Читать книгу Prächirurgische Diagnostik und chirurgische Epilepsietherapie - Группа авторов - Страница 18
1.8 Outcome-Klassifikation
ОглавлениеDie weltweit am weitesten verbreitete Klassifkation des operativen Outcomes ist die nach Engel.
Es ist empfehlenswert, das Ergebnis einer Operation bezüglich der Anfallssituation nicht nur deskriptiv, sondern nach einem international akzeptierten Schema zu kategorisieren, damit zahlenmäßige Auswertungen und Vergleiche über die Zeit oder zwischen Zentren möglich werden. Eine solche Klassifikation des epilepsiechirurgischen Outcomes erfolgt üblicherweise nach Engel in vier durch römische Ziffern bezeichneten Klassen, weiter differenziert durch nachgestellte Großbuchstaben (Engel 1993). Diese Klassifikation wird im Epilepsie-Zentrum Bethel verwendet:
Klasse I: frei von behindernden Anfällen
IA: komplett anfallsfrei seit der Operation
IB: ausschließlich nichtbehindernde, einfach-fokale Anfälle (bewussterlebte fokale Anfälle)
IC: einige behindernde postoperative Anfälle, jedoch in den letzten 2 Jahren keine behindernden Anfälle
ID: ausschließlich generalisierte Anfälle (bilateral tonisch-klonischen Anfälle) bei Absetzen der antiepileptischen Therapie
Klasse II: seltene behindernde Anfälle (»nahezu anfallsfrei«)
IIA: anfänglich anfallsfrei, aber nunmehr seltene Anfälle
IIB: seltene behindernde Anfälle seit der Operation
IIC: mehr als seltene behindernde Anfälle postoperativ, jedoch in den letzten 2 Jahren seltene Anfälle
IID: ausschließlich nächtliche Anfälle
Klasse III: lohnende Verbesserung
IIIA: lohnende Anfallsreduktion
IIIB: längere anfallsfreie Intervalle für mehr als die Hälfte der mindestens 2-jährigen Follow-up-Periode
Klasse IV: keine lohnende Verbesserung
IVA: signifikante Anfallsreduktion
IVB: keine wesentliche Änderung
IVC: Verschlechterung der Anfälle
Die Internationale Liga gegen Epilepsie hat ein verfeinertes Schema veröffentlicht (Wieser et al 2001), das aber die Engel-Klassifikation nicht verdrängen konnte. Die Outcome-Klassen sollen jährlich bestimmt werden und bezeichnen damit die Anfallssituation nur im vorangegangenen Jahr im Vergleich zur Phase vor der Operation. Man hat also im Langzeitverlauf mehr Klasse-1/2 als Engel-IA/IB-Outcomes, da immer ein Teil der Patienten im Verlauf anfallsfrei wird:
Klasse 1: völlig anfallsfrei, keine Auren (1a: ohne Antikonvulsivum)
Klasse 2: nur Auren, keine anderen Anfälle
Klasse 3: ein bis drei Anfallstage pro Jahr, ± Auren
Klasse 4: 4 Anfallstage pro Jahr bis zu mehr als 50 %iger Reduktion der Baseline-Anfallstage, ± Auren
Klasse 5: unter 50 %ige Anfallsreduktion bis zu 100 %iger Zunahme der Anfallstage im Vergleich zur Baseline, ± Auren
Klasse 6: Mehr als 100 %ige Zunahme der Anfallstage im Vergleich zur Baseline, ± Auren