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2. Was? Multi-, Pluri-, Cross-, Inter- und Transdisziplinarität – die verwirrende Vielfalt von Interdisziplinaritätsbegriffen
ОглавлениеDie Unschärfe des Interdisziplinaritätsbegriffs beginnt schon damit, dass neben ihm zahlreiche „konkurrierende“ Begriffe existieren, die ebenfalls in irgendeiner Weise mit dem Verhältnis wissenschaftlicher Disziplinen zueinander zu tun haben, sich in ihrer Bedeutung teilweise überschneiden und sehr uneinheitlich gebraucht werden: „The literature on interdisciplinarity issues is often confusing. One reason is that the authors who concern themselves with interdisciplinarity do not use a uniform terminology“ (Kockelmans 1979, S. 123). Zwar stammt dieses Zitat von Joseph Kockelmans aus dem Jahr 1979, die Problematik terminologischer Konfusionen besteht jedoch bis heute. Neben die Vielfalt verschiedener Begriffe im Kontext „disziplinenübergreifende[r] Wissenschaftspraxis“ (Balsiger 2005, S. 142) treten zudem unterschiedliche Verwendungsweisen des Begriffs der Interdisziplinarität. Wir beginnen daher mit der Charakterisierung und Klassifizierung von Begriffen, die (im weiteren und engeren Sinne) mit disziplinübergreifender Zusammenarbeit zu tun haben.2
Der Begriff der Multidisziplinarität findet sich bereits seit den 1950er Jahren in der Literatur (vgl. Luszki 1958 und Balsiger 2005). In der Mehrheit seiner Verwendungsweisen impliziert er ein disziplinäres Nebeneinander auf demselben bzw. einem ähnlichen Themengebiet ohne (strukturierte) Zusammenarbeit oder fachübergreifende Synthesebemühungen der einzelwissenschaftlichen Ergebnisse. Die beteiligten Disziplinen widmen sich zwar dem gleichen Thema, jede Disziplin für sich jedoch nur jenen Teilaspekten des Problems, die sich in ihrem genuinen Gegenstandsbereich befinden, ohne dabei von fachübergreifenden forschungsleitenden Fragestellungen auszugehen. Die Einzelergebnisse solcher Forschung können zwar wichtige Beiträge zur Erhellung bestimmter Aspekte liefern, gleichwohl fehlen Motiv und Methodik, um diese aufeinander zu beziehen und nach der wechselseitigen Bedeutsamkeit disziplinärer Erkenntnisse zu fragen (vgl. Balsiger 2005, S. 152–156). Der Unterschied zu rein disziplinärer Forschung liegt jedoch darin, dass zumindest eine minimale Kenntnisnahme der Forschungsbemühungen anderer Fächer erfolgt,3 wie sie sich etwa häufig in gerne mit „interdisziplinär“ betitelten Sammelbänden findet, in denen die Vertreter verschiedener Disziplinen ihre Ergebnisse zwar mit dem Bewusstsein um die Existenz andersartiger Annäherungen an den Forschungsgegenstand aneinanderreihen, ohne dabei jedoch ernsthafte Versuche der Bezugnahme oder gar Integration zu unternehmen. Natürlich kann auch diese vergleichsweise schwache Form der Kooperation zu guten Ergebnissen führen, indem sie zur Perspektivenerweiterung der beteiligten Wissenschaftler beiträgt oder – etwa im Fall multidisziplinärer Expertengremien – praktische Entscheidungsfindung ermöglicht.
