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Geleitwort

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In der Corona-Krise hat sich die Digitalisierung rasch zum Fundament unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts entwickelt. Das galt im Privaten wie auch im Beruf. Viele der virtuellen Treffen werden mit Bewältigung der Krise durch persönliche Kontakte und Interaktionen (zum Glück) wieder abgelöst. Einiges allerdings wird bleiben. Dazu zählt die Digitalisierung der Medizin.

Die Krise hat den Einsatz digitaler Technologien in der Medizin forciert. Video-Sprechstunden, Anfang 2020 von den allermeisten Ärzten und Patienten als vollkommen überflüssig empfunden, sind in wenigen Wochen in vielen Praxen zum Standard geworden. Neben der Vermeidung eines Infektionsrisikos in der Praxis hat der direkte Nutzen überzeugt. Da der Aufwand den Arzt zu konsultieren geringer wird, sinkt die Interaktionsschwelle zwischen Patienten und Arzt – vieles kann kurzfristig besprochen und erklärt werden. Der Patient fühlt sich besser und umfassender betreut. Das gilt insbesondere für die „Sprechende Medizin“.

Die Videosprechstunde hat für viele Patienten und Ärzte den direkten Nutzen der digitalen Medizin erstmals erlebbar gemacht. Digitale Technologien haben gezeigt, dass sie die Versorgung der Menschen tatsächlich sicherer, besser und auch bequemer machen können. Diese Vorteile wollen Ärzte wie auch Patienten auch nach der Krise nicht mehr missen. Mit diesem Rückenwind starten nun die großen anstehenden Digitalisierungsprojekte in der deutschen Medizin. Dazu gehören die Zulassung der ersten „App auf Rezept“ noch in diesem Herbst, ebenso wie die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) zum 01.01.2021 mit dem elektronischen Rezept zum 01.07.2021 sowie zahllose weitere Innovationen. Sämtliche gesetzliche Grundlagen sind geschaffen, an der technologischen Infrastruktur wird fieberhaft gearbeitet. Durch die Corona-Erfahrung werden diese Projekte nun auch die breite Akzeptanz erhalten, die sie verdienen.

Insofern ist ein Lehrbuch für digitale Medizin wichtig und richtig. Die Digitalisierung ist im Herzen der Medizin angekommen – nicht als Selbstzweck, sondern um die Versorgung der Menschen weiter zu verbessern. Um die damit verbundenen Chancen zu nutzen, braucht man das entsprechende Rüstzeug. Dieses Buch mit seinen profilierten Herausgebern und Autoren wird einen wichtigen Beitrag dazu leisten.

Prof. Dr. med. Jörg F. Debatin, MBA

Chariman des health innovation hub (hih) des Bundesministeriums für Gesundheit im Oktober 2020

Digitale Medizin

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