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ALADIN UND DIE WUNDERLAMPE

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Es war einmal ein armer Schneider, der einen Sohn namens Aladin hatte, einen sorglosen, faulen Jungen, der am liebsten den ganzen Tag mit anderen kleinen, faulen Jungen auf der Straße Ball spielen wollte. Das hat den Vater so sehr betrübt, dass er deswegen starb; doch trotz aller Tränen und Gebete seiner Mutter besserte sich Aladin nicht. Eines Tages, als er wie üblich auf der Straße spielte, fragte ihn ein Fremder, wie alt er war, und ob er nicht der Sohn des Schneiders Mustafa sei. "Das bin ich, Herr", antwortete Aladin, "aber er ist schon vor langer Zeit gestorben." Daraufhin fiel der Fremde, der ein berühmter, afrikanischer Zauberer war, ihm um den Hals und küsste ihn mit den Worten: "Ich bin dein Onkel und erkenne dich, weil du deinem Bruder so ähnlich bist. Geh zu deiner Mutter und sag ihr, dass ich da bin." Aladin lief nach Hause und erzählte seiner Mutter von dem neuen Onkel. "In der Tat, Kind", sagte sie, "dein Vater hatte einen Bruder, aber ich dachte immer, er sei bereits tot." Dennoch bereitete sie das Abendessen vor und wies Aladin an, seinen Onkel zu suchen, der mit Wein und Früchten beladen zu ihnen kam. Er fiel sofort auf die Knie und küsste den Platz, auf dem Mustafa gesessen hatte, und bat Aladins Mutter, sich nicht zu wundern, dass sie ihn nicht schon früher kennengelernt hatte, da er nun schon vierzig Jahre nicht mehr im Land gewesen war. Dann wandte er sich an Aladin und fragte ihn nach dessen Beruf, woraufhin der Junge den Kopf hängen ließ und seine Mutter in Tränen ausbrach. Als er erfuhr, dass Aladin faul war und noch keinen Beruf erlernt hatte, bot der Onkel an, für ihn einen Laden zu übernehmen und diesen mit Waren zu bestücken. Am nächsten Tag kaufte er Aladin einen feinen Anzug und führte ihn durch die ganze Stadt, zeigte ihm die Sehenswürdigkeiten und brachte ihn bei Einbruch der Dunkelheit zurück nach Hause zu seiner Mutter, die sich überschwänglich darüber freute, dass ihr Sohn so edel aussah.

Am nächsten Tag führte der Zauberer Aladin in einige wunderschöne Gärten weit außerhalb der Stadttore. Die beiden setzten sich an einen Brunnen, wo der Zauberer einen Kuchen aus seiner Tasche zog, den er mit Aladin teilte. Dann reisten sie weiter, bis sie fast die Berge erreichten. Aladin war so müde, dass er gerne umkehren wollte, aber der Zauberer betörte ihn mit angenehmen Geschichten und führte ihn trotz allem immer weiter. Schließlich kamen sie zu zwei Bergen, die durch ein enges Tal getrennt waren. "Hier werden wir anhalten", sagte der falsche Onkel. "Ich will dir etwas Wunderbares zeigen; sammle etwas Holz, während ich ein Feuer entzünde." Als das Feuer brannte, warf der Zauberer ein mitgebrachtes Pulver hinein, und sprach gleichzeitig einige magische Worte. Die Erde erbebte ein wenig, öffnete sich vor ihnen und enthüllte einen quadratischen, flachen Stein mit einem Messingring in der Mitte, um ihn anzuheben. Aladin versuchte wegzurennen, aber der Zauberer erwischte ihn und versetzte ihm einen Schlag, der ihn zu Boden warf. "Was habe ich getan, Onkel?", fragte er flehentlich, woraufhin der Zauberer etwas freundlicher sagte: "Fürchte dich nicht, sondern gehorche mir einfach. Unter diesem Stein liegt ein Schatz, der dir gehören soll, und niemand außer dir darf ihn berühren, also musst du genau das tun, was ich dir sage."



Bei dem Wort 'Schatz' vergaß Aladin seine Ängste, ergriff den Ring und sprach, wie es ihm aufgetragen worden war, die Namen seines Vaters und seines Großvaters. Der Stein ließ sich ganz leicht herausnehmen und einige Stufen erschienen. "Gehe hinunter", sagte der Zauberer, "am Fuße dieser Stufen findest du eine offene Tür, die in drei große Säle führt. Nimm dein Gewand auf und durchquere sie, ohne etwas zu berühren, sonst wirst du sofort sterben. Diese Hallen führen in einen Garten mit schönen Obstbäumen. Gehe weiter, bis du zu einer Nische in einer der Terrassen kommst, in der eine brennende Lampe steht. Gieße das darin enthaltene Öl aus und bringe sie zu mir." Er zog einen Ring von seinem Finger und gab ihn Aladin, damit er ihm Glück bringen möge.

