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Koordination mit Belgien

Aufgrund seiner offensichtlichen strategischen Bedeutung hatte Belgien, obwohl im Prinzip neutral, bereits recht detaillierte Vorkehrungen für die Koordination mit den Entente-Truppen getroffen. Dies erschwerte es den Niederländern, diese Pläne erneut nach ihren Wünschen ändern zu lassen. Ihr Wunsch war, dass die Belgier ihre Verteidigung an die Peel-Raam-Stellung anknüpfen sollten, die Reijnders nicht kampflos aufgeben wollte. [84] Er war kein Verfechter des Plans von Van Voorst tot Voorst, die so genannte "Position Orange" auf der viel kürzeren Linie 's Hertogenbosch - Tilburg zu besetzen, [85] und so eine durchgehende Front mit den belgischen Linien bei Turnhout zu bilden, wie vom belgischen General Raoul van Overstraeten vorgeschlagen. [86]

Als Winkelman das Kommando übernahm, intensivierte er die Verhandlungen und schlug am 21. Februar vor, dass Belgien eine Verbindungslinie zur Peel Raam-Stellung entlang des belgischen Teils des Zuid-Willemsvaart-Kanals herstellen sollte. [87] Die Belgier weigerten sich, dies zu tun, solange die Niederländer nicht ihre Präsenz in Limburg verstärkten, was aber daran scheiterte, dass die Letztgenannten keine Kräfte mehr zur Verfügung hatten, um diesem Wunsch nachzukommen. Wiederholte belgische Anfragen, nochmals über "Position Orange" nachzudenken, wurden von Winkelman abgelehnt. Daher beschlossen die Belgier, im Falle einer Invasion alle Truppen auf ihre Hauptverteidigungslinie, den Albertkanal, zurückzuziehen. Dadurch entstand eine gefährliche Lücke von etwa vierzig Kilometern, [88] welche die Franzosen füllen sollten. [89] Der französische Oberbefehlshaber Maurice Gamelin war mehr als daran interessiert, die Niederländer in seine durchgehende Front einzubeziehen, da er – wie Generalmajor Bernard Montgomery vier Jahre später – hoffte, den Westwall umgehen zu können, wenn die Entente ihre geplante Offensive von 1941 startete. Aber er wagte es nicht, seine Nachschublinien so weit auszudehnen, solange sich die Belgier und Niederländer nicht vor dem deutschen Angriff für die Seite der Alliierten entscheiden würden. Als sich beide Nationen weigerten, machte Gamelin deutlich, dass er eine Verbindungsposition in der Nähe von Breda einnehmen würde. [24] Die Niederländer hatten dieses Gebiet nicht befestigt. Im Geheimen beschloss Winkelman am 30. März [90], die Peel-Raam-Stellung unmittelbar vor Beginn eines deutschen Angriffs aufzugeben, sein drittes Armeekorps zur Linge zurückzuziehen, um die Südflanke der Grebbe-Linie zu sichern, und nur leichte Sicherungskräfte zurückzulassen. [91] Da diese Waal-Linge-Stellung mit Bunkern verstärkt werden sollte, wurde das Budget für solche Bauten um hundert Millionen Gulden aufgestockt. [92].

Nach dem deutschen Angriff auf Dänemark und Norwegen im April 1940, als die Deutschen eine große Anzahl von Luftlandetruppen einsetzten, war das niederländische Oberkommando besorgt, dass auch sein Land Opfer eines solchen strategischen Angriffs werden könnte. Um einen solchen Versuch abzuwehren, wurden fünf Infanteriebataillone an die wichtigsten Häfen und Flugfelder verlegt, wie dem militärischen Flugplatz von Den Haag in Ypenburg und dem Rotterdamer Flugplatz in Waalhaven. [93] Diese wurden durch zusätzliche Luftabwehrgeschütze, zwei Tanketten und zwölf der vierundzwanzig einsatzfähigen gepanzerten Fahrzeuge verstärkt. [67] Diese speziell ausgerichteten Maßnahmen wurden von weiteren, allgemeineren begleitet: Die Niederländer hatten nicht weniger als zweiunddreißig Krankenhausschiffe im ganzen Land verteilt und fünfzehn Züge eingesetzt, um Truppenbewegungen zu erleichtern.

Die Invasion der Niederlande

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