Читать книгу Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik - ganz einfach! - Группа авторов - Страница 7

Оглавление

Die Laut-Buchstaben-Zuordnungen

Die deutsche Rechtschreibung beruht auf der lateinischen Buchstabenschrift (Alphabetschrift). Laute und Buchstaben sind einander nach bestimmten Regeln zugeordnet. Diese Laut-Buchstaben-Zuordnungen bestimmen die grundlegende Schreibung der Wörter. Sie legen fest, wie die Laute (oder Lautverbindungen) der gesprochenen Sprache durch Buchstaben (oder Buchstabenverbindungen) in der geschriebenen Sprache wiedergegeben werden.

Die folgenden Regeln gelten für den allgemeinen Wortschatz der deutschen Sprache, aber nicht für alle Eigennamen und Ableitungen von Eigennamen.

Die Laute werden in zwei Gruppen unterteilt: Vokale und Konsonanten.

Vokale (Selbstlaute)

Diese werden ohne Hilfe eines anderen Lautes ausgesprochen.

einfache Vokale

a – e – i – o – u

Umlaute

ä – ö – ü

Diphthonge (Doppellaute aus zwei Vokalen)

au – eu – ei – ai – äu

Konsonanten (Mitlaute)

Diese werden mithilfe eines Vokals ausgesprochen.

stimmhafte Konsonanten (weiche Aussprache)

b – d – g – w …

stimmlose Konsonanten (harte, scharfe Aussprache)

p – t – k – f …

→ Die Wiedergabe der Kurzvokale (Schärfung)

Doppelschreibung des Konsonanten

Nach einem kurzen, betonten Vokal wird der nachfolgende Konsonantenbuchstabe meist verdoppelt.

baggern, kommen, nennen, Mappe, Hütte

Karamell, Tollpatsch, Stepp, Tipp, Fritteuse


Diese Doppelschreibung bleibt in allen Beugungsformen, Zusammensetzungen und Ableitungen mit kurzem Vokal erhalten.

kommt, nennst, nannte

Schaffner (zu: schaffen)

Hemmnis (zu: hemmen)

ck und tz

Die Buchstaben k und z werden in deutschen Wörtern nicht verdoppelt. Statt kk steht ck; statt zz steht tz.

Backe, Dackel, Decke, Lücke, wecken

Fetzen, Glatze, Hitze, Katze, platzieren

Nach den Konsonanten l, m, n und r steht kein ck und tz.

Balken, Imker, Blinker, merken

Pelz, Kranz, Gewürz

In Fremdwörtern aus dem Lateinischen, Griechischen und Französischen steht ebenfalls kein ck.

Artikel, Diktat, Direktor, Doktor, Fabrik, Musik, Rakete, Republik, Sekt, Tabak

aber: (aus dem Englischen) Hockey

Nach einem Diphthong steht kein tz.

beizen, Kauz, Kreuz, Schnauze, spreizen

Keine schriftliche Kennzeichnung

Wenn auf einen kurzen, betonten Vokal mehrere verschiedene Konsonanten folgen, wird der dem Vokal folgende Konsonantenbuchstabe nicht verdoppelt.

Falte, Feld, Geschwulst, Halfter, Hals, Hand, hart, Heft, kalt, Künstler, kurz, melden, Schmalz, wirken


Bei bestimmten einsilbigen Wörtern wird die Vokalkürze ebenfalls nicht angezeigt.

ab, an, hat, man, mit, ob, um, von, weg

Dies gilt auch für eine Anzahl einsilbiger Fremdwörter.

Bus, Clip, Cup, fit, Flop, Gag, Hit

Die Wiedergabe der Langvokale (Dehnung)

Der lang gesprochene Vokal wird bei der schriftlichen Wiedergabe häufig nicht besonders gekennzeichnet: Tal, Ware; geben, Weg; Augenlid, Biber; Bote, rot; Blume, mutig. In zahlreichen Fällen wird jedoch der Langvokal sichtbar durch das Dehnungs-h, das lange i (ie) oder die Doppelschreibung des Vokals.

Dehnungs-h

Ein langer Vokal wird in vielen Wörtern durch ein zusätzliches h gekennzeichnet. Dieses Dehnungs-h steht oft vor l, m, n oder r.