Aladin fand alles vor, wie es der Zauberer gesagt hatte, sammelte einige Früchte von den Bäumen und ging, nachdem er die Lampe gefunden hatte, zum Eingang der Höhle zurück. Der Zauberer rief hastig: "Beeil dich und gib mir die Lampe." Aber Aladin weigerte sich, dies zu tun, bis er aus der Höhle heraus war. Der Zauberer wurde schrecklich wütend, warf noch etwas mehr Pulver ins Feuer, sprach ein paar Worte, woraufhin der Stein wieder an seinen Platz zurückrollte.

Der Zauberer verließ Persien für immer, was bewies, dass er kein Onkel Aladins gewesen war, sondern ein gerissener Magier, der in seinen Zauberbüchern von einer wunderbaren Lampe gelesen hatte, die ihn zum mächtigsten Mann der Welt machen würde. Obwohl nur er allein wusste, wo sie zu finden war, konnte er sie nur aus der Hand eines anderen erhalten. Zu diesem Zweck hatte er sich den törichten Aladin ausgesucht, der die Lampe für ihn holen und danach sterben sollte.

Zwei Tage lang blieb Aladin im Dunkeln und weinte und lamentierte. Schließlich faltete er seine Hände zum Gebet und rieb dabei an dem Ring, den der Zauberer vergessen hatte ihm abzunehmen. Sofort stieg ein riesiger und schrecklicher Geist aus der Erde und sagte: "Was willst du von mir? Ich bin der Sklave des Ringes und werde dir bedingungslos gehorchen." Aladin antwortete furchtlos: "Befreie mich von diesem Ort", woraufhin sich die Erde öffnete und er sich draußen wiederfand. Sobald seine Augen das Licht ertragen konnten, ging er nach Hause, wurde aber vor dem Eingang ohnmächtig. Als er wieder zu sich kam, erzählte er seiner Mutter, was geschehen war, und zeigte ihr die Lampe und die Früchte, die er im Garten gesammelt hatte, und die in Wirklichkeit Edelsteine waren. Dann bat er um etwas zu essen. "Ach! Mein Kind", sagte sie, "ich habe nichts Essbares hier, aber ich habe ein wenig Baumwolle gesponnen und werde sie verkaufen." Aladin bat sie, ihre Baumwolle zu behalten und wollte stattdessen die Lampe verkaufen. Da diese sehr schmutzig war, begann seine Mutter, daran zu reiben, damit sie einen höheren Preis erzielen würde. Sofort erschien ein abscheulicher Geist und fragte, was sie von ihm wolle. Aladins Mutter wurde sofort ohnmächtig, aber er selbst schnappte sich die Lampe und sagte tollkühn: "Bring mir etwas zu essen!" Der Geist kehrte mit einer Silberschüssel, zwölf Silbertellern mit frischem Fleisch, zwei Silberbechern und zwei Flaschen Wein zurück. Als Aladins Mutter zu sich kam, fragte sie: "Woher kommt dieses herrliche Festmahl?" "Frag nicht, sondern iss", antwortete Aladin. So saßen sie beim Frühstück, bis es fast Zeit fürs Mittagessen war, und Aladin erzählte seiner Mutter von der Lampe. Sie flehte ihn an, sie zu verkaufen, da sie nichts mit irgendwelchen Teufeleien zu tun haben wollte. "Nein", sagte Aladin, "da wir durch Zufall auf ihre Fähigkeiten gestoßen sind, werden wir sie und den Ring, den ich immer an meinem Finger tragen werde, auch benutzen." Als sie alles aufgegessen hatten, was ihnen der Geist mitgebracht hatte, verkaufte Aladin nach und nach die Silberteller, bis keiner mehr übrig war. Dann holte er erneut den Geist herbei, der ihm weitere Teller brachte, und so lebten sie viele Jahre lang.

