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1 Epileptologische Grundlagen Christian Brandt 1.1 Einleitung

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Epilepsie ist eine Krankheit des Gehirns. Sie kann vielfältige Ursachen haben und ebenso vielfältige Erscheinungsformen. Etwas weniger als 1 % der Bevölkerung leidet an einer Epilepsie. Wenn Patient*innen1 mit anfallsartigen Zuständen zum Arzt gehen oder ins Krankenhaus kommen, ist es zunächst einmal wichtig sicherzustellen, ob es sich um eine Epilepsie oder um eine andere Erkrankung mit anfallsartigen Symptomen handelt. Andere Krankheiten, die sich ebenfalls anfallsartig äußern, sind z. B. Synkopen (kreislaufbedingte Bewusstlosigkeiten) oder psychogene nichtepileptische Anfälle. Die wichtigsten Schritte bei der Diagnosefindung sind die Erhebung der Anamnese, insbesondere Schilderungen oder Beschreibungen der anfallsartigen Zustände, und idealerweise die Videoanalyse eines anfallsartigen Zustandes.

Die wichtigsten apparativen Untersuchungen in der Epilepsiediagnostik sind das EEG (Elektroenzephalographie, Hirnschrift) und die Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie, MRT). Laboruntersuchungen inklusive Liquoranalyse haben ebenfalls ihre Bedeutung.

Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Medikamenten, den sogenannten Antiepileptika oder Antikonvulsiva. Je nach Epilepsieform kann es auch wichtig sein, bestimmte Lebensregeln, z. B. die Einhaltung eines regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus, zu befolgen. Die Prognose einer Epilepsie, also die Aussicht auf Anfallsfreiheit, ist prinzipiell gut. Sie sinkt allerdings mit der Zahl der erfolglos eingesetzten Antiepileptika. Wenn zwei korrekt ausgewählte und adäquat eingesetzte Medikamente nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben, spricht man von einer medikamentenrefraktären Epilepsie (Kwan et al. 2010). Spätestens, wenn dieses Stadium erreicht ist, sollte die Überweisung an ein spezialisiertes Zentrum erfolgen. Dort muss auch die Möglichkeit eines epilepsiechirurgischen Eingriffs geprüft werden. Psychotherapeutische Verfahren können ergänzend wichtig sein. Stationäre Rehabilitation hat ihre Bedeutung nach epilepsiechirurgischen Operationen, aber auch in vielfältiger anderer Hinsicht, insbesondere wenn die Berufstätigkeit des Betroffenen gefährdet ist.

Pflege in der Epileptologie

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