Mehl, Stuhl, Zahl; abnehmen, Lehm, Rahmen; dehnen, Lohn, Zahn; fahren, Gebühr, Röhre

Wörter, die vor dem langen Vokal mit einem qu, sch oder sp geschrieben werden, erhalten meist kein Dehnungs-h.

Quader, Qual, quer, bequem; Schal, Schema, Schule, Schoner; Spule, spüren aber: Schuh, spähen

Langes i (ie)

Das lange i wird in vielen Wörtern durch das Anfügen eines e gekennzeichnet.

Brief, Dieb, Fieber (erhöhte Temperatur), Liebe, Lieder, nieder, probieren, sieben, tief, viel, Wiese, zufrieden

In wenigen Fällen wird das lange i als ih oder ieh wiedergegeben.

ihm, ihn, ihnen, ihr

fliehen, Vieh, wiehern, ziehen

In den meisten Fremdwörtern wird das lange i als einfaches i geschrieben.

Exil, Fiber (Faser), Kamin, Krise, Krokodil, Musik, Physik, Profil, Spirale, Tarif, Termin, Tiger, Ventil


Auch Fremdwörter mit der Endung -ine werden mit einfachem i geschrieben.

Apfelsine, Gelatine, Kantine, Margarine, Maschine, Praline, Rosine, Turbine, Violine

In Fremdwörtern werden die betonten Nachsilben -ie, -ier und -ieren mit ie geschrieben.

Drogerie, Garantie; Scharnier, Turnier; diktieren, gratulieren, informieren

Doppelschreibung des Vokals

Bei manchen Wörtern wird der lange Vokal durch die Verdoppelung des Buchstabens gekennzeichnet. Es werden nur die Vokale a, e und o verdoppelt.

Aal, Haar, Paar, Saal, Staat, Waage

Beet, Fee, Heer, Idee, Meer, Speer, Teer

Boot, doof, Moor, Moos, Zoo


Die Länge von Umlauten wird nicht durch die Verdoppelung des Buchstabens gekennzeichnet.

Bötchen (zu: Boot), Härchen (zu: Haar), Pärchen (zu: Paar)

Die Umlaute ä und äu

Wörter mit ä

Wörter mit ä lassen sich meistens von einem Stammwort mit a ableiten.

Bälle (zu: Ball), Fälle (zu: Fall), Gäste (zu: Gast), Stärke (zu: stark),

behände (zu: Hand), Gämse (zu: Gams), Stängel (zu: Stange)

aber: Eltern (trotz: alt), schwenken (trotz: schwanken)


In zwei Fällen gibt es Doppelformen:

aufwendig (zu: aufwenden) oder aufwändig (zu: Aufwand), Schenke

(zu: [aus]schenken) oder Schänke (zu: Schank[wirtschaft] und [Aus]schank)

Wörter mit äu

Wörter mit äu lassen sich meistens von einem Stammwort mit au ableiten.

Bäume (zu: Baum), Häute (zu: Haut), säubern (zu: sauber), Träume

(zu: Traum), Gräuel (zu: Grauen), schnäuzen (zu: Schnauze)

aber: Knäuel, räuspern, Säule, sträuben

Wörter mit ei und ai

Die Schreibung e plus i ist am häufigsten.

beide, Blei, drei, Eier, Leib (= Körper), Leim, Leiter, rein, Seite (= Buchseite), Zeit

In einer eng begrenzten Zahl von Wörtern wird ai geschrieben.

Hai, Hain, Kaiser, Laib (= Brotlaib), Laich, Lakai, Maid, Mais, Rain, Saite (an einem Musikinstrument), Taifun, Waisenkind

Die Wiedergabe der s-Laute

Im Deutschen unterscheidet man zwei s-Laute: das stimmhafte (weiche) s und das stimmlose (scharfe) s. Die beiden s-Laute werden in drei verschiedenen Formen wiedergegeben: durch s (einfaches s), durch ss (Doppel-s) und durch ß (scharfes s, Eszett). In der Schweiz wird statt ß generell ss geschrieben.

Stimmhaftes s: Das stimmhafte s wird immer als (einfaches) s wiedergegeben.

Am Wortanfang steht vor einem Vokal immer das einfache s.

Saal, Salz, Sauna, See, Seite, sieben, Sucht

Im Wortinneren steht das einfache s häufig zwischen zwei Vokalen.

böse, Dose, lesen, Hase, Reise, tausend, Wiese

Das einfache s steht auch nach den Konsonanten l, m, n und r, wenn ein Vokal folgt.

