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Was ist Interdisziplinarität?

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Analog zur Terminologie von Mittelstraß (1989, 2005) können wir theoretische, praktische und methodische Interdisziplinarität voneinander unterscheiden: Auf eine Reihe weiterer Interdisziplinaritätsbegriffe kann ich hier nicht näher eingehen.12

Theoretische Interdisziplinarität meint eine Kooperation aufgrund ähnlicher theoretischer Entitäten in verschiedenen Disziplinen bzw. Strukturgleichheit in Disziplinen. Paradigmen wie „Evolution“, „Katalyse“ oder „Information“ werden disziplinen- und theorieübergreifend verwendet (Evolution in Biologie, Ökonomie, in vielen Gebieten der Philosophie etc.).

Praktische Interdisziplinarität spiegelt sich auch in der Praxis der Interdisziplinarität, etwa bei neuen Forschungscentern wie dem „Center for Imaging and Mesoscale Structures“ oder dem „Center for Genomics and Proteomics“ (beide Harvard) wieder. Hier stehen Fragestellungen im Vordergrund, bei denen es wenig sinnvoll ist, sie einem bestimmten Fach oder einer bestimmten Disziplin zuzuordnen. Es geht um Strukturen, bei Erstgenanntem etwa um Phänomene einer bestimmten Größenordnung mit all ihren Facetten, nicht um disziplinäre Gegenstände (vgl. Mittelstraß 2005, S. 20).

Methodische Interdisziplinarität meint zunächst nicht mehr als eine disziplinenübergreifende methodische Kontinuität oder Übereinstimmung, so dass, etwa aufgrund gemeinsam genutzter experimenteller Einrichtungen, ähnlicher oder gleicher Methoden der Planung, Durchführung oder Auswertung von Experimenten interdisziplinäre Zusammenarbeit gefördert wird. Beispielsweise nutzen Onkologen, Populationsökologen und Versicherungsmathematiker zur Berechnung von Wachstumsprozessen ähnliche oder gleiche mathematische Modelle zur Prozess-Simulation, die wiederum von Informatikern operationalisiert werden.

Interdisziplinarität

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