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Resümee
ОглавлениеMit spezifischem Blick auf praxisrelevante Überlegungen zur Angebotsentwicklung in der universitären Fremdsprachenlehre hebt der vorliegende Beitrag die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschulleitung, Management, Sprachlehrenden und Studierenden hervor. Viele Personen der genannten Bereiche sind an der Angebotsentwicklung beteiligt und tragen mit ihrem persönlichen Einsatz und ihrem hohen Anspruch an sich selbst zur Modifikation des Lehrangebots bei. Die Autorin ist der Überzeugung, dass diese Vorgehensweise einen positiven Einfluss auf die Weiterentwicklung der Lehre hat, da der produktive Austausch die Identifikation aller Beteiligten mit gemeinschaftlich definierten Werten und Zielen wesentlich (be)fördert und so die beteiligten Personenkreise dazu führt, aktiv an der Zielerreichung mitzuwirken.
Angebotsentwicklung, Implementierung und Durchführung werden also nicht maßgeblich von der Leitungsebene getragen, sondern von Ideen und Vorschlägen des Organisationsteams, der Sprachlehrenden und Studierenden. Vor diesem Hintergrund setzt die Einbindung der MitarbeiterInnen und Studierenden auch wesentlich bei der Aktualisierung des Lehrangebots an. Nach vorliegendem Beitrag beruht die Entwicklung des Lehrangebots auf zwei verknüpften Maßnahmen, nämlich der Förderung der Lehrkompetenz einerseits und der Förderung der Lernkompetenz andererseits. Die Förderung der Lehrkompetenz ergibt sich aus dem neu gestalteten Lehrangebot, welches von den Sprachlehrenden in Abstimmung mit der Zentrumsleitung konzipiert und durchgeführt wird. Dabei werden nur jene Themenbereiche in Betracht gezogen, die sich Sprachlehrende zutrauen und bei denen sie nicht Gefahr laufen, sich mit den Anforderungen überfordert zu fühlen. Die Förderung der Lernkompetenz soll Studierende dazu befähigen, sich in verschiedenen „Verwendungssituationen“ sprachlich gut auszudrücken. In diesem Sinne werden Lehrveranstaltungsangebote stets daraufhin untersucht, ob sie einen Beitrag zur Erweiterung der Sprachkompetenz liefern, also der Optimierung der Lehre dienen.
Die Evaluationsergebnisse, die als wesentlicher Bestandteil von Lehrentwicklungsprozessen im Beitrag beschrieben werden, unterstreichen den hohen Stellenwert der Aus- und Weiterbildung. Sie geben klare Antworten auf Fragen, was Studierende in Bezug auf das Lehrangebot erwarten, wie sie mit Vermittlungs- und Interaktionsweisen zurechtkommen und welche erworbenen Kompetenzen bei ihrem beruflichen Werdegang entscheidend sind. Diese Evaluationsmaßnahmen unterliegen transparenten Kriterien und können helfen, bestehende Qualifizierungsbedarfe zu ermitteln und auf diese mit der Entwicklung eines entsprechenden Lehrangebots zu reagieren. Dabei sollte die Kernfrage, unter welchen Voraussetzungen ein Angebot erfolgreich durchgeführt werden kann, nicht außer Acht gelassen werden. Denn nur durch die Analyse der eigenen Stärken und Schwächen, die sich in den Bedarfserhebungen und Evaluationen widerspiegeln, lassen sich entscheidende Informationen für die Gestaltung des universitären Lehrangebots festmachen.