Pluridisziplinarität wird häufig synonym mit Multidisziplinarität verwendet. Einige Autoren grenzen jedoch beide voneinander ab und bezeichnen Pluridisziplinarität als „die erste Stufe eigentlicher Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen“ (Balsiger 2005, S. 147). Als Unterscheidungsmerkmal dient dabei, dass das bloße Nebeneinander von Disziplinen im Sinne von Multidisziplinarität um die Absicht ergänzt wird, „to enhance the relationship between them“ (Jantsch 1970, S. 411). Diese Art der Kooperation beinhaltet keine speziellen Koordinationsbemühungen und findet zumeist zwischen „verwandten“ Fächern auf gleicher hierarchischer Ebene statt. Als Beispiel lassen sich disziplinär jeweils homogene Forschergruppen aus unterschiedlichen Fächern anführen, die innerhalb ihres Fach- und Methodenspektrums an gemeinsamen Themen arbeiten und zwischen denen ein loser, nicht koordinierter oder strukturierter Austausch von Ergebnissen und Problemen stattfindet, ohne dass dies Einfluss auf die disziplinäre Matrix (im Sinne Thomas Kuhns, vgl. Kuhn 1977) der beteiligten Fächer hätte oder die disziplinäre Identität der beteiligten Fächer in irgendeiner Weise zur Disposition stünde.
Ein (vor allem in der deutschsprachigen Literatur) selten anzutreffender Terminus ist der der Crossdisziplinarität (vgl. Balsiger 2005, S. 143f., Jantsch 1970, S. 18 sowie Kockelmans 1979, S. 81–85). Bei Erich Jantsch, der als einer der ersten den Versuch einer Systematisierung von Interdisziplinaritätsbegriffen unternahm, steht sie zwischen Multi- und Pluridisziplinarität auf der einen, sowie Inter- und Transdisziplinarität auf der anderen Seite. Er charakterisiert sie wie folgt: „The axiomatics of one discipline are imposed upon other disciplines at the same hierarchical level, thereby creating a rigid polarization across disciplines towards a disciplinary axiomatics“ (Jantsch 1970, S. 411). Bei dieser Form disziplinären Miteinanders werden Methoden oder Forschungsprogramme einer anderen Disziplin für das eigene Fach übernommen. Die Verschmelzung bestehender oder die Ausformung neuer Disziplinen ist dabei jedoch kein Ziel. Der Unterschied zu Multi- und Pluridisziplinarität besteht in der Nutzung „fremder“ Ansätze und Erkenntnisse für den eigenen disziplinären Forschungsbereich. Allerdings erweist sich bereits der Versuch, adäquate Beispiele für diesen Typus wissenschaftlicher „Kooperation“ zu finden, als schwierig. So ist etwa im Fall der biologischen Psychologie zwar die Nutzung zahlreicher „fremder“ Methoden (u.a. aus Physik, Medizin und Mathematik) sowie der Verbleib in der „Mutterdisziplin“ gegeben, von einer „rigid polarization“ in Richtung einer spezifischen Axiomatik kann dagegen kaum die Rede sein. Betrachtet man dagegen die Biophysik, so findet sich dort eher solch eine Fokussierung auf spezifische (physikalische) Methoden, jedoch gehen die gegenseitigen fachlichen Wechselwirkungen sowie die Tendenzen zur Bildung einer eigenen Disziplin über Jantschs Konzeption hinaus. Als mögliches Beispiel könnte jedoch die sog. „Formale Erkenntnistheorie“ angeführt werden, die sich zum größten Teil mathematischer Methoden bedient, disziplinär aber im Bereich der Philosophie verbleibt.