Eines Tages hörte Aladin, wie ein Befehl des Sultans verkündet wurde, dass alle zu Hause bleiben und die Fensterläden schließen sollten, während die Prinzessin, seine Tochter, zum Bad und wieder nach Hause ging. Aladin überkam der Wunsch, ihr Gesicht zu sehen, was in der Tat sehr schwierig war, da sie immer verschleiert ging. Er versteckte sich hinter der Tür des Bades und spähte durch einen Spalt. Als sie eintrat, hob die Prinzessin den Schleier und sah so bezaubernd aus, dass sich Aladin beim ersten Blick in sie verliebte. Er kam so verändert nach Hause, dass seine Mutter sich erschrak. Dann sagte er ihr, dass er ohne die Prinzessin, die er so sehr liebte, nicht mehr leben könne, und sie für ihn bei deren Vater um ihre Hand anhalten solle. Als seine Mutter dies hörte, brach sie in Gelächter aus; aber Aladin bestand darauf, dass sie vor den Sultan treten und seine Bitte vorbringen müsse. Also holte sie eine Serviette und legte die magischen Früchte aus dem verzauberten Garten hinein, die wie die schönsten Juwelen funkelten und glänzten. Sie nahm sie mit, um sich beim Sultan einzuschmeicheln, und machte sich im Vertrauen auf die Lampe auf den Weg. Der Großwesir und die Ratsherren waren gerade hineingegangen, als sie ebenfalls den Saal betrat und sich vor dem Sultan aufbaute. Dieser nahm jedoch keine Notiz von ihr. So ging es eine Woche lang jeden Tag. Als sich der Rat am sechsten Tag auflöste, sagte der Sultan zu seinem Wesir: "Ich sehe jeden Tag eine Frau im Audienzsaal, die etwas in einer Serviette trägt. Rufe sie das nächste Mal zu mir, damit ich herausfinde, was sie will." Am nächsten Tag ging sie auf ein Zeichen des Wesirs hinauf zum Fuß des Throns und kniete nieder, bis der Sultan zu ihr sagte: "Steh auf, gute Frau, und sag mir, was du willst." Sie zögerte kurz, sodass der Sultan alle außer dem Wesir wegschickte, sie aufforderte, offen zu sprechen, und ihr vorher versprach, ihr alles zu verzeihen, was sie sagen würde. Dann erzählte sie ihm von der überwältigenden Liebe ihres Sohnes zur Prinzessin. "Ich habe ihn gebeten, sie zu vergessen", sagte sie, "aber es war vergeblich; er drohte damit, sich etwas anzutun, wenn ich mich weigerte, Eure Majestät um die Hand der Prinzessin zu bitten. Nun bitte ich Euch, nicht nur mir, sondern auch meinem Sohn Aladin zu vergeben." Der Sultan fragte sie freundlich, was sie in der Serviette habe, woraufhin sie die Juwelen auspackte und ihm überreichte. Er war wie vom Blitz gerührt, wandte sich an den Wesir und sagte: "Was sagst du? Sollte ich die Prinzessin nicht einem, der sie so sehr schätzt, zur Frau geben?" Der Wesir, der sie für seinen eigenen Sohn haben wollte, flehte den Sultan an, noch drei Monate zu warten, in denen er hoffte, dass sein Sohn ihm ein noch größeres Geschenk machen würde. Der Sultan gewährte die Frist und sagte Aladins Mutter, dass er der Heirat zustimmte, sie aber drei Monate lang nicht mehr vor ihn treten dürfe.

Aladin wartete geduldig, aber als zwei Monate vergangen waren, ging seine Mutter in die Stadt, um Öl zu kaufen. Dort fanden überall Feste statt, und alle Menschen freuten sich, sodass sie einen fragte, was los sei. "Weißt du nicht", lautete die Antwort, "dass der Sohn des Großwesirs heute Abend die Tochter des Sultans heiraten wird?" So schnell sie konnte rannte sie zu Aladin, der zunächst sprachlos war, sich aber sofort wieder seiner Lampe erinnerte. Er rieb sie, bis der Geist erschien und ihn fragte: "Was ist dein Wille?" Aladin antwortete: "Wie du weißt, hat der Sultan sein Versprechen gebrochen, und der Sohn des Wesirs soll die Prinzessin heiraten. Mein Befehl lautet, dass du heute Abend Braut und Bräutigam zu mir bringst." "Meister, dein Wunsch ist mir Befehl", sagte der Geist. Daraufhin ging Aladin in sein Gemach, wohin der Geist um Mitternacht das Bett mit dem Sohn des Wesirs und der Prinzessin brachte. "Nimm diesen frisch vermählten Mann", sagte Aladin, " setze ihn draußen in der Kälte ab und bringe ihn bei Tagesanbruch wieder her." Daraufhin holte der Geist den Sohn des Wesirs aus dem Bett, sodass Aladin mit der Prinzessin zurückblieb. "Fürchte dich nicht", sagte Aladin zu ihr, "du bist meine Frau, die mir von deinem ungerechten Vater versprochen wurde, und dir soll kein Leid geschehen." Die Prinzessin hatte zu viel Angst, um etwas zu sagen, und verbrachte die schlimmste Nacht ihres Lebens, während Aladin sich neben sie legte und tief und fest schlief. Zur festgesetzten Stunde holte der Geist den zitternden Bräutigam, legte ihn auf seinen Platz und transportierte das Bett zurück in den Palast.

Bald darauf kam der Sultan, um seiner Tochter einen guten Morgen zu wünschen. Der unglückliche Sohn des Wesirs sprang auf und versteckte sich, während die Prinzessin kein Wort sagen wollte und sehr traurig war. Der Sultan schickte ihre Mutter zu ihr, die sagte: "Wie kommt es, Kind, dass du nicht mit deinem Vater sprechen willst? Was ist geschehen?" Die Prinzessin seufzte tief und erzählte ihrer Mutter schließlich, wie das Bett in der Nacht in ein fremdes Haus getragen worden war und was dort geschah. Aber ihre Mutter glaubte ihr kein Wort, sondern sagte, sie solle aufstehen und sie habe schlecht geträumt.

