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Healthy Ageing

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Aufgrund der ausgeprägten demografischen Veränderungen hat die WHO das aktuelle Jahrzehnt zur Decade of Healthy Ageing erklärt und die Mitgliedsstaaten aufgefordert, sich aktiv um die gesundheitlichen Probleme der Älteren zu kümmern. In ihrem World Report on Ageing and Health beschreibt die WHO (2015; Beard et al. 2015) das grundlegende Konzept des »Gesunden Älterwerdens«: Die Funktionsfähigkeit einer Person ist durch die intrinsische Kapazität bedingt, die mit zunehmendem Alter sinkt ( Abb. 3.5).


Abb. 3.5: Konzeptioneller Rahmen der WHO zum Thema Gesundes Altern (WHO 2015, S. 33)

Auf diesem Konzept aufbauend wurden die WHO-Empfehlungen Integrated Care for Older People (ICOPE) erarbeitet. Diese fokussieren mit zwei von fünf Säulen auf der Verbesserung von muskuloskelettaler Funktion, Mobilität und Vitalität sowie der Vermeidung von Stürzen (WHO 2017). Für die Implementierung sind insbesondere drei Bereiche wichtig: Erhalt der intrinsischen Kapazität, Berücksichtigung der Multimorbidität und Polypharmazie sowie adäquater, zeitgerechter Zugang zu qualifizierter Gesundheitsversorgung der individuellen Bedürfnisse. Die Global Alliance for Musculoskeletal Health (G-MUSC) hat frühzeitig die Bedeutung von MSK-Erkrankungen in diesem Kontext dargestellt (Briggs et al. 2016). Im Rahmen einer vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten internationalen Konsensuskonferenz in Berlin 2017 konnte G-MUSC einen Call for Action on Healthy Ageing erarbeiten. Schwerpunkt waren die Punkte:

• Integration von Aspekten muskuloskelettaler Gesundheit in Strategien und Programme für Ältere sowie für non-communicable diseases (NCDs)

• Inklusion von umfassender Analyse und Management muskuloskelettaler Gesundheit in die integrierte Versorgung älterer Menschen

• Unterstützung von Mitgliedsstaaten zur Integration muskuloskelettaler Gesundheitsversorgung in die allgemeine Krankenversorgung (universal health coverage)

• Aufbau einer angemessenen Anzahl von Gesundheitsdienstleistern auf allen Ebenen der Versorgung älterer Menschen mit einer adäquaten Ausbildung in muskuloskelettalen Kenntnissen

Im weiteren Verlauf konnten in international erarbeiteten und konsentierten Publikationen die Bedeutung einer multidisziplinären Versorgung von geriatrischen Patienten in den prä-, peri- und postoperativen Phasen dargestellt werden (Dreinhöfer 2019, 2020). Die Wichtigkeit von integrierten Versorgungsaspekten bei geriatrischen Patienten mit muskuloskelettalen Erkrankungen und Verletzungen wird von der WHO im Rahmen des ICOPE-Projekts betont (Briggs et al. 2018a). Im Vordergrund stehen das multidisziplinäre Behandlungsteam, das umfangreiche Assessment und das abgestimmte Fallmanagement. Die Integration von Value-Based-Care-Konzepten in die Behandlung von chronischen Schmerzen des Älteren ist ein gutes Beispiel. Während low-value-care-Angebote sehr häufig eingesetzt werden, sind high-value-care-Optionen oft nicht so gefragt bzw. zeitgerecht verfügbar (Briggs et al. 2019).

Weißbuch Alterstraumatologie und Orthogeriatrie

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