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Diana Anphimiadi Das Mähen
ОглавлениеDer Sommer mäht an meinen Händen
Daten, Fristen,
Garben der Freude mäht er von den Augen.
Von der Wiege des Säuglings an
mäht er den Flanell, mit dem dieser in Berührung kommt
und viele
erste Gefühle –
man hörte, man sah, man wunderte sich dann.
Der Sommer mäht das Vergessen
und mäht das Andenken,
den gebrochenen Körper
– bis das Seil deiner Stimme abriss –
auf dem ich lange gelaufen bin,
eines Tages riss es ab …
die blauen Blumen des Schweigens
mäht der Sommer.
Das Wort ist das Dach auf meinem Haus und
ich stampfe es fest,
das Wort »Liebe« habe ich darauf gebaut
– das Nest eines Storches bringt Glück.
Vielleicht schlüpfst du eines Tages
aus dem Spiegel, aus dem Stein heraus –
ich bringe dir das Fliegen bei und
du flögest davon und kämest nie zurück.
Der Sommer mäht … im Gras
ließ ich die Schuhe mit den Absätzen
wie ein paar Heuschrecken …
die Sense blitzt wie ein Lachen,
die Enden der Haare und auch die Liebe
mäht der Sommer.
Das kürzeste Ende
will er sich am buntesten machen.