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4. Anaphora (lat. Kanon): 4.1 Präfation

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Die Priester sollen sich zu seiner Rechten und Linken stellen, wie Schüler um den Lehrer stehen. Zwei Diakonen sollen zu beiden Seiten des Altares einen Fächer aus leichten Häutchen oder einen Wedel von Pfauenfedern oder von Leinwand halten und sanft die kleinen Insekten verscheuchen, damit sie nicht in die Kelche eindringen.

(Präfation)

Der Bischof aber betet für sich zugleich mit den Priestern, er ist mit einem weißen Gewande bekleidet und steht am Altare; er mache nun mit seiner Hand das Zeichen des Kreuzes auf die Stirne und spreche: Die Gnade des allmächtigen Gottes, die Liebe unseres Herrn Jesus Christus und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

Und alle sollen einstimmig sprechen: Und mit deinem Geiste.

Und der Bischof: Empor den Sinn.

Alle: Wir haben ihn beim Herrn.

Und der Bischof: Lasset uns dem Herrn Dank sagen.

Und alle: Es ist würdig und gerecht.

Und der Bischof spreche: Wahrhaftig würdig und gerecht ist es, vor allem Dich zu preisen, den wahrhaft seienden Gott, der vor den Geschöpfen da ist, von dem alle Vaterschaft im Himmel und auf Erden genannt wird, Dich, den allein Ungezeugten und Anfangslosen, den Unregierten und Herrscherlosen, den Bedürfnislosen, den Geber alles Guten, der über jeder Verursachung und Entstehung steht, den allezeit und in jeder Beziehung Gleichmäßigen, aus dem wie aus gewissen Schranken heraus alles ins Dasein getreten ist. Denn Du bist die anfangslose Erkenntnis, das ewige Gesicht, das ungezeugte Gehör, die ungelernte Weisheit, der Erste der Natur nach, der Einzige dem Sein nach und jede Zahl überragend. Alle Dinge hast Du aus dem Nichtsein in das Dasein gebracht durch Deinen eingeborenen Sohn; ihn aber hast Du vor aller Ewigkeit gezeugt durch Deinen Willen, Deine Kraft und Deine Güte ohne Vermittlung, ihn, Deinen eingeborenen Sohn, den Gott Logos, die lebendige Weisheit, den Erstgeborenen vor jeder Kreatur, den Engel Deines großen Rates, Deinen Hohepriester, den König und Herrn jeder intellektuellen und empfindenden Natur, ihn, der ist vor allem und durch den alles ist. Denn Du, o ewiger Gott, hast durch ihn alles erschaffen und durch ihn würdigest du alles der entsprechenden Vorsehung; denn durch den Du das Sein geschenkt hast, durch den hast Du auch das Wohlsein geschenkt.

Gott und Vater Deines eingeborenen Sohnes, durch den Du vor allen Dingen die Cherubim und Seraphim erschaffen hast, die Ewigkeiten, die Heere, Gewalten und Mächte, die Herrschaften und Throne, die Erzengel und Engel, und nach ihnen hast Du durch ihn erschaffen diese sichtbare Welt und alles, was in ihr ist. Denn Du bist es, der den Himmel wie ein Gewölbe aufgestellt und wie ein Fell ausgespannt und die Erde auf das Nichts gesetzt hast durch Deinen Willen allein. Du hast das Firmament, Nacht und Tag gefertigt, das Licht aus Deinen Schatzkammern hervorgeführt und durch dessen Zurücknahme zur Ruhe der auf der Welt sich bewegenden Wesen die Finsternis herbeigeführt. An den Himmel hast Du die Sonne als Beherrscherin des Tages und den Mond als Herrscher über die Nacht gesetzt, den Chor der Sterne hast Du an den Himmel gezeichnet zum Lobe Deiner Herrlichkeit. Das Wasser hast Du zum Trinken und zur Reinigung gemacht, die belebende Luft zum Einatmen und Ausatmen und zur Wiedergabe der Stimme mittels der die Luft stoßenden Zunge, und zu dem von ihr mitbewirkten Gehör, welches das ihm zum Vernehmen zufallende Gespräch aufnimmt. Du hast das Feuer erschaffen zur Linderung der Finsternis, zur Befriedigung des Bedürfnisses und damit wir von ihm erwärmt und beleuchtet werden.