In der darauffolgenden Nacht geschah genau das Gleiche, und am nächsten Morgen drohte der Sultan der Prinzessin damit, ihr den Kopf abzuschlagen, wenn sie ihm nicht die Wahrheit erzählen würde. Daraufhin gestand sie alles und forderte ihn auf, den Sohn des Wesirs zu fragen, ob nicht alles so passiert wäre. Der Sultan befahl dem Wesir, seinen Sohn zu befragen, der die Aussagen der Prinzessin bestätigte; aber er fügte auch hinzu, dass er lieber sterben würde, als noch eine weitere Nacht zu erleben, obwohl er die Prinzessin sehr liebte, und dass er sich von ihr trennen wolle. Sein Wunsch wurde gewährt, und alles Feiern und Jubeln hatte nun ein Ende.

Als die drei Monate vorbei waren, schickte Aladin seine Mutter, um den Sultan an sein Versprechen zu erinnern. Sie stand an der gleichen Stelle wie zuvor, und der Sultan, der Aladin bereits vergessen hatte, erinnerte sich wieder an ihn. Als er aber ihre Armut sah, war er weniger denn je geneigt, sein Wort zu halten, und bat seinen Wesir um Rat. Dieser riet ihm, für die Prinzessin einen so hohen Preis zu verlangen, den kein lebender Mensch bezahlen könne. Daraufhin wandte sich der Sultan an Aladins Mutter und sagte: "Gute Frau, ein Sultan muss sich an seine Versprechen halten, also werde ich mich an meines halten; aber dein Sohn muss mir zuerst vierzig Schalen aus Gold schicken, die voller Juwelen sind; sie sollen getragen werden von vierzig Sklaven, angeführt von ebenso vielen Männern in prächtiger Kleidung. Sag ihm, dass ich seine Antwort erwarte." Aladins Mutter verbeugte sich, ging nach Hause und dachte, alles sei verloren. Sie überbrachte Aladin die Nachricht und fügte hinzu: "Auf diese Antwort kann er lange warten!" "Nicht so lange, Mutter, wie du denkst", antwortete ihr Sohn. "Ich würde noch viel mehr für die Prinzessin tun." Er rief den Geist, und in wenigen Augenblicken kamen achtzig Sklaven herein und bevölkerten das kleine Haus und den Garten. Aladin ließ sie, gefolgt von seiner Mutter, in Zweierreihen zum Palast marschieren. Sie waren so prächtig gekleidet, dass sich alle drängten, um sie und die goldenen Schalen, die sie auf dem Kopf trugen, zu sehen. Sie betraten den Palast und standen, nachdem sie vor dem Sultan gekniet hatten, mit verschränkten Armen im Halbkreis um den Thron, während Aladins Mutter sie dem Sultan zeigte. Nun zögerte er nicht mehr, sondern sagte: "Gute Frau, geh zurück und sag deinem Sohn, dass ich mit offenen Armen auf ihn warte." Sie verlor keine Zeit, um Aladin die Nachricht zu überbringen, und forderte ihn auf, sich zu beeilen. Aber Aladin rief zuerst den Geist. "Ich möchte ein duftendes Bad", sagte er, "ein reich besticktes Gewand, ein Pferd, das das des Sultans übertrifft, und zwanzig Sklaven, die mich begleiten. Außerdem sechs schön gekleidete Sklaven, die meine Mutter bedienen sollen, und schließlich zehntausend Goldstücke in zehn Börsen". Gesagt, getan. Aladin stieg auf sein Pferd und ritt durch die Straßen, während die Sklaven seinen Weg mit Gold bestreuten. Diejenigen, die in seiner Kindheit mit ihm gespielt hatten, erkannten ihn nicht mehr, denn er war so hübsch geworden. Als der Sultan ihn sah, stieg er von seinem Thron herab, umarmte ihn und führte ihn in einen Saal, wo ein Festmahl stattfand, da er beabsichtigte, ihn noch am selben Tag mit der Prinzessin zu verheiraten. Aber Aladin weigerte sich mit den Worten: "Ich muss erst einen Palast bauen, der ihr gerecht wird", und verabschiedete sich. Zu Hause angekommen, sagte er zu dem Geist: "Bau mir einen Palast aus feinstem Marmor, besetzt mit Jaspis, Achat und anderen Edelsteinen. In der Mitte sollst du mir einen großen Saal mit einer Kuppel bauen, deren vier Wände aus massivem Gold und Silber mit je sechs Fenstern versehen sind, deren Gitter, bis auf eines, das unvollendet bleiben soll, mit Diamanten und Rubinen besetzt sein müssen. Außerdem brauche ich Stallungen, Pferde, Stallburschen und Sklaven; kümmere dich darum!"


