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Aber was heißt es denn, an die Armen und Dürftigen denken? Folgendes will es heißen: beim Anblick (der Betrachtung) seiner Leiden denken: Er ist mein Bruder, er ist ein Glied von mir und mein Leib, er hat Bedürfnisse wie ich; er ist arm an allem: an Gütern und ohne Obdach, unruhig schleppt er sich hin und her in gefahrvoller Hungersnot, er glüht vor Hitze, er zittert vor Kälte, sein Magen ist leer, sein Körper bloß, die Haare zerzaust, das Angesicht bleich und abgemagert, der ganze Körper ist hager und abgezehrt, er irrt und geht umher zitternd von Tür zu Tür, ermattet ruft er und stimmt zu innigem Mitleid bei seinen qualvollen Schmerzen. Er kennt unsere hartherzige Gesinnung und zeigt darum seine krüppelhaften Glieder in widerlicher Häßlichkeit, um unsere Hartherzigkeit in Mitleid umzustimmen. Er rafft sich auf und wird zudringlich, aber mit vieler Mühe findet er nur ein wenig Nahrung. Mit Furcht kommt er vor die Tore, tritt mit Furcht ein in die Höfe, mit Furcht geht er ins Haus, denn in jedem Haus fürchtet er sich vor dem Hund und entsetzt sich vor den Tieren, denn das Pferd schlägt aus mit dem Hufe, der Ochs stößt mit dem Horn, die Hunde verwunden und böse, mitleidslose Menschen beschimpfen und verfolgen ihn, schießen gleichsam mit Pfeilen (auf ihn), besonders dann, wenn er krüppelhaft, blind oder krank ist. Vor Hunger schwankt er daher und schleppt sich fort in diesen Schranken und geht und stößt auf herzlose Blicke gleich den Blicken (dem Gesichte) von Tieren; zuerst feinden sie ihn an, und dann, wenn sie (die Armen) etwas erreichen können, geschieht es unter vielem Schmähen, das heißt man, an die Armen und Dürftigen denken, wenn man das alles erwägt und mit freundlichen, mitleidsvollen und barmherzigen Worten die Armen tröstet, um sie seufzt und für sie Sorge trägt. Solchen verheißt der Prophet die Glückseligkeit, wenn sie mit solchem Mitleid und in solcher Barmherzigkeit die Armen aufnehmen; diese werden gerettet vor dem bösen Tage.

Die Reden des Johannes Mandakuni

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