Das große Meer hast Du vom Lande geschieden, das eine hast Du schiffbar, das andere betretbar gemacht, das eine mit großen und kleinen Tieren, das andere mit zahmen und wilden angefüllt, mit verschiedenen Gewächsen bekränzt, mit Pflanzen bekrönt, mit Blumen verschönert und mit Saaten bereichert. Du hast den Abgrund gebaut und um ihn einen ungeheuren Wall, die aufgehäuften Flächen salziger Gewässer, aufgeworfen und mit den Toren feinsten Sandes eingeschlossen. Bald türmst Du es durch Stürme zur Höhe der Berge auf, bald breitest Du es zur Ebene aus, bald versetzest Du es durch Sturm in Aufruhr, bald besänftigest Du es durch Stille, damit es den seefahrenden Schiffern zur Fahrt fügsam sei. Die durch Deinen Christus gewordene Welt hast Du mit Flüssen durchschnitten, mit Waldesströmen überschwemmt, mit immer fließenden Quellen getränkt und mit Bergen umschnürt zum unerschütterlichen festen Sitze der Erde. Du hast auch Deine Welt erfüllt und geschmückt mit wohlriechenden und heilsamen Kräutern, mit vielen und verschiedenen Tieren, starken und schwachen, eßbaren und arbeitsamen, zahmen und wilden, mit dem Zischen der Schlangen, dem Geschreie verschiedener Vögel, durch die Zyklen der Jahre, die Zahlen der Monate und Tage, die Reihe der Sonnenwenden, den Lauf der Regenwolken zur Erzeugung der Früchte und zur Erhaltung der Tiere, zum Stande der Winde, die nach Deinem Befehle wehen, und zur Fülle der Gewächse und Kräuter.

Aber nicht bloß die Welt hast Du erschaffen, sondern in ihr auch den Weltbürger, den Menschen, gebildet, und ihn als Zierde der Weltzierde aufgewiesen; denn in Deiner Weisheit hast Du gesprochen: „Lasset uns den Menschen erschaffen nach unserm Bilde und Gleichnisse, und er soll herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel der Luft.“ Daher hast Du ihn aus einer unsterblichen Seele und aus einem auflösbaren Leibe gemacht, die Seele aus dem Nichtseienden, den Leib aus den vier Elementen. Der Seele nach hast Du ihm vernünftige Erkenntnis, die Unterscheidung der Gottseligkeit und Gottlosigkeit und die Beobachtung des Gerechten und Ungerechten gegeben, den Leib aber hast Du mit allumfassendem Gefühle und mit der fortschreitenden Beweglichkeit ausgestattet. Denn Du, allmächtiger Gott, hast in Eden gegen Osten das Paradies gepflanzt, es mit allen Arten eßbarer Gewächse geschmückt und ihn in dasselbe, wie in ein prachtvolles Haus, eingeführt, bei seiner Schöpfung hast Du ihm ein angeborenes Gesetz gegeben, damit er aus eigenem Vermögen und aus sich selbst heraus die Grundstoffe der Gotteserkenntnis besitze.

Als Du ihn in das Paradies der Wonne eingeführt hattest, hast Du ihm die Macht zur Teilnahme an allen Dingen erteilt, nur den Genuß* eines* Dinges hast Du ihm auf die Hoffnung von Besserem hin untersagt, damit er im Falle der Beobachtung des Gebotes als Lohn dafür Unsterblichkeit erlange. Als er das Gebot verachtet und durch den Trug der Schlange und den Rat des Weibes von der verbotenen Frucht gegessen hatte, hast Du ihn mit Recht aus dem Paradiese vertrieben, aber infolge Deiner Güte hast Du den gänzlich Verlorenen doch nicht verachtet, denn er war ja Dein Geschöpf. Nachdem Du ihm die Schöpfung untergeordnet hattest, hast Du ihm gestattet, durch eigenen Schweiß und Mühe sich den Lebensunterhalt zu erwerben, während du alles wachsen ließest und mehrtest und zur Reife brachtest. Nur kurze Zeit hast Du ihn schlafen lassen, dann hast Du ihn mit einem Eide zur Wiedergeburt berufen, das Todesurteil aufgehoben und aus der Auferstehung Leben verheißen.