Der Palast war bereits am nächsten Tag fertig, und der Geist trug Aladin dorthin und zeigte ihm, dass er all seine Befehle getreulich ausgeführt hatte, bis hin zur Verlegung eines Samtteppichs von seinem Palast zu dem des Sultans. Dann kleidete sich Aladins Mutter sorgfältig an und ging mit ihren Sklaven zum Palast, während er ihr zu Pferd folgte. Der Sultan schickte ihnen Musiker mit Trompeten und Zimbeln entgegen, so dass die Luft von Musik und Jubel erfüllt war. Die Mutter wurde zur Prinzessin gebracht, die sie begrüßte und ihr alle Ehren erwies. Als es Nacht wurde, verabschiedete sich die Prinzessin von ihrem Vater und machte sich auf dem Teppich auf den Weg zu Aladins Palast, seine Mutter an ihrer Seite, gefolgt von den hundert Sklaven. Sie war verzaubert vom Anblick Aladins, der zu ihr rannte, um sie zu empfangen. "Prinzessin", sagte er, "gib deiner Schönheit die Schuld für meine Kühnheit, wenn ich dich verärgert haben sollte." Sie antwortete ihm, dass sie ihrem Vater in dieser Angelegenheit bereitwillig gehorchen würde, da sie ihn nun gesehen hatte. Nachdem die Hochzeit beendet war, führte Aladin sie in den Saal, wo ein Festmahl ausgebreitet wurde, und sie aß mit ihm zu Abend, woraufhin sie bis Mitternacht tanzten. Am nächsten Tag lud Aladin den Sultan ein, den Palast zu besichtigen. Als dieser den Saal mit den vierundzwanzig Fenstern mit ihren Rubinen, Diamanten und Smaragden betrat, rief er: "Das ist ein Weltwunder! Nur eines überrascht mich. War es Zufall, dass ein Fenster unvollendet blieb?" "Nein, Herr, das war Absicht", erwiderte Aladin. "Ich möchte es der Herrlichkeit Ihrer Majestät überlassen, diesen Palast zu vollenden." Der Sultan war höchst geschmeichelt und ließ die besten Juweliere der Stadt kommen. Er zeigte ihnen das unvollendete Fenster und wies sie an, es wie die anderen auszustatten. "Herr", antwortete ihr Sprecher, "wir haben dafür nicht genug Juwelen." Der Sultan ließ seine eigenen holen, die aber bei weitem nicht ausreichten, sodass das Fenster einen Monat später noch nicht einmal zur Hälfte fertig war. Aladin wusste, dass sie ihre Aufgabe nicht fertigstellen konnten, und befahl ihnen, die Arbeit abzubrechen und die Juwelen zurückzubringen; auf seinen Befehl hin vollendete schließlich der Geist das Fenster. Der Sultan war überrascht, seine Juwelen zurückzuerhalten, und besuchte Aladin, der ihm das fertige Fenster zeigte. Der Sultan umarmte ihn, während der neidische Wesir andeutete, dass es sich wohl um Zauberei handeln müsse.

Mit seiner vornehmen Haltung hatte Aladin die Herzen des Volkes gewonnen. Er wurde zum Hauptmann der Armeen des Sultans ernannt und gewann mehrere Schlachten für ihn, blieb aber immer bescheiden und höflich wie zuvor, und lebte so mehrere Jahre lang friedlich und zufrieden.

Doch weit weg in Afrika erinnerte sich der Zauberer an Aladin und entdeckte durch seine Kunst, dass Aladin, anstatt elendig in der Höhle zu verenden, fliehen konnte und eine Prinzessin geheiratet hatte, mit der er nun in großen Würden und Reichtum lebte. Er wusste, dass der Sohn des armen Schneiders dies nur mit Hilfe der Lampe erreicht haben konnte, und reiste Tag und Nacht, immer Aladins Vernichtung im Sinn, bis er die Hauptstadt Chinas erreichte. Als er durch die Stadt ging, hörte er überall Leute über einen wunderbaren Palast sprechen. "Verzeiht mir meine Unwissenheit", fragte er, "was ist das für ein Palast, von dem Ihr sprecht? "Habt Ihr nicht von Prinz Aladins Palast gehört?", lautete die Antwort, "dem größten Weltwunder? Ich werde Euch dorthin bringen, wenn Ihr ihn sehen wollt." Der Zauberer dankte seinem Gesprächspartner, und nachdem er den Palast gesehen hatte, wusste er, dass dieser vom Geist der Lampe gebaut worden war. Vor lauter Wut wurde ihm rot vor Augen. Er beschloss, Aladin der Lampe zu berauben und ihn erneut in die tiefste Armut zu stürzen.

