Читать книгу Die Invasion der Niederlande - Группа авторов - Страница 8
ОглавлениеAusbildung und Einsatzfähigkeit
Die niederländische Armee war nicht nur schlecht ausgerüstet, sondern auch miserabel ausgebildet. Insbesondere bei der Handhabung größerer Einheiten oberhalb der Bataillonsebene war wenig Erfahrung vorhanden. Von 1932 bis 1936 führte die niederländische Armee keine Manöver im Sommer durch, um die finanziellen Mittel nicht zu überstrapazieren. [59] Außerdem fehlte einzelnen Soldaten vielfach die nötige Qualifikation. Vor dem Krieg war nur eine kleine Zahl der jungen Männer, die zum Militärdienst zugelassen waren, tatsächlich eingezogen worden. Bis 1938 dienten die Rekruten nur 24 Wochen, gerade genug Zeit, um eine grundlegende Infanterieausbildung zu erhalten. [60] Im selben Jahr wurde die Dienstzeit auf elf Monate erhöht. [11] Die geringe Qualität der Rekruten konnte nicht durch einen großen Bestand an Berufssoldaten kompensiert werden. 1940 standen nur 1206 Berufsoffiziere im Dienst. [61] Man hoffte, dass diese Mängel bei Kriegsgefahr schnell behoben werden konnten, aber nach der Mobilmachung aller niederländischen Streitkräfte am 28. August 1939 (die Armee wurde auf rund 280000 Mann aufgestockt), [62] verbesserte sich die Einsatzfähigkeit nur langsam: Die meiste Zeit verbrachte man mit dem Bau von Verteidigungsanlagen. [63] Der Mangel an Munition schränkte die Ausbildung an scharfen Feuerwaffen stark ein [64], während der Zusammenhalt innerhalb der Einheiten gering blieb. [65] Nach eigenen Maßstäben war die niederländische Armee im Mai 1940 nicht auf Gefechte vorbereitet. Sie war nicht in der Lage, eine Offensive einzuleiten, geschweige denn auf Divisionsebene, während die Durchführung von Manövern weit über ihre Kapazitäten hinausging. [66]
Die Meinung deutscher Generäle und Taktiker (einschließlich Hitler) bezüglich des niederländischen Militärs war gleichermaßen gering, und man erwartete, dass die Zentralregion Holland selbst in etwa drei bis fünf Tagen erobert werden konnte. [67]