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1 Einleitung

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Mehrere Sprachen unter Zuhilfenahme des Europäischen Sprachenportfolios (ESP) zu lernen, kann die allgemeine Sprachenbewusstheit fördern (Sheils 1996, 100). Sprachenbewusstheit ist ein Konzept, das auf der „Language Awareness“1 beruht und innerhalb der Pluralen Ansätze zu der Begegnung mit Sprachen weiterentwickelt wurde – im französischen Original éveil aux langues (Candelier 2012, 6). Die Relevanz des Konzepts liegt im übergeordneten Ziel des Sprachenlernens: „The development of plurilingualism as competence and value, and intercultural education as a way of living together should be the aims of language education“ (Pinho & Andrade 2009, 314). Language Awareness kommt dabei eine wichtige Stellung im Rahmen von den Pluralen Ansätzen sowie im Bereich der Sprachendidaktik zu (Pinho & Andrade 2009, 314). Die Exploration der Language Awareness mithilfe vom ESP weist laut Figueras (2018) ein Potenzial auf: Konkrete Beweise über die Lernentwicklung, in denen die spezifischen Kontexte und Zwecke der Bewertung erkennbar sind, sowie learning awareness werden entwickelt (Figueras 2018, 188). Insgesamt gibt es nur wenige Studien zur Förderung der Language Awareness durch die Arbeit am ESP (Figueras 2018; Hidalgo Downing 2012). In diesem Beitrag wird das Ziel verfolgt, zu zeigen, wie das ESP die Language Awareness ausgehend von theoretischen Schlussfolgerungen fördern kann.

Das ESP ist innerhalb der Europäischen Union entwickelt worden. Da es in Europa mehr als 250 Sprachen gibt – darunter 24 Amtssprachen – empfand es die Europäischen Union als notwendig, Sprachenpolitik und -lernen zu vereinheitlichen. 1991 wurden mit dieser Intention in Rüschlikon Entwicklungen für einen Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GeR) geschaffen, der 2001 veröffentlicht wurde (Ballweg 2019, 130; Bellingrodt 2011, 29; Toulouse & Geoffrion-Vinci 2017, 153), und aus dem 2001 das ESP als Instrument für die Anwendung von Anforderungen (Kann-Deskriptoren zur Leistungseinschätzung von A1-C2) entwickelt wurde. Das ESP ist ein dreigeteiltes Portfolio, das die Unterstützung der Lernendenautonomie intendiert, indem sich die Lernenden selbst bewerten können, Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenzen fördert, indem alle Sprachen in das Portfolio eingeschlossen werden (können), sowie die Leistungen der Lernenden dokumentiert, indem alle selbstverfassten Dokumente der Lernenden einen Platz bekommen (Council of Europe 2020).

Um die Förderung der Language Awareness im Rahmen des ESPs darzustellen, wird in diesem Beitrag folgenden Forschungsfragen mithilfe einer kritischen Zusammenfassung der Literatur (state of the art) nachgegangen:

1 Wie und inwieweit kann Language Awareness mittels des ESPs gefördert werden?

2 An welchen Inhalten des ESPs kann für die Förderung der Language Awareness angesetzt werden?

Dabei werden die Potenziale des ESPs für die Förderung der Language Awareness aufgezeigt. Hierfür werden zunächst in 2. Language Awareness definiert sowie Einordnungen, Theorien und praktische Anforderungen dazu dargestellt. Daraufhin wird das ESP in 3. mit Fokus auf Mehrsprachigkeit vorgestellt, um anschließend den Forschungsstand und die empirischen Ergebnisse, die zur Förderung der Language Awareness vorliegen, in 4. darzustellen. Von diesen Ergebnissen ausgehend und basierend auf den relevanten Modellen der Language Awareness werden in 5. Implikationen und weitere Verknüpfungspunkte zwischen dem ESP und der Förderung der Language Awareness erschlossen, um mit einem zusammenfassenden Ausblick zu enden.

Mehrsprachigkeit in der Schule

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