Unglücklicherweise war Aladin auf eine acht Tage dauernde Jagd gegangen, was dem Zauberer viel Zeit verschaffte. Er kaufte ein Dutzend Lampen aus Kupfer, legte sie in einen Korb und ging zum Palast, wo er immer wieder rief: "Neue Lampen für alte!" Da ihm eine laut johlende Menge folgte, schickte die Prinzessin, die in dem Saal mit den vierundzwanzig Fenstern saß, eine Sklavin, um herauszufinden, was der Lärm bedeutete. Als diese lachend zurückkam, tadelte sie die Prinzessin. "Herrin", antwortete die Sklavin, "wie sollte man nicht lachen, wenn ein alter Narr anbietet, schöne neue Lampen gegen alte zu tauschen?" Eine andere Sklavin, die dies hörte, sagte: "Auf dem Gesims dort steht eine alte Lampe, die kann er haben." Natürlich war es die Wunderlampe, die Aladin dort hingestellt hatte, da er sie nicht mit auf die Jagd nehmen konnte. Die Prinzessin, die ihre Fähigkeiten nicht kannte, wies die Sklavin lachend an, sie zu nehmen und einzutauschen. Also ging diese zum Zauberer und sagte: "Gib mir dafür eine neue Lampe." Er nahm sie sofort an sich und forderte die Sklavin unter dem Jubel der Menge auf, sich eine neue Lampe auszusuchen. Während sie dies tat, rannte er unbemerkt zu den Stadttoren hinaus zu einem einsamen Ort, wo er bis zum Einbruch der Nacht blieb. Dann holte er die Lampe heraus und rieb an ihr. Sofort erschien der Geist und trug ihn auf Geheiß des Zauberers zusammen mit dem Palast und der darin befindlichen Prinzessin an einen verlassenen Ort in Afrika.

Am nächsten Morgen blickte der Sultan aus dem Fenster auf Aladins Palast und rieb sich verwundert die Augen, denn dieser war verschwunden. Er schickte nach dem Wesir und fragte, was aus dem Palast geworden sei. Auch der Wesir schaute hinaus und war überaus erstaunt. Wieder wähnte er einen Zauber hinter dem Verschwinden, und diesmal glaubte ihm der Sultan und schickte dreißig berittene Männer, um Aladin in Ketten werfen zu lassen. Sie trafen ihn auf dem Nachhauseweg, fesselten ihn und zwangen ihn, zu Fuß hinter ihnen her zu laufen. Die Menschen, die ihn noch immer liebten, folgten ihm jedoch mit ihren Waffen und wollten Sorge dafür tragen, dass er nicht zu Schaden kam. Er wurde vor den Sultan gebracht, der dem Henker befahl, ihm den Kopf abzuschlagen. Der Henker ließ Aladin niederknien, verband ihm die Augen und hob seinen Krummsäbel zum Schlag. In diesem Augenblick befahl der Wesir, der gesehen hatte, dass die Menge in den Hof eingedrungen war und die Mauern hochkletterte, um Aladin zu retten, den Schlag noch nicht auszuführen. Die Menschen sahen tatsächlich so bedrohlich aus, dass der Sultan einwilligte, Aladins Fesseln lösen ließ und ihn vor den Augen der Menge begnadigte. Aladin flehte ihn an, erfahren zu dürfen, was er verbrochen hatte. Der Sultan sagte: "Falscher Halunke!", und zeigte ihm vom Fenster aus die Stelle, an der sein Palast gestanden hatte. Aladin war so erstaunt, dass er kein einziges Wort herausbrachte. "Wo ist mein Palast und meine Tochter?", zürnte der Sultan. "Dein Haus ist mir ziemlich egal, aber meine Tochter muss ich zurückhaben, und du wirst sie finden oder deinen Kopf verlieren." Aladin bat sich eine Frist von vierzig Tagen aus, um sie zu finden, und versprach für den Fall seines Scheiterns, dass er zurückzukehren und den Tod erleiden würde, den sich der Sultan wünschte. Seiner Bitte wurde entsprochen, und er verließ traurig das Anwesen des Sultans. Drei Tage lang irrte er wie ein Wahnsinniger umher und fragte alle, was aus seinem Palast geworden sei, aber die Menschen lachten und bemitleideten ihn nur. Dann kam er ans Ufer eines Flusses und kniete sich hin, um seine Gebete zu sprechen, bevor er hineinsprang. Dabei rieb er unbeabsichtigt an dem magischen Ring, den er immer noch trug. Der Geist, den er in der Höhle gesehen hatte, erschien und fragte nach seinem Wunsch. "Rette mein Leben, Flaschengeist", sagte Aladin, "und bring mir meinen Palast zurück." "Das liegt nicht in meiner Macht", sagte der Geist, "ich bin nur der Sklave des Ringes; du musst den Geist der Lampe darum bitten. "Und wenn schon", sagte Aladin, "aber du kannst mich wenigstens zum Palast bringen und mich unter dem Fenster meiner lieben Frau absetzen." Im nächsten Moment fand er sich unter dem Fenster der Prinzessin in Afrika wieder und schlief vor lauter Müdigkeit ein.