Kockelmans erweitert den Crossdisziplinaritätsbegriff um die Idee eines „common ground“: „[…] the search for a common ground is the fundamental element of all crossdisciplinary investigation. Without such a common ground there would be no overarching conceptual framework, and thus genuine communication between those who participate in the discussion would be impossible“ (Kockelmans 1979, S. 82). Mit diesem Kriterium geht Kockelmans deutlich über Jantschs Konzeption hinaus, indem er eine fächerübergreifende Basis in Form von gemeinsamer Begrifflichkeit und theoretischem Rahmen als notwendig ansieht. Sind wir mit solch einer starken Konzeption aber inhaltlich nicht schon beim Begriff der Interdisziplinarität angelangt? Tatsächlich sieht Kockelmans sein Crossdisziplinaritätskonzept als mit diesem nah verwandt an, allerdings mit einem Unterschied: „The difference between the two consists primarily in the goal the researcher attempts to achieve. Interdisciplinarians attempt to develop new research fields that eventually will lead to new disciplines. Crossdisciplinarians wish to solve important and urgent problems that cannot be defined and solved from the perspective of any one of the existing disciplines“ (ebd., S. 82). Kockelmans zufolge ist der Hauptunterschied zwischen beiden Kooperationsformen also darin zu sehen, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit darauf zielt, neue Forschungsgebiete zu erschließen, die möglicherweise in die Ausdifferenzierung neuer Disziplinen münden, wohingegen crossdisziplinäres Vorgehen innerhalb vorhandener Fächergrenzen verbleibt. Vergleicht man diese Unterscheidung mit dem Großteil alltäglicher (wissenschaftspolitischer) Verwendungsweisen von „Interdisziplinarität“, so fällt auf, dass letztere zumeist auf den Aspekt zielen, den Kockelmanns als zentral für „Crossdiziplinarität“ ansieht (Lösung komplexer Probleme durch Zusammenarbeit mehrerer Disziplinen) und weniger die Bildung neuer Disziplinen im Blick haben. Seine Begrifflichkeit scheint daher zumindest quer zur Alltagsverwendung von „Interdisziplinarität“ zu liegen. Nachfolgend werfen wir deshalb einen genaueren Blick auf einige Definitionsversuche zum Interdisziplinaritätsbegriff, um dessen unterschiedliche Verwendungsweisen zu erhellen.
Balsiger beginnt sein Kapitel zum Begriff der Interdisziplinarität mit dem Hinweis auf die verwirrende Vielfalt von Interdisziplinaritätskonzeptionen, die „allein schon […] den Verdacht weckt, hier würde das Scheitern eines definitorischen Unternehmens vorliegen“ (Balsiger 2005, S. 157). Weiter schreibt er: „Vielfach bleibt eine Analyse des Begriffs bei der Feststellung stehen, der Begriff sei sehr vage“ (ebd.). Neben die oben aufgezeigten (partiellen) Bedeutungsüberschneidungen mit alternativen Begriffen, wie etwa dem der Crossdisziplinarität, tritt also die Problematik der Binnendifferenzierung des Interdisziplinaritätsbegriffs. Wir werfen zunächst einen knappen Blick4 auf einige Definitionsversuche und Verwendungsweisen5, wobei auch Unterschiede und Gemeinsamkeiten hinsichtlich des Begriffs der Transdisziplinarität verdeutlicht werden sollen.
Bei Heckhausen findet sich folgende Ausgangsbestimmung von Interdisziplinarität: „Die Rede von der ‚interdisziplinären Forschung‘ besagt gewöhnlich nicht mehr, als daß einige Wissenschaftler, die verschiedenen Fächern angehören, zusammen an einem Problem arbeiten, das so allgemein, alltagsnah oder fachfremd betitelt ist, daß noch kein Vertreter der beteiligten Fächer bereits das Problem unter den Aspekten seiner eigenen Fachlichkeit eingegrenzt und definiert hätte“ (Heckhausen 1987, S. 129). Es fällt sogleich der Aspekt des gemeinsamen Arbeitens an einem Problem auf. Im Fall der Multi- und Pluridisziplinarität beschränkt sich das „gemeinsam“, wie wir gesehen haben, auf ein dem Namen nach gleiches Forschungsthema bzw. auf (schwache) Formen gegenseitiger Kenntnisnahme. Im Fall der Interdisziplinarität soll es im Gegensatz dazu um kooperatives wissenschaftliches Handeln, um gemeinschaftliches Forschen gehen. Um einer Antwort auf die Frage näher zu kommen, welche Formen solch gemeinsames Arbeiten anzunehmen und auf welchen Ebenen es sich abzuspielen vermag, haben einige Autoren Binnendifferenzierungen des Interdisziplinaritätsbegriffs vorgeschlagen. Heckhausen unterscheidet die folgenden sechs Erscheinungsformen (Heckhausen 1972, S. 87–89):6
1. „Unterschiedslose Interdisziplinarität“ („Indiscriminate Interdisciplinarity“): Heckhausen führt als Beispiel für diesen Typus die Idee des „Studium generale“ an, bei dem Grundlagen verschiedener Fächer „nebeneinander“ gelehrt werden, um Engführungen und zu hoher Spezialisierung im Fachstudium vorzubeugen. Diese Form des Studiums verschafft den Studierenden einen Einblick in verschiedene, z.B. für die Arbeit eines späteren Sozialarbeiters relevante Fachbereiche (etwa Recht, Psychologie, Soziologie). Die Fächer selbst jedoch verbleiben dabei innerhalb ihrer disziplinären Grenzen, wissenschaftsübergreifende Kooperation bzw. Forschung findet nicht statt.
