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Ausblick
ОглавлениеWie unsere Dörfer und Kleinstädte in 10, 20, 30 oder gar 50 Jahren aussehen werden, vermag niemand zu sagen. Werden diejenigen am besten dastehen, die am meisten von den angeführten 10 Punkten verwirklicht haben? Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass es neben den sich wandelnden Rahmenbedingungen immer auch auf die handelnden Menschen, die Bürgermeister, die Ortsvorsteher, die Gemeinderäte, die Vereinsvorstände usw. angekommen ist, die darüber entschieden haben, ob ein Ort stagniert oder wächst, wie ein Dorf kulturell und ökonomisch heute dasteht. Und so wird es auch in Zukunft sein. Deshalb wird es auf Sie alle ankommen, die Bürger und Politiker vor Ort. Vertrauen Sie nicht zu viel auf auswärtige Kräfte, auf Wissenschaftler und Experten. Diese haben Ihren Ort immer nur partiell im Visier, niemals ganz. Sie aber sind immer zur ganzheitlichen Sicht verpflichtet. Sie haben die Verantwortung und die Kompetenz für die Gesamtentwicklung des Dorfes!
Der ländliche Raum braucht aber auch die Unterstützung von außen bzw. oben. Deshalb ein Appell an die hohe Politik in Bund und Ländern: Geben Sie den aktiven Bürgern und Politikern in den Dörfern und Kleinstädten die Chance, den Respekt und die Unterstützung, damit sie sich nicht alleingelassen fühlen. Kraft und Kompetenz ist in den Dörfern und Kleinstädten genug vorhanden. Der ländliche Raum tut viel für das Gesamtwohl des Staates. Deshalb darf er ein ausgewogenes Geben und Nehmen erwarten.
1 Der Stil des Vortrags wurde weitgehend beibehalten. Wichtige wissenschaftliche Grundlagen bilden folgende Veröffentlichungen: Gerhard HENKEL (Hrsg.): Das Dorf im Einflussbereich von Großstädten. Essen: Institut für Geographie, Universität, 2000 (Essener Geographische Arbeiten; 31); DERS.: Der ländliche Raum: Gegenwart und Wandlungsprozesse seit dem 19. Jahrhundert in Deutschland. Berlin: Bornträger, 42004; DERS.: Das Dorf: Landleben in Deutschland – gestern und heute. Stuttgart: Konrad Theiss-Verlag, 2012.
2 Siehe Leserbrief in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung „Doch Landliebe!“ vom 20. 6. 2005 und Frankfurter Rundschau „Das Dorf lebt“ (FR-PLUS-Politik) vom 17. 1. 2007, S. 27.