Als ihn der Gesang der Vögel weckte, wurde sein Herz etwas froher. Ihm war klar, dass sein ganzes Unglück auf den Verlust der Lampe zurückzuführen war, und er fragte sich vergeblich, wer ihm diese wohl geraubt hatte.

An diesem Morgen stand die Prinzessin früher auf als sonst, seit sie von dem Zauberer, dessen Gesellschaft sie einmal am Tag ertragen musste, nach Afrika gebracht worden war. Sie behandelte ihn jedoch so unfreundlich, dass er es nicht wagte, dort ganz zu leben. Als sich die Prinzessin ankleidete, schaute eine ihrer Zofen aus dem Fenster und sah Aladin. Die Prinzessin lief zu ihr, öffnete das Fenster, und der Lärm, den sie machte, ließ Aladin aufschauen. Sie rief ihm zu, er solle zu ihr kommen, und die Freude der Liebenden über das Wiedersehen war groß. Nachdem er sie geküsst hatte, sagte Aladin: "Ich bitte Euch, Prinzessin, in Gottes Namen, bevor wir über etwas anderes sprechen, sagt mir, was aus der alten Lampe, die ich auf dem Gesims im Saal der vierundzwanzig Fenster stehen ließ, als ich auf die Jagd ging, geworden ist. "Ach!", sagte sie, "ich glaube, ich bin die arglose Ursache unseres Leids", und erzählte ihm vom Austausch der Lampen. "Jetzt weiß ich", rief Aladin, "dass dieser afrikanische Zauberer dafür verantwortlich ist! Wo ist die Lampe?" "Er trägt sie mit sich herum", sagte die Prinzessin. "Ich weiß es, denn er hat sie aus seiner Weste gezogen, um sie mir zu zeigen. Er will, dass ich mich von dir lossage und ihn heirate, und hat behauptet, dass du auf Befehl meines Vaters enthauptet wurdest. Er redet ständig schlecht über dich, aber ich antworte nur mit meinen Tränen. Wenn ich so weitermache, zweifle ich nicht daran, dass er irgendwann Gewalt anwenden wird." Aladin tröstete sie und verließ sie für eine Weile. Er tauschte seine Kleider mit der ersten Person, die er in der Stadt traf, kaufte ein bestimmtes Pulver und kehrte zur Prinzessin zurück, die ihn durch eine kleine Seitentür einließ. "Zeiht Euer schönstes Kleid an", sagte er zu ihr, "und empfangt den Zauberer mit einem Lächeln, das ihn glauben lässt, dass Ihr mich vergessen habt. Ladet ihn ein, mit Euch zu speisen, und sagt ihm, dass Ihr den Wein seines Landes kosten möchtet. Er wird eine Flasche holen gehen, und während er weg ist, werde ich Euch sagen, was Ihr tun müsst." Sie hörte Aladin aufmerksam zu, und als er ging, kleidete sie sich zum ersten Mal seit ihrer Abreise aus China bunt und prächtig. Sie zog ein Mieder und einen Kopfschmuck aus Diamanten an, und als sie in einem Spiegel sah, dass sie schöner denn je war, empfing sie den Zauberer und sagte zu dessen großen Erstaunen: "Ich habe nun begriffen, dass Aladin tot ist und dass all meine Tränen ihn nicht zu mir zurückbringen werden; deshalb will ich nicht mehr trauern, und habe Euch eingeladen, mit mir zu speisen. Allerdings bin ich der Weine Chinas überdrüssig und würde gerne die Weine Afrikas kosten." Der Zauberer eilte in seinen Keller, während die Prinzessin das Pulver, das Aladin ihr gegeben hatte, in ihren Becher schüttete. Als der Zauberer zurückkam, bat sie ihn, mit ihr auf ihre Gesundheit zu trinken, und gab ihm als Zeichen der Versöhnung ihren Becher im Tausch gegen seinen. Bevor sie tranken, hielt der Zauberer eine Rede, in der er ihre Schönheit pries; aber die Prinzessin unterbrach ihn mit den Worten: "Lasst uns zuerst trinken, danach dürft ihr sagen, was ihr wollt." Sie setzte ihren Becher an die Lippen und behielt ihn dort, während der Zauberer seinen bis zur Neige leerte und leblos umfiel. Dann öffnete die Prinzessin Aladin die Tür und warf sich ihm um den Hals; aber Aladin wies sie zurück und sagte, dass er noch mehr zu tun hatte. Daraufhin ging er zu dem toten Zauberer, nahm die Lampe aus dessen Weste und befahl dem Geist, den Palast mitsamt Inhalt zurück nach China zu tragen. Dies geschah sofort, und die Prinzessin, die in ihrer Kammer nur zwei kleine Erschütterungen gespürt hatte, bemerkte erst gar nicht, dass sie wieder zu Hause war.

