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Einführung

Liest du gern Gebrauchsanweisungen? Oder stehst du mehr auf Learning by Doing?

Egal, ob du eher ein Typ bist, der lieber nichts dem Zufall überlässt, oder doch mehr der spontane Ausprobierer: Wir alle brauchen Menschen, um uns zu entwickeln.

Einer der genialsten Gedanken unseres Schöpfers war es, uns – nach seinem Bild – als Gefährten zu schaffen. Von der ersten Sekunde unseres Lebens an sind wir – wie er – Beziehungswesen. Fast permanent lernen wir durch Abgucken, Nachahmen, Abgrenzen, Hinterfragen und Weiterentwickeln dessen, was andere uns vorleben und weiterreichen. Und dort, wo Menschen uns ganz persönlich wahr- und ernst nehmen und unterstützen oder wo wir plötzlich Vorbilder entdecken, die uns inspirieren, können wir Wurzeln schlagen, Persönlichkeiten werden und über uns hinauswachsen.

Als Jesus sich nach seiner Auferstehung endgültig von seinen Jüngern verabschiedete, hielt er interessanterweise keine Motivationsrede über Leistungsbereitschaft, Effizienz und Sonderprämien. Er wusste, dass diese Männer alles, was er ihnen anvertraut hatte, bis an die Enden der Erde tragen würden. Wie selbstverständlich gab er ihnen so, wie sie dort zweifelnd und schlotternd standen, zu verstehen, was er ihnen zutraute und dass ihre Ausrüstung genügen würde, die vielleicht größte Herausforderung der Menschheitsgeschichte anzunehmen.

In den drei Jahren seines öffentlichen Wirkens war Jesus vielen Menschen begegnet, hatte gepredigt, geheilt und getröstet. Aber den größten Teil seiner Zeit, und er wusste wie begrenzt sie war, hatte er in die Entwicklung und Betreuung seiner Jünger investiert. Aus dem Kreis der Zwölf gab es wiederum drei, nämlich Petrus, Jakobus und Johannes, um die er sich ganz besonders intensiv bemüht hatte. Er war ihr Coach, ihr Herausforderer, ihr Dozent, ihr Ermutiger. Und an den Details, die sie Jahre später in ihren Schriften festhielten, können wir erkennen, wie lebhaft sich Jesus durch sein Handeln und seine maßgeschneiderten Geschichten in ihr Denken eingebrannt und sie dadurch befähigt hatte.

Wenn heute ein Mangel an „qualifizierten Mitarbeitern“ diagnostiziert wird, werden Seminare, Modulwochenenden und allerhand allgemeine Fortbildungen anberaumt. Wer seinen Glauben vertiefen oder konkrete Fragen klären will, der greift zu Büchern oder Predigtmitschnitten. Man schaut als Gruppe in die Bibel und viele individuelle Gedanken müssen dabei auf der Strecke bleiben. Gezielte persönliche Unterstützung kennen wir fast nur noch im Rahmen der Seelsorge.

Dieses Heft soll dazu anstiften, sich den Segen einer Zweierschaft nicht länger entgehen zu lassen. Etliche Christen haben in Zweierschaften die Faszination für das Potenzial und die Entfaltung einzelner Menschen entdeckt, die alle auf ihre Weise Gottes Wirklichkeit widerspiegeln und in dieser Welt sichtbar machen können. Dabei geht es nicht immer um Lehrer-Schüler-Beziehungen wie bei Jesus und seinen Jüngern, sondern oft auch um „Lern-Tandems“ zum Nachdenken über geistliche Fragen. Viele haben sich gemeinsam mit ihrem Zweierschaftspartner die Grundlagen für einen lebenslang tragfähigen, beweglichen Glauben errungen.

Mit diesem Heft wollen wir eine Lücke schließen, die wir schon lange empfinden: Es soll eine praktische Hilfe sein, die dazu ermutigt, die ersten Hürden zu überwinden, Fragen und Vorbehalte zur Sprache zu bringen und einen Geschmack von den „unbegrenzten Möglichkeiten“ so einer längeren zweisamen Wegstrecke zu bekommen. Es enthält keine detaillierte Anleitung zum „Mentoring“, obwohl einige Kernelemente davon natürlich auftauchen. Aber im Vordergrund steht das Anliegen, zu der ganz persönlichen Erfahrung zu ermuntern, dass Jüngerschaft vor allem in und durch Beziehung wächst.

Jede Zweierschaft hat ihre eigene Dynamik und jede Generation wird ihren eigenen Stil und neue Schwerpunkte entwickeln. Wir wollen euch einen Fundus von Anregungen geben, das zu gestalten.

Zweierschaft entdecken

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