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3 Perioperative Planung, Zeitpunkt der Operation von proximalen Femurfrakturen

Rüdiger Smektala

Für das Behandlungsergebnis ist die Dauer zwischen der Aufnahme in die Klinik und der Operation von großer Bedeutung, da ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt der operativen Versorgung proximaler Femurfrakturen und dem Auftreten von Komplikationen sowie der Mortalität besteht (Bottle und Aylin 2006; Gdalevich et al. 2004; Kostuj et al. 2013). Die Beobachtung, dass eine verspätete Operation negative Auswirkungen auf das Langzeitüberleben hat, wurde in jüngeren Studien noch einmal bestätigt (Pincus et al. 2017; Beaupre et al. 2019). So zeigt sich bei einer operativen Versorgung, die später als 24 Stunden nach Aufnahme durchgeführt wird, ein signifikanter Anstieg der 30-Tage- und 1-Jahres-Mortalität und eine signifikant erhöhte Rate an pulmonalen Komplikationen (Pincus et al. 2017). Die Steigerung der 1-Jahres-Mortalität verhält sich hierbei linear zur präoperativen Verweildauer (Maheshwari et al. 2018). Darüber hinaus besteht ebenfalls ein zeitabhängiger Zusammenhang zwischen präoperativer Verweildauer, dem Auftreten von chirurgischen Komplikationen und dem Auftreten von Dekubitalulzera (Smektala et al. 2009).

Durch Qualitätssicherungsmaßnahmen wie dem Alterstraumaregister für proximale Femurfrakturen sind in den kommenden Jahren weitere Aussagen und Empfehlungen zu erwarten.

Merke:

Aufgrund der eindeutig negativen Auswirkungen eines längeren präoperativen Aufenthalts sollten medizinisch stabile Patienten mit proximalen Femurfrakturen nach der Krankenhausaufnahme innerhalb von 24 Stunden versorgt werden. Hiervon ausgenommen sind medizinisch instabile Patienten, bei denen sich eine relevante Verbesserung des Zustands nicht innerhalb von 24 Stunden erzielen lässt, und Patienten, deren Gerinnungssituation aufgrund der Einnahme von Antikoagulantien nicht innerhalb von 24 Stunden normalisiert werden kann.

Literatur

Beaupre LA, Khong H, Smith C et. al. (2019) The impact of time to surgery after hip fracture on mortality at 30- and 90-days: Does a single benchmark apply to all? Injury 50: 950-955.

Bottle A, Aylin P (2006) Mortality associated with delay in operation after hip fracture: observational study. BMJ 332 (7547): 947-951.

Gdalevich M, Cohen D, Yosef D, Tauber C (2004) Morbidity and Mortality after hip fracture: the important of operative delay. Arch Orthop Trauma Surg124: 334-340.

Kostuj T, Smektala R, Schulze Raestrup U, Müller-Mai C (2013) Pertrochantere Frakturen. Welchen Einfluss haben Operationszeitpunkt und Implantatwahl auf das Outcome? Unfallchirurg 116: 53-60.

Maheshwari K, Planchard J, You J, Sakr W, Georgr J, Higuera-Rueda C, Saager L, Turan A, Kurz A (2018) Early Surgery confers 1 year mortality benefit in hip fracture patients. J Ortho Trauma 32: 105-110.

Pincus D, Ravi B, Wasserstein D, Huang A, Paterson JM, Nathesn A, Kreder H, Jenkinson R, Wodchis W (2017) Association betweesn wait time and 30 day mortality in adults undergoing hip fracture surgery. JAMA 318: 1994-2003.

Smektala R, Hahn S, Schräder P, Bonnaire F, Schulze Raestrup U, Siebert H, Fischer B, Boy O (2009) Unfallchirurg 2010, 113: 287-92.

Zu dem Themenbereich dieses Kapitels liegt eine SOP vor. Weitere Informationen siehe S. 258.

Weißbuch Alterstraumatologie und Orthogeriatrie

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