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Zuordnung einer Opferrolle für die Generation Y ist realitätsfern

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Die Zuordnung einer Opferrolle, vor allem aus dem Kreis der sogenannten »Helikoptereltern« (Krauss 2012) mit dem Tenor »Krisenkinder mit instabilen Lebensverhältnissen« (Bund 2014, S. 32, 21, 40-43) ist realitätsfern. Denn es geht ja hier gar nicht um eine »ganze Generation«, sondern nur um ein begrenztes Personenkollektiv (Schröder 2018), das unter guten Bedingungen aufgewachsen ist (in der Regel gebildete und begüterte Eltern, Möglichkeit zu Studium, Auslandsaufenthalten etc.). Die o. g. Aussage könnte man akzeptieren, würde sie auf die Nachfolgegenerationen im Kontext der Corona-Krise bezogen werden.

Wenig passend erscheint auch eine Gleichsetzung der Begriffe »Generation Y« und »Generation Praktikum«. Eine Ausnutzung von Studienabsolventen in der Wirtschaft über »Praktikantenverträge« ist zweifellos erfolgt. Ungeachtet dessen: Noch nie waren Ausbildungsmöglichkeiten (zumindest bis zu der Zeit vor Corona) so gut und breit wie heute. Und bei denjenigen Personen, die die Generation Y ausmachen (Schröder 2018), haben die Eltern in der Regel dafür gesorgt, dass ihre Kinder unter guten Bedingungen leben können.

Die häufig von »Helikoptereltern« aufgestellte Behauptung, ihre Kinder hätten Probleme, im richtigen Moment die richtige Entscheidung zu treffen (»Fear of Missing out Scale« (FoMoS)«), dürfte zutreffen. Ursächlich dafür dürfte allerdings die elterliche Erziehung sein. »Alles den Kindern abnehmen und geben zu wollen« resultiert eben in deren Unselbstständigkeit (Krauss 2012). Dies wird im Krankenhaus durch eine teilweise überzogene Erwartungshaltung der jungen Generation gegenüber ihren Vorgesetzten verifiziert. Einerseits möchte man »frei wie im Elternhaus walten können«, andererseits aber vom Führungspersonal »an der Hand geführt werden«.

Das Erziehungsmodell »Freie Fahrt für freie Kinder ohne jegliche Einschränkung und mit Elterntaxicharakter« dürfte für die Gesellschaft, und damit auch für Unternehmen, wohl kein Erfolgsmodell sein.

Die junge Ärztegeneration zeigt Flagge

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