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6 Fazit
ОглавлениеEs gibt zahlreiche Gründe, Storytelling im Fremdsprachenunterricht einzusetzen. Wright (2008: 4) stellt zunächst allgemein und pragmatisch fest: „Stories, which rely so much on words, offer a major and constant source of life and of language experience for children. Stories are motivating and memorable, rich in language experience, and inexpensive.“ Er greift dabei motivationale Faktoren auf, die auf der grundlegenden Faszination von Geschichten und einer intrinsischen Motivation der Lernenden, sie zu verstehen, beruht. Insbesondere für den Fremdsprachenunterricht erscheint der Hinweis relevant, dass Geschichten nicht nur eine wertvolle Quelle sprachlichen Materials darstellen, sondern – sorgfältig ausgewählt – darüber hinaus Potential zur Sinnstiftung und echter Kommunikation über Themen aus der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen bergen. Die kontextualisierte Darbietung von Sprache und Informationen sowie häufig iterative Strukturen, welche die Mündlichkeit des Storytelling erfordert, bilden eine gute Voraussetzung für nachhaltiges Fremdsprachenlernen. Storytelling ermöglicht darüber hinaus auch ganzheitliche Zugänge zu Sprache und Literatur, verbindet es doch mündliche Rezeption, responsive Reaktion und die spätere kreative Weiterverarbeitung des Gehörten. Die Durchführung von Story Projects ermöglicht dabei zwar zeitintensivere, aber besonders ganzheitliche und handlungsorientierte Formen der Anschlusskommunikation. Durch die Kombination einfacherer Text mit anspruchsvollen Aufgabenstellungen unterscheidet sich die Arbeit in der Sekundarstufe I deutlich vom Grundschulunterricht.
Das materialgestützte Storytelling mittels Picture Books ergänzt die Arbeit mit dem Lehrwerk in zielführender Weise. Während es zu Beginn der Sekundarstufe I durch die Anknüpfung an die Grundschuldidaktik einen Beitrag zur Übergangserleichterung leistet, bereitet es langfristig das weitere literarische Lernen vor. Die Beschäftigung mit mündlich erzählten Geschichten oder auch Picture Books kann das literarische Lernen dabei über die Sekundarstufe I hinaus begleiten, belegen doch beispielsweise die Storytelling Festivals und auch das wachsende Interesse an Visual Narratives, dass es allenfalls Altersgrenzen für Inhalte, nicht jedoch für literarische Gattungen und Darbietungsformen gibt. Der Erfolg der Methode in der Sekundarstufe I wird letztlich davon abhängen, ob es der Lehrkraft gelingt, interessante, für die Lernenden relevante Geschichten auszuwählen, sie in spannender Form zu präsentieren und die Aufgaben so zu gestalten, dass sprachlicher Nutzen und literarisches Erlebnis in sinnvollem Einklang stehen. Für die Lernenden erwächst daraus dann hoffentlich „an experience of language and stories which will stay with them for a whole lifetime“ (Klippel 2006: 89).