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5. Methoden

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Mit der Diskussion wichtiger Themen- und Problemstellungen des gegenwärtigen philosophischen Medien-Diskurses soll im vorliegenden Handbuch eine Grundlage hergestellt werden, auf der sich methodisch markante philosophische Theorien des Medialen darstellen lassen. So soll dazu beigetragen werden, die wichtigsten, nicht selten gegensätzlichen Positionen „an einen Tisch“ zu bringen.

Das Handbuch bietet einen Überblick über methodologische Varianten der philosophischen Medienreflexion. Bei der Konzeption habe ich (einen Vorschlag von Martin Seel aufgreifend) Medien in „Wahrnehmungsmedien, Handlungsmedien und Darstellungsmedien“ (Seel 2003: 12) unterteilt. Weiterhin habe ich (im Sinne der auf Jürgen Habermas [1968] zurückgehenden Unterscheidung zwischen Arbeit und Interaktion) Produktionsmedien von Verständigungsmedien unterschieden. Und ich habe unter neuen Medien (mit Alexander von Pechmann [2010: 14]) solche verstanden, in denen ein wechselseitiges Bedingungsverhältnis besteht zwischen der „technische[n] Entwicklung“ und den “sich formierenden kommunikativen Strukturen“. Daraus hat sich eine Gliederung ergeben, die Methodenvielfalt dokumentiert und bei der Orientierung behilflich sein soll. Die analytische Separierung der genannten Aspekte soll selbstverständlich nicht vergessen machen, dass sie – in der Wirkung und Anwendung ebenso wie in der Beschreibung und begrifflichen Durchdringung medialer Phänomene und Strukturen – zusammenspielen.

In der Phänomenologie werden Medien primär als Wahrnehmungsmedien, in zweiter Hinsicht aber auch als Produktionsmedien verstanden. Hermeneutische Theorien zielen auf die Konzeptualisierung der medialen Interaktionsermöglichung, sie haben es also mit Verständigungsmedien zu tun. Diese spielen in der semiotisch ansetzenden Philosophie ebenfalls eine Rolle, freilich geht es dort aber ebenso um die Darstellungsleistungen. Dialektischen Sozial- und Kulturphilosophien liegt ein Medienverständnis zugrunde, das den Schwerpunkt auf den Handlungs- und Produktionsaspekt von Medien legt. Analytische Ansätze wollen die Regeln medialer Interaktion und deren Versprachlichung rekonstruieren. Transzendentale und konstruktivistische Theorien betonen insbesondere den Aspekt einer Transformation der Philosophie. Moderne und postmoderne Theorien fokussieren die Transformationen der Kommunikation. Technikorientierte Medien stellen anthropologische und soziokulturelle (Prä-) Formierungen durch die Entwicklung der Produktivkräfte ins Zentrum. Handlungsorientierte Ansätze untersuchen mediale Praxis und fragen weniger nach Interpretationen als nach Leistung und Bewährung.

Im letzten Teil des Handbuchs werden ästhetische und ethische Anwendungsfelder der Medienphilosophie vorgestellt und, nicht zuletzt, eine Kritik aus akademisch-disziplinärer Sicht.

Die Bibliografie am Ende des Buches enthält im ersten Teil eine Auswahl zitierter Literatur aus allen Beiträgen und im zweiten Teil eine Zusammenstellung von weiteren Literaturempfehlungen, die die Autorinnen und Autoren zu den jeweiligen Bereichen geben.

Handbuch der Medienphilosophie

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