Читать книгу Oberhausen: Eine Stadtgeschichte im Ruhrgebiet Bd. 3 - Группа авторов - Страница 13

Rüstungsproduktion

Оглавление

Bis zum Ende des Jahres 1914 stellte die GHH den Stahl- und Walzwerkbetrieb auf den unmittelbaren Kriegsbedarf um. Im Dezember 1914 begannen die Oberhausener Walzwerke der GHH mit dem Walzen von Granatstahl. Sieben Tage in der Woche wurde rund um die Uhr für die Rüstung produziert.


Tabelle 4: Erzeugung und Versand von Geschossstahl der Walzwerke Oberhausen und Neu-Oberhausen 33

* Darin enthalten nicht selbst erzeugter, nur geschnittener Stahl.

Die wichtigste Waffenschmiede der GHH war jedoch das Werk Sterkrade. Dort wurde die Produktion im ersten Kriegsjahr ganz auf Geschosse, Minenwerfer und Geschütze umgestellt. In kürzester Zeit wurde der Raum in den Maschinenbau-Hallen verdoppelt. Bis zum Ende des Krieges verließen insgesamt 25 Millionen Granaten, Schrapnells und Wurfminen die Fabrik in Sterkrade.

Der Brückenbau in Sterkrade, der vor 1914 große Bauwerke in der ganzen Welt errichtet hatte, musste seine Arbeiten in London, Argentinien, Kamerun und Ostafrika abbrechen und fand Ersatzaufträge in der Herstellung von Pioniergerät (Gelenkbrücken, Luftschiffhallen u. ä.). Besonders wichtig waren auch die Aufträge für die Wiederherstellung der zerstörten Brücken in den von deutschen Truppen besetzten Gebieten in Belgien, Frankreich und „Russisch-Polen“. „Die Bauschwierigkeiten in Feindesland [waren] außerordentlich. Trotzdem wurde z. B. die Maasbrücke bei Anhée in achtzehn Tagen wiederhergestellt, in dreißig Tagen die Maasbrücke bei Anseremme.“34 Eine besondere Herausforderung für die Sterkrader Ingenieure war auch die Wiederherstellung der Memelbrücke bei Kowno. Am 14. April 1916 kam Hindenburg höchstpersönlich, um die Memelbrücke einzuweihen. „Die letzte versilberte Schraube wurde von ihm eigenhändig angezogen.“35


Abb. 4: Diagramm „Gesamtzahl der gepressten Geschosse“

Oberhausen: Eine Stadtgeschichte im Ruhrgebiet Bd. 3

Подняться наверх