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d) Lebendigkeit und Wirksamkeit der dörflichen Vereine sichern und fördern

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Die hohe Vereinsdichte und die große Akzeptanz der Vereine sind ein ganz wesentlicher Bestandteil der ländlichen Lebenskultur. Hier werden in kaum messbaren Dimensionen – ehrenamtlich – vielfältige Leistungen der Ausbildung und Betreuung, z. B. im sportlichen oder musikalischen Bereich, erbracht und außerdem mannigfache Integrationsleistungen, die noch schwerer zu gewichten sind.

Aber es gibt derzeit auch viele Unsicherheiten und Frust in den Vereinen und Verbänden, die Bürgern und Politikern teilweise nicht bekannt sind, die aber zu Erosionen führen können. So lassen sich immer schwerer Mitarbeiter gewinnen bzw. über Jahre halten. Andererseits steigen die Anforderungen sowohl hinsichtlich der Betreuung als auch der Breite der Angebote. Früher gab es z. B. in den großen Sportvereinen 2 bis 4 Fußballmannschaften, heute 10 bis 20, daneben aber auch die Angebote Judo, Ballett, Badminton, Basketball usw.

Die Vereine und Verbände haben die Mitarbeiterproblematik erkannt und machen regionale und lokale Schulungen, doch viele Vereine fühlen sich und ihre Arbeit sowohl von der Kommunalpolitik als auch von Seiten der Elternschaft der betreuten Kinder nicht richtig gewürdigt. Eine drohende Vision eines Sportfunktionärs: Wenn allein die Sportvereine einer Großgemeinde ihre ehrenamtliche Arbeit einstellen würden, könnte man 1200 Kinder und Jugendliche vor dem Rathaus aufstellen, die dann auf Betreuung durch die Stadt warten. Dann könnte die Stadt, wenn sie das übernehmen müsste – so der Funktionär –, sofort Konkurs anmelden. Offenbar ist es längst nicht allen Kommunen bzw. Ratsmitgliedern bekannt, welchen „kommunalen Mehrwert“ die Vereine ständig produzieren. Gegenüber den Eltern, die ihre Kinder bei den Vereinen abgeben, ohne sich weiter für den Verein zu interessieren, ging kürzlich ein Aufschrei eines Sportvereinsvorsitzenden durch die Presse: „Wir sind keine Kinderverwahranstalt.“ Die Vereine benötigen also dringend Aufmerksamkeit und Zuwendung, wenn man so will, moralische Unterstützung von Politikern, Parteien und Eltern, am besten regelmäßige persönliche Kontakte, damit sie erkennen, dass ihre Arbeit auch wirklich gewürdigt wird.

Um nicht zu erstarren, müssen die Vereine allerdings auch selber bemüht sein, zeitgerechte Entwicklungen aufzunehmen, indem z. B. Jugendliche bereits in kleine Führungsaufgaben eingebaut werden oder neue Aufgaben, wie z. B. die Integration von Aussiedlern, besonders intensiv betrieben werden.

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