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2 Antigenderismus/Antifeminismus im Internet

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In der Betrachtung von Antigenderismus und Antifeminismus kommt dem Internet eine Schlüsselfunktion zu: Das Internet bietet den virtuellen Raum des Austauschs und dient der Vernetzung.23 Diese Verknüpfung lässt sich über die Entwicklung einer Netzöffentlichkeit erklären, die die Veränderung von Journalismus und Politik ermöglichte. Diese Form sollte zunächst zu einer höheren Sichtbarkeit und Hörbarkeit von marginalen Stimmen führen und folglich mehr Gleichberechtigung bedingen. Seit 2013/2014 ist eine Verrohung der Kommunikation unter dem Deckmantel der (Teil-)Anonymität im digitalen Raum abzulesen: hierzu zählen Shitstorms, Hatespeech und Cybermobbing. Personen, die online offen über Feminismus und Geschlechterverhältnisse sprechen, sind dabei besonders stark von einer »›Enthemmtheit‹ der Diskussionskultur«24 betroffen. Die Verstärkung dieses Phänomens wird mit dem sogenannten Echokammer-Effekt beschrieben – indem sich Menschen mit Gleichgesinnten in ihrer Filter-Bubble umgeben, die ihre Meinung teilen und wiedergeben, können sich »Positionen zuspitzen, radikalisieren und gegen andere Positionen abschotten«.25

Sichtbar wird die Bedeutung der internetbasierten Vernetzung beispielsweise daran, dass viele antigenderistische Offline-Aktionen wie Demonstrationen weitgehend unbekannt sind, aber dennoch eine virtuelle »milieuübergreifende Vernetzung verschiedener Personenkreise und Gruppierungen, die zuvor keine Berührung miteinander gesucht hatten«26 stattfand. Das Internet nimmt somit eine zentrale Vergemeinschaftungsfunktion ein.27

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