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Sirolimus (Synonym: Rapamycin) (Rapamune ®) Charakterisierung
ОглавлениеSirolimus ist ein Makrolid und wird aus dem Pilz Streptomyces hygroscopius isoliert.
Sirolimus weist antiangiogene und tumorsuppressive Eigenschaften auf.
Sirolimus unterdrückt die Wundheilung.
Maximale Plasmakonzentrationen werden innerhalb von 1 bis 2 Stunden nach oraler Applikation erreicht.
Die orale Bioverfügbarkeit beträgt im Durchschnitt 14 %.
Sirolimus wird in starkem Ausmaß an feste Blutbestandteile gebunden.
Der Metabolismus erfolgt bevorzugt über das Cytochrom P-450-Enzymsytem (CYP3A4) in der Leber.
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 62 Stunden, überwiegend biliäre Elimination.
Im Vergleich zu Calcineurininhibitoren fehlende Nephro- und Neurotoxizität.
Aufgrund der niedrigen Bioverfügbarkeit nach oraler Applikation muss die Dosierung nach individuellem Blutspiegel erfolgen. Die Blutentnahme zur Wirkstoffspiegelkontrolle soll direkt vor der nächsten Gabe erfolgen.
Bei einer Kombinationstherapie mit Ciclosporin kann der Sirolimus-Blutspiegel steigen, da Ciclosporin den Stoffwechsel von Sirolimus inhibiert. Während einem ausschleichenden Absetzen von Ciclosporin muss deshalb eine engmaschige Blutspiegelkontrolle erfolgen. Eine bis zu vierfach höhere Sirolimus-Dosierung wird dann erforderlich, da die inhibierende Wirkung auf den Sirolimus-Stoffwechsel wegfällt und ein rascherer Abbau erfolgt.
Fettreiche Mahlzeiten können die Bioverfügbarkeit und damit die Wirkstoffkonzentrationen nach oraler Applikation von Sirolimus verringern.
Sirolimus ist ein Substrat der Multisubstanz-Efflux-Pumpe P-Glykoprotein (P-gp) im Dünndarm und des Cytochrom P-450-Enzymsytems (überwiegend CYP3A4) in der Leber. Die Resorption und Elimination von Sirolimus kann daher von anderen Substanzen, die ebenfalls mit diesen Proteinen interagieren, beeinflusst werden.
Sirolimus gibt es ausschließlich als orale Darreichungsform. Für die Sondenapplikation wird Sirolimus als Lösung empfohlen. Lösung und Tablette sind bioäquivalent und können im Dosisverhältnis 1:1 appliziert werden.
Falls Sirolimus mit Ciclosporin kombiniert wird, ist zu beachten, dass Sirolimus 4 Stunden nach der oralen Ciclosporin-Gabe appliziert wird, um den Einfluss von Ciclosporin auf den Sirolimus-Stoffwechsel zu minimieren.
Um Schwankungen des Wirkstoffspiegels im Blut so gering wie möglich zu halten, sollte die Sirolimus-Gabe stets gleichbleibend in Abhängigkeit von der Nahrung erfolgen.
Aufgrund von möglichen Wundheilungsstörungen, ist eine Therapie mit Sirolimus innerhalb der Akutphase nach Transplantation nicht zu empfehlen.