Als der Sultan, der in seinem Gemach saß und um seine verlorene Tochter trauerte, zufällig aufsah, rieb er sich die Augen, denn draußen stand wie zuvor der Palast! Er eilte dorthin, und Aladin empfing ihn im Saal der vierundzwanzig Fenster, die Prinzessin an seiner Seite. Er erzählte dem Sultan, was geschehen war, und zeigte ihm die Leiche des Zauberers, damit er ihm Glauben schenkte. Sofort wurde ein zehntägiges Fest ausgerufen, und es schien, als ob Aladin nun den Rest seines Lebens in Frieden leben könnte; aber dem war nicht so.

Der afrikanische Zauberer hatte einen jüngeren Bruder, der, falls das überhaupt möglich war, noch böser und arglistiger war als er selbst. Er reiste nach China, um den Tod seines Bruders zu rächen, und besuchte dort eine fromme Frau namens Fatima, weil er dachte, sie könnte ihm von Nutzen sein. Er betrat ihre Kammer, hielt ihr einen Dolch an die Brust und sagte ihr, sie solle sich erheben und ihm gehorchen, wenn sie nicht sterben wolle. Er zog ihre Kleider an, färbte sein Gesicht wie ihres, legte ihren Schleier um und ermordete sie, damit sie keine Geschichten erzählen konnte. Dann ging er zu Aladins Palast, wo sich das ganze Volk, das ihn für die heilige Frau hielt, um ihn versammelte, seine Hände küsste und um seinen Segen bat. Als er schließlich den Palast erreichte, war um ihn herum ein solcher Tumult, dass die Prinzessin ihre Sklavin aus dem Fenster blicken und fragen ließ, was dort unten los sei. Die Sklavin sagte, es sei die heilige Frau, die die Menschen durch Berührung von ihren Leiden heilte, woraufhin die Prinzessin, die sich schon lange gewünscht hatte, die heilige Fatima zu treffen, nach ihr schickte. Als man sie zur Prinzessin gebracht hatte, betete der Zauberer für ihre Gesundheit und ihren Wohlstand. Danach ließ ihn die Prinzessin neben sich sitzen und bat ihn, für immer bei ihr zu bleiben. Die falsche Fatima, der nichts Besseres hätte passieren können, willigte ein, behielt aber aus Angst vor Entdeckung ihren Schleier an. Schließlich zeigte die Prinzessin dem Zauberer den Saal und fragte ihn, was er davon halte. "Er ist wirklich schön", sagte die falsche Fatima. "Es fehlt nur ein winziges Teil." "Und was wäre das?", fragte die Prinzessin. "Wenn man ein Ei des Vogels Ruch", antwortete er, "in der Mitte dieser Kuppel aufhängen würde, wäre es ein Weltwunder."


Danach konnte die Prinzessin an nichts anderes mehr denken als an das Ei des Vogels Ruch, und als Aladin von der Jagd zurückkehrte, hatte sie sehr schlechte Laune. Er fragte sie, was passiert sei, und sie antwortete ihm, dass ihr die ganze Freude an dem Saal verdorben sei, weil kein Ei des Vogels Ruch an der Kuppel hing. "Wenn das alles ist", antwortete Aladin, "werdet Ihr bald wieder fröhlich sein." Er ging weg und rieb die Lampe, und als der Geist erschien, befahl er ihm, eines dieser Eier zu bringen. Der Geist schrie so laut und furchteinflößend, dass der Saal erbebte. "Elender", rief er, "ist es nicht genug, dass ich alles für dich getan habe, musst du mir auch noch befehlen, meinen Herrn herzubringen und ihn in der Mitte dieser Kuppel aufzuhängen? Du und deine Frau und dein Palast hätten es verdient, zu Asche verbrannt zu werden, aber diese Bitte kommt nicht von dir, sondern von dem Bruder des afrikanischen Zauberers, den du vernichtet hast. Er befindet sich hier in deinem Palast, verkleidet als die heilige Frau, die er getötet hat. Er hat deiner Frau diesen Wunsch in den Kopf gesetzt. Pass auf dich auf, denn er will dich töten." Dann verschwand der Geist.

Aladin ging zurück zur Prinzessin und sagte, dass er Kopfschmerzen habe. Dann bat er darum, die heilige Fatima zu ihm bringen zu lassen, damit sie ihm ihre Hände auflegen könne. Aber als der Zauberer sich näherte, stieß ihm Aladin seinen Dolch bis zum Heft ins Herz. "Was hast du getan?", rief die Prinzessin. "Du hast die heilige Frau getötet!" "Nein", antwortete Aladin, "sondern einen bösen Zauberer." Dann erzählte er ihr, wie sie getäuscht worden war.

Danach lebten Aladin und seine Frau in Frieden. Er trat die Nachfolge des Sultans an, als dieser starb, regierte viele Jahre lang und hinterließ eine lange Reihe von Königen. (1)

(1) Tausendundeine Nacht.

Das blaue Märchenbuch

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