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Dimension III. Partizipation und Engagement

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Ermöglichung und Förderung gesellschaftlicher Teilhabe sowie von bürgerschaftlichem Engagement und Selbstorganisation

Auf der Basis fundierter Analysen zu Lebensbedingungen, Lebenssituationen und Ressourcen in einem sozial und räumlich strukturierten Kontext (vgl. Dimensionen I + II), gehört die »Ermöglichung und Förderung gesellschaftlicher Teilhabe sowie von bürgerschaftlichem Engagement und Selbstorganisation« zu den Aufgaben sozialraumorientierter Sozialer Arbeit, die zur »Dimension Partizipation und Engagement« zusammengefasst werden können. Partizipation, verstanden als Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, bezieht sich sowohl auf ökonomische und politische als auch auf kulturelle und soziale Teilhabe von Menschen, trotz möglicher Einschränkungen. Wie in der obigen Übersicht zu Prinzipien und Standards erkennbar, ist die zielgruppenübergreifende Arbeit konstitutives Merkmal sozialraumorientierter Betrachtungs- und Herangehensweise, die alle Menschen in sozial und räumlich strukturierten Kontexten in den Blick nimmt. Dabei bilden Motivation und Wille zum Handeln der Menschen den Ausgangspunkt der Orientierung an deren Interessen und Themen. Die Herausforderung professioneller Arbeit besteht u. a. darin, »vorhandene Handlungsmotive der Menschen vor Ort herauszufinden«, anstatt sie für (fremdbestimmte) Ziele Anderer zu überreden.

Unter die »Dimension Partizipation und Engagement« fällt auch die Aufgabe der »Förderung von Selbstorganisation und Selbsthilfekräften der Bevölkerung«. Hierzu bedarf es erfahrungsgemäß der Ermutigung und Unterstützung der Menschen vor Ort, ihre Angelegenheiten soweit möglich selbst zu gestalten. Dies bedarf eines systematischen Ermöglichungs- und Unterstützungsmanagements sowie der Schaffung von Öffentlichkeit und öffentlicher Diskurse. Dabei handeln Fachkräfte Sozialer Arbeit grundsätzlich nicht für, sondern mit den Menschen vor Ort und ermöglichen damit Kompetenz-, Selbstwirksamkeits- und Lernerfahrungen. Gelegenheiten selbstbestimmter, aktiver Gestaltung der eigenen Lebensbedingungen werden geschaffen, erhalten und gefördert, wenn erforderlich auch durch Unterstützung und Anregungen zur Entwicklung des soziokulturellen und politischen Lebens. Die »Schaffung und Erhaltung transparenter und verlässlicher Beteiligungsmöglichkeiten« sowie die »Sorge um Wertschätzung und Anerkennung für gemeinnütziges Engagement« gehören ebenso zu den Aufgaben der Fachkräfte Sozialer Arbeit wie die »politische Einforderung von Beteiligung in allen gesellschaftlichen Bereichen«.

Ein weiteres Aufgabenfeld sozialraumorientierter Sozialer Arbeit im jeweiligen Handlungsfeld stellt die »Unterstützung Engagement-ungeübter Bevölkerungsteile« dar, um Benachteiligungen vorzubeugen oder solche, wo vorhanden, durch geeignete Maßnahmen zu beheben oder auszugleichen. Auch für die Ausführung der unter dieser Dimension zusammengefassten Aufgaben gibt es zahlreiche fachliche Methoden (z. B. »Zukunftswerkstatt«, »Jugendplanungszelle«, »Community Organizing«, »Planning für Real«), Formate (»Bürgerversammlung«, »Selbsthilfeinitiativen« etc.) und Hilfsmittel (z. B. »Beteiligungsmatrix«)15, die auf Passung für das jeweilige Handlungsfeld überprüft bzw. überarbeitet werden können.

Handbuch Sozialraumorientierung

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