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g) Integration von Aussiedlern und anderen Zugewanderten
ОглавлениеIn unseren Dörfern und Kleinstädten lebt heute ein teilweise sehr hoher Anteil an Aussiedlern, z. T. bis zu 30 Prozent der Bewohner. Die Bilanz der Integration fällt sicher zwiespältig aus: Einerseits haben es viele, wenn nicht die meisten, aus ihrer persönlichen Sicht „geschafft“, d. h., sie haben einen Arbeitsplatz und oft auch Eigentum erworben, sind fleißig, haben große Familien, d. h. auch viele Kinder und Jugendliche. Aber es gibt ohne Zweifel noch Integrationsdefizite zur alteingesessenen Bevölkerung. Offenkundig sind z. B. Defizite in der Mitarbeit in Vereinen und der Kommunalpolitik, obwohl gerade in den Vereinen viele Versuche unternommen worden sind. Vielleicht sind die eben genannten „Vereine zur Förderung der Dorfgemeinschaft“ am ehesten in der Lage, gegenseitige Schwellen und Ängste abzubauen. Auch aus Eigennutz sollten die Bemühungen nicht nachlassen. Man sollte aber nicht nur die steigenden sozialen Kosten einer fehlenden Integration sehen. Man sollte vielmehr erkennen, dass hier ein großes Humankapital vorhanden ist, das dem Dorfleben zugute kommen könnte. Ein Blick auf die Nachkriegsjahre zeigt an, dass vielerorts gut integrierte Vertriebene wesentlich zur Bereicherung des Dorflebens beigetragen haben.