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[28]Tafel III

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(Die Ältesten sprechen:)

»Zum Kai von Uruk kehre heil zurück!

Gilgamesch, vertraue nicht auf deine große Kraft.

Pass gut auf! Schlag gezielt drein!

›Der an der Spitze beschütze den Gefährten,

der den Weg kennt, bewahre seinen Freund!‹

So soll Enkidu vor dir hergehen,

er kennt den Weg zum Zedernwald,

er ist erfahren in der Schlacht und kampferprobt.

Enkidu soll den Freund beschützen, gesund halten den Gefährten,

zurück zu den Frauen soll er ihn bringen!10

In dieser unserer Versammlung vertrauen wir dir den König an,

du wirst ihn sicher zurückbringen und den König in unsere Obhut geben.«

Da tat Gilgamesch den Mund auf und spricht,

sagt zu Enkidu:

»Komm, mein Freund, wir wollen zum Egalmach gehen,

vor Ninsun, die große Königin!

Ninsun ist weise, sie ist klug, allwissend,

sie wird unsere Füße bedachtsame Schritte tun lassen.«

Sie fassten einander bei den Händen,

Gilgamesch und Enkidu liefen zum Egalmach,20

vor Ninsun, die große Königin.

Gilgamesch reckte sich, trat hin vor die Göttin, seine Mutter.

Gilgamesch sprach zu ihr, zu Ninsun:

[29]»Ninsun, ich bin nun erstarkt, so dass ich gehen kann

den weiten Weg dorthin, wo Chumbaba lebt.

Einen Kampf werde ich bestehen, den ich nicht kenne,

einen Weg werde ich beschreiten, der mir unbekannt ist.

Ich flehe dich an, segne mich, damit ich ziehen kann,

damit ich dein Antlitz heil wieder erblicken kann,

damit ich fröhlichen Herzens das Tor von Uruk wieder durchschreite!30

Ich will zurückkommen und zweimal im Jahr ein Neujahrsfest ausrichten,

ja, ich will zweimal im Jahr ein Neujahrsfest feiern!

Das Neujahrsfest soll begangen werden und Musik erklingen,

vor dir soll man die Trommeln schlagen!«

Voller Kummer hörte die Wildkuh Ninsun die Rede

ihres Sohnes Gilgamesch und des Enkidu,

und siebenmal trat sie ein in das Badehaus:

Sie reinigte sich mit Wasser, versetzt mit Tamariske und Seifenkraut.

Sie bekleidete sich mit einem feinen Gewand, Schmuck ihres Leibes.

Sie legte ein Pektorale an, Zierde ihrer Brüste,40

ein Diadem war (ihr) aufgesetzt, ihre Krone trug sie.

.... die Kultdirnen lagen ihr zu Füßen.

Sie eilte zur Treppe, stieg hinauf aufs Dach,

lief über das Dach, stellte einen Räucheraltar vor Schamasch auf,

breitete Räucherwerk vor Schamasch aus und erhob (flehend) ihre Arme:

»Warum hast du meinem Sohn Gilgamesch einen so ruhelosen Sinn verliehen?

[30]Jetzt hast du ihn angerührt, dass er dahinzieht

einen weiten Weg – wo Chumbaba ist.

Er will einen Kampf bestehen, den er nicht kennt,

einen Weg beschreiten, der (ihm) unbekannt ist.50

Während der Zeit, da er geht und zurückkehrt,

während er anlangt am Zedernwald,

während er den wilden Chumbaba bekämpft

und alles Böse, das du hasst, aus dem Lande vertilgt,

möge zu der Zeit, wenn du das Ende des Erdkreises erreichst,

Aja, deine Braut, dich furchtlos daran erinnern:

›Ihn, stelle ihn unter den Schutz der Wächter der Nacht!‹57

Lücke von 5 Zeilen.

Du, Schamasch, hast den Pferch geöffnet, damit das Vieh herauskommen kann,63

um die Menschen zu erfreuen, gingst du dem Lande auf,

die Berge werden hell, es erstrahlen die Himmel,

das Wild der Steppe begrüßt deine Morgenröte,

es wartet auf dich, und du bringst ihnen Wärme,

und alles Getier spendet dir dafür Lob.68

Lücke von etwa 3 Zeilen.

Auf das Erscheinen deines Lichtes hin versammeln sich die Menschen,72

die Unterweltsgötter geben Acht auf deinen Glanz.

Möge Aja, deine Braut, dich furchtlos daran erinnern:

›Ihn, stelle ihn unter den Schutz der Wächter der Nacht!‹75

[31]Lücke von 5 Zeilen.

Sobald Gilgamesch zum Zedernwald zieht,81

sollen die Tage lang, sollen die Nächte kurz sein!

Gegürtet seien seine Hüften, kräftig seien seine Schritte!

Am Abend soll er ein Lager für die Nacht aufschlagen,

die Nacht über sollen sie friedlich ruhen.

Möge Aja, deine Braut, dich furchtlos daran erinnern!