Aber nicht allein dieses, sondern auch von seiner zur unzählbaren Menge ergossenen Nachkommenschaft hast Du diejenigen, die Dir anhingen, verherrlicht, und die von Dir abfielen, bestraft. Und das Opfer Abels als eines Heiligen hast Du angenommen, vom Opfer des Brudermörders Kain als eines verabscheuungswerten Menschen Dich abgewendet; dazu hast Du Seth und Enos aufgenommen, den Enoch aber weggenommen. Denn Du bist der Schöpfer der Menschen, der Urheber des Lebens, der Abhelfer der Not, der Geber der Gesetze und Vergelter derer, die sie halten, und der Rächer derer, die sie übertreten. Du hast wegen der Menge der Gottlosen die große Flut über die Welt gebracht und aus der Flut in der Arche gerettet den gerechten Noe mit acht Seelen, dem Reste der Vergangenen, dem Anfange der Künftigen. Das furchtbare Feuer hast Du über die sodomitischen Fünfstädte ausströmen lassen, wegen der Schlechtigkeit seiner Bewohner fruchtbares Land zu Meerwasser gemacht und den heiligen Loth dem Brande entrissen.

Du hast den Abraham aus der urgroßväterlichen Gottlosigkeit befreit, zum Erben der Welt gesetzt und ihm Deinen Christus sichtbar gemacht. Du hast den Melchisedech zum Hohenpriester Deiner Verehrung bestimmt, Deinen vielduldenden Diener Job als Sieger über die Schlange, die Urheberin des Bösen, gezeigt, den Isaak zum Sohne der Verheißung gemacht, den Jakob zum Vater von zwölf Söhnen und seine Nachkommen zur Menge vermehrt und in sieben und siebzig Seelen nach Ägypten geführt. Du, o Herr, hast den Joseph nicht gering geschätzt, sondern ihm als Lohn der durch Dich verliehenen Keuschheit die Herrschaft über Ägypten verliehen. Du, o Herr, hast die von Ägypten bedrückten Hebräer wegen der den Vätern gegebenen Verheißungen nicht übersehen, sondern sie befreit und die Ägypter bestraft. Als die Menschen das natürliche Gesetz verderbt hatten und das Geschöpf bald willkürlich beurteilten, bald höher, als sich ziemt, einschätzten und Dir, dem Gotte des All, gleichstellten, hast Du sie nicht im Irrtum belassen, sondern Deinen heiligen Diener Moses erweckt; durch ihn hast Du zur Unterstützung des natürlichen Gesetzes das geschriebene Gesetz gegeben und dadurch, daß Du gezeigt hast, daß die Schöpfung Dein Werk sei, die götzendienerische Verirrung ausgerottet.

Den Aaron und seine Nachkommenschaft hast Du durch die Priesterwürde ausgezeichnet, die sündigen Juden hast Du bestraft, die sich bekehrenden wieder aufgenommen. An den Ägyptern hast Du durch die zehn Plagen Rache genommen, für die Hebräer hast Du das Meer geteilt und sie hindurchgeführt, die verfolgenden Ägypter hast Du untersinken lassen und so vertilgt. Mit Holz hast Du bitteres Wasser süß gemacht, aus hartem Feld Wasser ergossen, vom Himmel herab hast Du das Manna regnen lassen und die Wachtel hast Du zur Speise aus der Luft gewährt. Eine Feuersäule hast Du nachts zur Beleuchtung und eine Nebelsäule während des Tages zur Beschattung gegen die Hitze aufgestellt. Den Jesus hast Du als Heerführer aufgestellt, sieben Städte der Kanaanäer hast Du durch ihn zerstört, den Jordan auseinander gerissen, die Flüsse Ethans ausgetrocknet und ohne Maschinen und ohne Menschenhand die Mauern niedergeworfen. Für all das sei Ehre Dir, allmächtiger Herr.

Griechische Liturgien

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