seine Schöpferkraft mit einem tieferen Sinn beschrieben; die Stelle beginnt mit folgenden Worten: »Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn.« Das ist ein Hinweis darauf, dass sich in der Menschheit eine singuläre Essenz widerspiegelt. Doch im zweiten Teil desselben Satzes wird dieser Urakt der Schöpfung weiter ausgeführt: »Männlich und weiblich erschuf er sie« – ein Verweis auf etwas Duales und nicht Singuläres (kursive Hervorhebung von mir). So wird uns die allumfassende Macht des Schöpfers – Singular und Plural – gezeigt.

Das Soldatengebet

Psalm 91 war nicht nur von Anfang an eine Quelle persönlichen Schutzes; er wurde auch als Gebet zum Schutz ganzer Armeen in Vorbereitung auf den Kampf verwendet. Im Ersten Weltkrieg wurde Militäreinheiten oft aufgetragen, sich das Soldatengebet in der Nacht vor dem Kampf einzuprägen. So war das Gebet Moses in den Herzen und Köpfen der Soldaten präsent und bereitete sie für den Nahkampf auf den Schlachtfeldern Europas vor.

Wie bereits erwähnt, werden die ersten beiden Verse oft als kurzes Schutzgebet rezitiert, aber auch das gesamte Gebet kann verwendet werden und wird auch oft benutzt. Nachfolgend steht die komplette Version von Psalm 91 nach der Lutherbibel 2017; achten Sie auch auf die verschiedenen Namen Gottes in den einzelnen Zeilen.

Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt,

der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.

Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest.

Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor dem Pfeil, der des Tages fliegt,

vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt.

Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen.

Ja, du wirst es mit eigenen Augen sehen und schauen, wie den Frevlern vergolten wird.

Denn der HERR ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht.

Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen.

Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,

dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.

Über Löwen und Ottern wirst du gehen und junge Löwen und Drachen niedertreten.

»Er liebt mich, darum will ich ihn erretten; er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen.

Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören; ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen.

Ich will ihn sättigen mit langem Leben und will ihm zeigen mein Heil.«

Verwendung von Weisheitscode 1

Die Kraft der Weisheitscodes entfaltet sich, wenn sie immer wieder als Affirmation aufgesagt werden. Dadurch wird dem Unterbewusstsein ein Code eingeprägt. Erzeugen wir Herz-Gehirn-Harmonie, wie im Kapitel »Die Verwendung der Weisheitscodes« beschrieben, haben wir sozusagen einen »heißen Draht« und können direkt mit dem Unterbewusstsein kommunizieren.

Rezitieren Sie den Code Zeile für Zeile aus einem Zustand der Herz-Gehirn-Harmonie heraus, entweder still im Geiste oder laut, bis Ihr Vertrauen gewachsen ist und Sie die Sicherheit spüren, dass Sie nicht allein sind. Der Schlüssel liegt darin, diesen Code mit Fokus auf Gewahrsein, Atmung und Gefühl aus dem Herzen heraus – nicht allein mit dem Kopf – anzunehmen.

Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.

Die Weisheitscodes

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