Am Tage, an dem Gilgamesch, Enkidu und Chumbaba aufeinanderstoßen,

da, o Schamasch, biete gegen Chumbaba gewaltige Winde auf:

Südwind, Nordwind, Ostwind, Westwind, Windhose, Wirbelwind,

Orkan, Unwetter, simurru-Wind, Teufelswind,90

Eiswind, Hurrikan, Tornado –

lass dreizehn Winde sich erheben und das Antlitz des Chumbaba verdunkeln,

so dass die Waffe des Gilgamesch Chumbaba treffen kann.

Erst wenn du selbst dein Antlitz erleuchtet hast,

dann, o Schamasch, begib dich auf den Heimweg!

Dann soll man deine flinken Maultiere heranführen,

ein Ruheplatz, ein Bett sei für dich aufgeschlagen,

die Götter, deine Brüder, sollen dir Speisen, die du liebst, darreichen,

soll Aja, die Braut, mit ihrem reinen Gewandsaum dein Antlitz abwischen.«

Erneut wiederholte die Wildkuh Ninsun vor Schamasch ihr Anliegen:100

»O Schamasch, soll Gilgamesch nicht die Götter .…,

soll er nicht mit dir die Himmel teilen?

[32]Soll er nicht mit dem Mondgott Sin das Szepter teilen?

Soll er nicht mit dem Weisheitsgott Ea im Apsu weise sein?

Soll er nicht mit Irnina die Schwarzköpfigen regieren?

Soll er nicht mit dem Unterweltsgott Ningischzida im ›Land ohne Wiederkehr‹ wohnen?

....................«107

Lücke von etwa 10 Zeilen.

Nachdem die Wildkuh Ninsun vor Schamasch ihr Anliegen vorgebracht hat118

– und die Wildkuh Ninsun ist klug, ist weise, allwissend –,

küsste die Mutter des Gilgamesch den Boden vor Schamasch,120

sie löschte (das Feuer) des Räucherbeckens und stieg vom Dach herab.

Enkidu rief sie herbei und gab ihm die Weisung:

»Starker Enkidu, du bist nicht meinem Schoß entsprossen,

jetzt aber wirst du mit den Tempeloblaten des Gilgamesch verkehren,

den Priesterinnen, Hierodulen und Kultdirnen.«

Sie drückte die Kultsymbole auf Enkidus Nacken (mit den Worten):

»Die Priesterinnen nehmen hiermit den Anwärter auf,

und die Gottestöchter werden den Zögling aufziehen.

Ich selbst, die ich Enkidu liebe, nehme (ihn) als Sohn an,

möge Gilgamesch den Enkidu als seinen Bruder gut behandeln.130

[33]Lücke von 2 Zeilen.

sobald du mit Gilgamesch zum Zedernwald gehst,132

sollen die Tage lang, sollen die Nächte kurz sein!

Gegürtet seien deine Hüften, kräftig seien deine Schritte!

Am Abend schlage ein Lager für die Nacht auf,

die Nacht über soll …. beschützen.«136

Größere Lücke. Im Folgenden spricht Gilgamesch zu den Ältesten von Uruk.

»Während der Zeit, da wir gehen und zurückkehren,203

während wir am Zedernwald anlangen,

während wir den wilden Chumbaba bekämpfen

und alles Böse, das Schamasch hasst, aus dem Lande vertilgen,

....................

sollt ihr .......... nicht bekommen,

sollen sich die jungen Krieger nicht auf der Straße versammeln.

Entscheidet ihr den Prozess des Schwachen, sucht ….210

bis dass wir wie ein schwacher Säugling unser Ziel erreicht haben,

bis wir unsere Waffen am Tor des Chumbaba aufgepflanzt haben.«

Da standen seine Granden auf, huldigen ihm,

und die jungen Krieger von Uruk insgesamt laufen zu ihm hin,

und seine Granden küssen seine Füße:

»Kommt heil zurück zum Kai von Uruk!

Gilgamesch, vertraue nicht auf deine große Kraft!

[34]Pass gut auf! Schlag gezielt drein!

›Der an der Spitze schütze den Gefährten,

der den Weg kennt, bewahre seinen Freund!‹220

So soll Enkidu vor dir hergehen,

er kennt den Weg zum Zedernwald,

er ist erfahren in der Schlacht und kampferprobt,

zu den Pässen durch die Berge soll er dich führen.

Enkidu soll den Freund beschützen, heil halten den Gefährten,

zurück zu den Frauen soll er ihn bringen!

In dieser unserer Versammlung vertrauen wir dir den König an,

du sollst ihn sicher zurückbringen und den König in unsere Obhut geben.«

Da öffnet Enkidu den Mund, redet,

spricht zu Gilgamesch:230

»Mein Freund, schick diese Leute weg,

einen Weg, der für sie nicht geeignet ist, (werden wir gehen)

Lücke von etwa 10 Zeilen bis zum Ende der Tafel.

Das Gilgamesch-Epos

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