2. „Pseudo-Interdisziplinarität“ („Pseudo-Interdisciplinarity“): Bei Pseudo-Interdisziplinarität handelt es sich nach Heckhausen um die irrige Vorstellung, dass bereits die Tatsache, dass sich verschiedene Disziplinen derselben theoretischen Modelle oder Methoden bedienen, zu „intrinsic interdisciplinarity“ (Heckhausen 1972, S. 87) zu führen vermag. Dabei wird übersehen, dass der Besitz gemeinsamer Methoden bzw. das Arbeiten mit den gleichen theoretischen Modellen bei weitem nicht ausreicht, um die starken Unterschiede der Fächer bezüglich Gegenstandsbereich und theoretischem Integrationsniveau7 so zu überbrücken, dass von gemeinsamer und disziplinübergreifender Forschung gesprochen werden kann.
3. „Hilfsinterdisziplinarität“ („Auxiliary Interdisciplinarity“): Bei dieser Spielart geht es speziell um den Gebrauch „fremder“ Methoden für die eigene Disziplin. Die „Zusammenarbeit“ beschränkt sich hier auf das „Entleihen“ und Nutzen der Methoden für eigene Forschungsfragestellungen. Als klassisches Beispiel lassen sich die sog. „Historischen Hilfswissenschaften“ (u.a. Numismatik, Paläografie, Historische Informatik) in der Geschichtsforschung anführen. Heckhausen nennt die Nutzung psychologischer Tests in der Pädagogik sowie neurophysiologischer Verfahren in der Psychologie (vgl. Heckhausen 1972, S. 88). Das interdisziplinäre Moment beschränkt sich hier auf das partielle Lernen und Anwenden fachfremder Methoden, ohne dass sich dadurch der Gegenstandsbereich oder das theoretische Integrationsniveau der „entleihenden“ Disziplin verändert.
4. „Zusammengesetzte Interdisziplinarität“ („Composite Interdisciplinarity“): Heckhausen vergleicht diese Art von Interdisziplinarität mit einem Puzzle. Drängende praktische Probleme motivieren eine Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen, etwa in der Friedensforschung oder auf dem Gebiet der Städteplanung, wo solch unterschiedliche Disziplinen wie Architektur, Ökonomie, Psychologie, Biologie und Ingenieurswissenschaften zusammenarbeiten. Dabei überlappen weder die Gegenstandsbereiche der jeweiligen Fächer ernsthaft noch deren Methoden oder theoretische Integrationsniveaus. Zusammengehalten wird dieses eigentlich (auf theoretischer Ebene) unverbundene Fachensemble durch die Interdependenzen des komplexen, akuten Problembereichs, der die Einbeziehung aller Perspektiven erforderlich macht.
5. „Ergänzende Interdisziplinarität“ („Supplementary Interdisciplinarity“): Diese Art von Interdisziplinarität entwickelt sich nach Heckhausen in den Grenzgebieten einer Disziplin, beispielsweise der Psycholinguistik, Psychobiologie oder Psychophysiologie. Zwar sind die theoretischen Integrationsniveaus der kooperierenden Fächer deutlich verschieden, jedoch findet der ernsthafte Versuch statt, Strukturbeziehungen zwischen diesen Niveaus herzustellen. Im Bereich der Psycholinguistik werden so etwa traditionell linguistische Fragen nach den Strukturen und Funktionsweisen natürlicher Sprachen mit Fragen nach den zugrundeliegenden physiologischen Mechanismen verbunden.
