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2. Neuere Entwicklungsansätze in der Gestalttherapie
ОглавлениеDie Gestalttherapie hat eine Reihe eigener entwicklungspsychologischer und kindertherapeutischer Modelle vorgelegt, besonders durch Violet Oaklander, und die Sammelbände The heart of development von Marc Conville und Gordon Wheeler, in denen eine Vielzahl von Gestalttherapeuten unterschiedliche Ansätze zur Gestalttherapie in der Kindheit (Bd. 1, 2001) und der Jugend (Bd. 2, 2002) beschrieben werden. In Deutschland wurde ein praxisorientiertes Werk von Ingeborg und Volkmar Baulig publiziert (EHP 2002). Im Handbuch für Gestalttherapie (1999) erschien ferner ein Artikel von Caroll (1999), ein an Ken Wilber orientiertes metatheoretisches Entwicklungsmodell von Fuhr (1999) sowie die Gruppentherapiearbeiten von Franck (1997 zit. nach Baulig 2002) und Rahm (1997 zit. nach Baulig 2002). Mullen (1991) verknüpft in seinem Beitrag die Gestalttherapie mit der konstruktiven Entwicklungspsychologie Piagets, Kohlbergs und Kegans. Auch Kenhofer (2012) hält die Entwicklungsannahmen Piagets als vereinbar mit der Gestalttherapie. Die Entwicklung der Kontaktfunktionen skizziert Salonia (1990) in Auseinandersetzung mit psychoanalytischer Entwicklungstheorie. Der phänomenologisch genau gefasste Kontaktzyklus kann ebenfalls als ein Wachstumskonzept angesehen werden. Die Erweiterung und Verbindung dieses Kontaktzyklus auf Entwicklungsaufgaben leistet Hartmann-Kottek (2004, S. 145 f.). Hartmann-Kottek schlägt dabei neun Wachstumsphasen eines erweiterten Kontaktkreises vor (a. a. O. S. 156), die sich paradigmatisch in Entwicklungsabläufen finden lassen. Für Entwicklungen unter Kriseneinfluss wird ein Wandlungskreis vorgeschlagen, der ebenfalls neun Stadien umfasst. Diese theoretische Orientierung am Kontaktzyklus als Wachstums- und Entwicklungsmodell wird anhand klinischer Beispiele verdeutlicht. Ihre empirische Überprüfung für eine entwicklungspsychologische Theoriebildung ist für genauere Beobachtungsstudien vorgesehen. Pauls (1994) verbindet das Entwicklungsmodell von Daniel Stern mit gestalttherapeutischen Überlegungen.