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Rudolf (III) Tutz: Lehr- und Wanderjahre
ОглавлениеMitten im ersten Kriegssommer, am 13. August des Jahres 1940, wurde Rudolf (III) Tutz geboren. Er zeigte sehr früh ein außergewöhnliches zeichnerisches und bildhauerisches Talent. So lag es nahe, dass er neben der Landesberufsschule für Metallgewerbe – als erste Station auf dem vorgezeichneten Weg zum Blechblasinstrumentenbauer – als Gastschüler auch die Kunstgewerbeschule für Bildhauer besuchte. Die ausgeprägte künstlerische Ader sollte in der beruflichen Laufbahn von Rudolf (III) Tutz auf vielfältige Weise fruchtbar werden. Die Berufsschule (1954–1958) ging mit einer Lehre als Holz- und Blechblasinstrumentenmacher in der Werkstatt seines Vaters einher: Dass der Sohn in die beruflichen Fußstapfen des Vaters treten würde, war damals schon klar. An der Ausbildungsstätte für Bildhauer erlernte er den Umgang mit vielen Materialien, die im Instrumentenbau keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen; zudem war der Heranwachsende regelmäßig Gast in einer Innsbrucker Goldschmiede-Werkstatt und machte sich mit den Techniken der Gold- und Silberverarbeitung bekannt. Schon damals waren die Interessen des jungen Rudolf breit gefächert, weit entfernt von einem engen Spezialistentum: Davon sollte er bei späteren Projekten immer wieder profitieren. Rudolf Tutz betonte immer wieder, dass das Instrumentenbauer-Praktikum, das er bei der renommierten Firma Richard Müller in Bremen absolvierte, für seine Entwicklung von zentraler Bedeutung war. Die Bremer Firma arbeitete im Gegensatz zu der Innsbrucker Werkstatt in erster Linie für professionelle Orchestermusiker und ausschließlich auf dem Gebiet des Holzblas instrumentenbaus; Rudolf Tutz sah sich nun mit ganz neuen Herausforderungen konfrontiert und erweiterte seinen Erfahrungsschatz weiter. 1959 absolvierte Rudolf Tutz die Gesellenprüfung, am 1. Dezember 1961 dann die Meisterprüfung. Bald darauf erkrankte sein Vater schwer und der erst 23-jährige Rudolf musste nach dessen Tod am 28. Oktober 1963 den Betrieb übernehmen.
Zeichnung mit Vermerk „von Kleinrudi allein gezeichnet. Oktober 1943“, Foto: privat
Die Tutz-Werkstatt in der Maria-Theresien-Straße, v. l. n. r.: Rudolf (III) und Rudolf (II) Tutz, ein Werkstattmitarbeiter, Foto: privat