6. „Vereinigende Interdisziplinarität“ („Unifying Interdisciplinarity“): Der letzte Typus in Heckhausens Schema schließlich ist charakterisiert durch eine Annäherung bzw. Verschmelzung der theoretischen Integrationsniveaus und Methoden verschiedener Disziplinen. Als Beispiel dient ihm der „irresistable [sic!] trend towards the unification of physics, chemistry and biology at the theoretical integration level of physics.“ (Heckhausen 1972, S. 89)
Zumindest mit den letzten beiden Interdisziplinaritätstypen nach Heckhausen8 sind wir nun bereits in die Nähe des Begriffs der Transdisziplinarität gelangt, der gemeinhin als der „stärkste“ der geläufigen Kooperationsbegriffe gilt und abschließend betrachtet werden soll. Jürgen Mittelstraß hat den Begriff der Transdisziplinarität seit den 1980er Jahren in der wissenschaftstheoretischen Diskussion prominent gemacht und in jüngerer Zeit wie folgt zu fassen versucht:9
Während wissenschaftliche Zusammenarbeit allgemein die Bereitschaft zur Kooperation in der Wissenschaft und Interdisziplinarität in der Regel in diesem Sinne eine konkrete Zusammenarbeit auf Zeit bedeutet, ist mit Transdisziplinarität gemeint, daß Kooperation zu einer andauernden, die fachlichen und disziplinären Orientierungen selbst verändernden wissenschaftssystematischen Ordnung führt. Dabei stellt sich Transdisziplinarität sowohl als eine Forschungs- und Arbeitsform der Wissenschaft dar, wo es darum geht, außerwissenschaftliche Probleme, z.B. […] Umwelt-, Energie-, und Gesundheitsprobleme, zu lösen, als auch ein innerwissenschaftliches, die Ordnung des wissenschaftlichen Wissens und der wissenschaftlichen Forschung selbst betreffendes Prinzip. In beiden Fällen ist Transdisziplinarität ein Forschungs- und Wissenschaftsprinzip, das dort wirksam wird, wo eine allein fachliche oder disziplinäre Definition von Problemlagen und Problemlösungen nicht möglich ist bzw. über derartige Definitionen hinausgeführt wird (Mittelstraß 2003, S. 9f.).
Die Unterscheidungsmerkmale des Transdisziplinaritätsbegriffs gegenüber dem der Interdisziplinarität bestehen demnach zum ersten in der Dauerhaftigkeit der Kooperation, zum zweiten in der Transformation disziplinärer Orientierungen und zum dritten in der Beschäftigung mit außerwissenschaftlichen Problemen. Während sich der Aspekt der Dauerhaftigkeit auch in einigen Interdisziplinaritätskonzepten findet, verweisen der zweite und dritte Punkt auf die über das „inter“ hinausgehenden „trans“-Merkmale. Überschritten (bzw. partiell aufgelöst) werden dabei sowohl die Grenzen zwischen Disziplinen, als auch die Grenzen zwischen Wissenschaft und „Außenwelt“. Bezüglich Ersterem spricht Mittelstraß auch explizit von der Überwindung historisch gewachsener Grenzen „zugunsten einer Erweiterung wissenschaftlicher Wahrnehmungsfähigkeiten und Problemlösungskompetenzen […]“ (Mittelstraß 1996, S. 329), die „die ursprüngliche Idee einer Einheit der Wissenschaft […]“ (ebd.) wieder erkennbar werden lässt.
Damit sind wir mit unseren Überlegungen an einem Punkt angelangt, an dem die Frage nach den Instanzen und Ebenen, zwischen denen Wissenschaftskooperation erfolgt, genauer betrachtet werden sollte.