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Literatur
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Schweppenhäuser, Hermann (1958): „Sprachphilosophie“, in: Philosophie, mit einer Einleitung von Helmuth Plessner hrsg. v. Alwin Diemer u. Ivo Frenzel, Frankfurt a. M.: Fischer, S. 313–327.
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Türcke, Christoph (2005): Vom Kainszeichen zum genetischen Code. Kritische Theorie der Schrift, München: Beck.
Wiesing, Lambert (2008): „Was ist Medienphilosophie?“, in: Information Philosophie, 37. Jg., Heft 3, S. 30–39.
1 Günther Anders (1986: 441) schrieb im Jahre 1980: „Ob der Ausdruck ‚Medialität‘ […] den Anspruch erheben darf, eine philosophische Kategorie zu sein, das bleibe dahingestellt.“ Bei aller Vorsicht war Anders aber doch schon der Meinung, dass dieser Ausdruck philosophischen Rang hat. Er hatte ihn ja selbst eingeführt, und zwar bereits im Jahre 1956, als die Spatzen diese Thematik noch nicht von den Dächern der Philosophie pfiffen. Anders hat den Begriff seinerzeit in dem Sinne verwendet, in dem die neuere Soziologie heute von „Mediatisierung“ spricht (Bauman 1992; Pfadenhauer u. Grenz 2017: 3–13), und damit hat er ihn von vornherein einen medienethischen Akzent gegeben. ‚Medialisiertes‘ oder eben ‚mediatisiertes‘ Handeln ist demnach nicht mehr zielbewusst und verantwortungsvoll; Menschen, die ‚mediatisiert‘ agieren, machen dort, wo sie hingestellt werden, konformistisch mit. Das wäre kaum möglich, wenn sie nicht von den Konsequenzen ihres Tuns durch eine Reihe von Vermittlungsschritten auf Distanz gehalten würden.
2 In diesem Ansatz wird „Medienphilosophie als eine Bereichsphilosophie“ verstanden, „die eine philosophische Reflexion auf die Medien sein möchte, vor allem im Sinne der Medien als bloßen Mitteln der Kommunikation. Wie Technikphilosophie nicht selbst eine Erscheinungsform von Technik ist und wie die Staatsphilosophie nicht selbst etatistisch sein muss, so gäbe sich eine solche Medienphilosophie ganz unberührt von ihrer eigenen möglichen Medialität.“ (Röttgers 2012: 354).
3 Solche Selbstreferenz markiert formale Gemeinsamkeiten und Differenzen beispielsweise mit der Disziplin „Geschichtsphilosophie“. Dieser Name kann für eine philosophische Forschungsrichtung verwendet werden, die von der Auffassung getragen ist, dass es im Untersuchungsgegenstand „Geschichte“ selbst so etwas wie eine innere philosophische Logik gibt. „Geschichtsphilosophie“ ist dann die Explikation historischer Tendenzen und ihrer Gesetzmäßigkeiten, die, unter unterschiedlichen normativen Vorzeichen, im Prinzip teleologisch verstanden werden. Aber solche Selbstreferenz ist nicht unerlässlich, denn „Geschichtsphilosophie“ muss sich nicht an derlei Supposition binden. Sie kann auch philosophische, d.h. kategorial reflektierte, Betrachtung historischen Geschehens sein, oder auch analytische Betrachtung des Sprechens über historisches Geschehen.
4 Richard Hönigswald hat Sprache als ein Medium beschrieben, das die Stabilität der Natur in einer Kontinuität der Bedeutung abbildet. Sprache vermittelt nach Hönigswald (1931: 376) die beiden Wirklichkeitsbereiche miteinander, die er den „Reiz“ und das „Erlebnis“ nennt: also die Ebene von Ereignissen, die sich naturwissenschaftlich beobachten und vermessen lassen, und die Ebene des Ichs, das sie erlebt und sich mit anderen darüber verständigt. Am Rande sei vermerkt, dass Hönigswald (1931: 391) in diesem Zusammenhang darauf hinweist, das Konzept der „Verständigung“ setze voraus, dass wir einander nicht verstehen. Würde ich den anderen verstehen, müsste ich mich ja nicht mit ihm verständigen. Ich kann ihn aber nicht so verstehen, wie ich meine eigenen inneren Vorgänge verstehe, weil ich sie selbst erlebe; die inneren Erlebnisse des anderen sind nicht die meinen. Sprache ist mediale Einheit der Gegensätze „Eindruck“ und „Ausdruck“. In Prozessen der Verständigung entstehe ein Kontinuum der überlieferten Bedeutungen, für das die Konzepte „Schrift“, „Gemeinschaft“, „Kultur“ und „Geschichte“ stehen. Diese Gedächtnismedien im weiteren Sinne sind, wie Hönigswald (1931: 393) hervorhebt, keine „Gegebenheiten“, sondern „Aufgaben“(zu Hönigswald siehe Schmied-Kowarzik 1997).
5 Kurt Röttgers (2012: 354) hat den oben beschriebenen, anspruchsvollen Ansatz in der Medienphilosophie als eine „Position“ bezeichnet, die sich „in die Tradition derjenigen Verwandlungen der Philosophie“ stellt, „die mit dem sogenannten linguistic turn einhergehen, d.h. einer Abkehr von bewusstseinsphilosophischen Begründungen der Interpretation unseres Weltverhaltens. Sie unterstellt, dass der medial turn eine noch grundlegendere Grundlegung bieten kann als die Sprachphilosophie; Sprache wäre nur eine der möglichen Instanzen von Medialität. Medien eröffnen allgemein einen Schlüssel unserer Weltzugänge“.
6 Ernst Wolfgang Orth (1997: 54) fasst das Kulturkonzept von Husserl und Heidegger folgendermaßen zusammen: „Die Wirklichkeit ist das Thema des interaktiv deutenden und handelnden Menschen. Und in dieser Hinsicht darf diese Wirklichkeit – eben als menschliches Thema – Kultur heißen. Die Wirklichkeit, wenn sie denn erscheint, erscheint dem Menschen als ‚seine‘, ihm nähere oder fernere ‚Welt‘.“
7 „Sozialphilosophie […] hypostasiert weder die Ökonomie noch die Politik, um die Gegenwart zu erhellen; beider Verhältnis, die Abhängigkeit der Politik von der Wirtschaft gehört jedoch vorzüglich zu ihrem Gegenstand: daß die Menschen die Produzenten ihrer historischen Lebensformen sind, die klassenmäßige Form der gesellschaftlichen Arbeit indessen allen ihren Reaktionsweisen, d.h. ihrer Kultur, bislang den Stempel aufdrückt“ (Maus 1958: 311f.).