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Es darf Spaß machen! Nicoline und Assa üben an der Aufstieghilfe.

• Freude beim Trainer. Wer sich auf Belohnungsbasiertes Training einlässt, merkt schnell: Das macht Spaß. Die positive Emotion begünstigt den Lernfortschritt von Pferd und Mensch, sodass sich schnell Erfolge einstellen.

• Positiver emotionaler Status und Motivation. Training anhand von Belohnung führt dazu, dass dein Pferd gern mit dir zusammen ist [7], statt nur auf Befehle zu warten. Mit positiver Verstärkung trainierte Pferde sind nachweislich motivierter [10]. Körperhaltung und Ohrenspiel zeigen die positive Einstellung [11]. Eine Studie verglich das Verladen von Jungpferden unter Belohnung oder unter Zwang: Eine Gruppe bekam Futter, die andere Druck mittels Peitsche. Die Futtergruppe zeigte schon beim ersten Verladeversuch mehr neugieriges Interesse am Anhänger. Die Peitschengruppe trat bereits innerhalb einer Minute häufiger zur Seite oder nach hinten [12]. Der Trainer mit der Peitsche brauchte gar nur eine Minute, um eine „Anti-Anhänger-Einstellung“ beim Pferd zu erzeugen. Manchmal reicht also eine einzige traumatisierende Erfahrung aus, um bei Pferden eine dauerhafte Aversion zu wecken [13].

• Aufbau einer echten Bindung. Zwei Lebewesen, die eine Verbindung haben, wollen in der Nähe des anderen sein. Wer echte Freundschaft sucht, ist hier richtig: Mit Belohnung trainierte Pferde suchen wesentlich stärker den Kontakt zum Trainer [11, 14].

• Kontrollierbares Reha-Training. Bei der Arbeit ohne Zwang reduziert sich die Wahrscheinlichkeit, über den Schmerz hinaus zu arbeiten. Bei belohnungsbasiertem Training lernt der Mensch, sein Pferd besser zu lesen – und einzuschätzen, bis wohin er mit seinem Pferd gehen kann.

• Kenntnisse erforderlich. Die Arbeit mit positiver Verstärkung erfordert etwas Selbstdisziplin und Grundwissen. Die Aussicht auf Belohnung kann, zu Anfang, beim Pferd so viel Vorfreude erzeugen, dass es versuchen könnte, in der Tasche zu wühlen. Keine Sorge: Deswegen starten wir zuallererst mit dem Höflichkeitstraining.


Keine Angst vor Futterbelohnung! Höflichkeit ist trainierbar.


Du erinnerst dich: Fuchsi galt als lernschwach. Nach zehn gemeinsamen Monaten bastelt sie hier am Terre-à-terre.

Und: Pferdetraining jeglicher Art funktioniert nur dann, wenn der Mensch verständlich (und pünktlich!) Feedback gibt, damit das Pferd weiß, was es machen soll. Wie das geht? Zeigen wir dir!

• Völlig neue Kommunikation. Wenn du positive Verstärkung lernst, vergrößert sich dein Wissen über das Lernverhalten des Pferdes immens. Ganz einfach deswegen, weil diese nur funktioniert, wenn du deinem Pferd mitteilst, was das Ziel ist. Dadurch verbessert sich die Übermittlung von Informationen zwischen beiden Spezies. Weg von: „Verstehst du mich, oder soll ich lauter schreien?“, hin zu: „Wir kommunizieren miteinander“. Wir gestatten unseren Pferden, sich zu entfalten und auszudrücken.

Abgesehen von fantastischen Lektionen ist dies das Beste an belohnungsbasiertem Training: Unsere Pferde entwickeln mit der Zeit eine eigene Sprache für uns. Weil wir sie endlich hören.

• Kreative Arbeit. Pferde, die mit positiver Verstärkung lernen, zeigen mehr Trial-and-Error-Verhalten („Versuch und Irrtum“) [10], probieren also mehr aus. Das Pferd bringt sich kreativ in die Zusammenarbeit ein, statt nur aufs Ausweichen zu warten. Auch der Mensch wird kreativer. Je tiefer du in die Materie eintauchst, desto häufiger wirst du neue Wege finden, eine Lektion beizubringen.

ETWAS HÄUFIGER ODER MEHR TUN: NEGATIVE VERSTÄRKUNG

Eine andere Methode, ein Pferd dazu zu bringen, etwas zu tun, ist ein unangenehmer Reiz, dem das Pferd mit seiner Reaktion entgehen möchte. Dies nennt sich negative Verstärkung. „Negativ“, weil etwas weggenommen wird, zum Beispiel Druck. Eine unangenehme Empfindung durch Einwirkung auf das Gewebe also. Das Pferd reagiert, der Druck geht weg. Wer einem Jungpferd die Schenkelhilfen beibringt, bekommt eine Reaktion, wenn er die Fersen in die Seiten drückt. Das Pferd läuft los, der Reiter entfernt den Druck. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Pferd bei der nächsten Bewegung der Fersen wieder losgeht, wird dadurch größer [15].

Mach mich stark!

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