Felsen, Hälse; Amsel, Gämse; Insel, Zinsen; Ferse, Kurse

Stimmloses s: Das stimmlose s wird je nach Stellung und Umgebung im Wort als ss oder ß wiedergegeben.

Nach einem kurzen, betonten Vokal wird das stimmlose s in der Regel als ss wiedergegeben.

essen, Fässer, Flüsse, hassen, küssen, Schüssel, Fass, Kuss, muss, nass aber: bis, bist, was


Das Doppel-s bleibt auch vor der Zusammensetzungsfuge erhalten.

Nussschokolade, Missstand

Nach einem langen Vokal oder einem Diphthong wird das stimmlose s in der Regel als ß wiedergegeben.

bloß, Füße, Gruß, Kloß, Straße, Verstoß

anschließend, außen, beißen, fließen, Fleiß, heißen, Spieß, Strauß

Gleich und ähnlich klingende Wörter

das/dass

das ist eine Form des

■ bestimmten Artikels (Geschlechtsworts),

der Mann, die Frau, das (= dieses) Kind

Demonstrativpronomens (hinweisenden Fürworts),

Sagen Sie das (= dies) bitte noch einmal.

Relativpronomens (bezüglichen Fürworts).

Das Buch, das (= welches) ich dir geliehen habe, trägt den Titel »Der Turm«.

dass ist eine Konjunktion (ein Bindewort).

Ich glaube, dass Sie nun die Wörter »das« und »dass« unterscheiden können.

ent-/end-

Die Vorsilbe ent- wird mit t geschrieben.

entbehren, entdecken, entflammbar, entkommen, Entlassung, Entscheidung

Zusammensetzungen mit und Ableitungen von Ende werden mit d geschrieben.

beenden, endgültig, endlich, Endpunkt, Endsilbe, Endspiel, Wochenende

fer-/ver-

Mit f schreibt man das Wort fertig und alle verwandten Wörter.

abfertigen, anfertigen, Fertigung, schlagfertig

Mit v schreibt man die Vorsilbe ver-.

vergeben, verlieren, verlassen, versagen, versprechen

Fieber/Fiber, Lied/Lid, Miene/Mine und Stiel/Stil

Fieber oder Fiber?

■ Mit Fieber bezeichnet man in erster Linie eine über 38 °C ansteigende Körpertemperatur als Abwehrreaktion des Organismus.

■ Mit Fiber bezeichnet man eine Muskel- oder Pflanzenfaser.

Lied oder Lid?

■ Mit ie schreibt man das Lied, das man singen kann.

■ Mit einfachem i schreibt man das Lid über dem Auge.

Miene oder Mine?

■ Mit Miene bezeichnet man einen Gesichtsausdruck.

■ Mit Mine bezeichnet man

– einen unterirdischen Gang,

– einen Sprengkörper,

– eine Bleistift- oder Kugelschreibereinlage.

Stiel oder Stil?

■ Mit Stiel bezeichnet man einen Griff oder Stängel.

■ Mit Stil bezeichnet man die Einheit der Ausdrucksformen eines Kunstwerks, eines Menschen oder einer Zeit, die Darstellungsweise, Art, Bauart, Schreibart, Kunstrichtung.

■ Ableitungen von und Zusammensetzungen mit Stil:

stilisieren, Stilistik, Baustil, Stilkunde

fiel/viel

fiel ist eine Vergangenheitsform des Verbs (Zeitworts) fallen.

Die Gabel fiel auf den Boden.

viel ist ein unbestimmtes Zahladjektiv (Zahlwort) und bedeutet »eine Menge«.

viel Ärger, viel Geld

viele Probleme, viele Gegenstände

Geisel/Geißel

■ Mit Geisel bezeichnet man eine Person, die zu dem Zweck gefangen genommen oder festgehalten wird, dass für ihre Freilassung bestimmte, gegen einen Dritten gerichtete Forderungen erfüllt werden.

■ Mit Geißel bezeichnet man im übertragenen Sinne eine Plage. Landschaftlich steht das Wort Geißel auch für eine Peitsche.

Leib/Laib, Seite/Saite und Weise/Waise

Leib oder Laib?

■ Mit Leib bezeichnet man einen Körper.

■ Mit Laib bezeichnet man einen Brotlaib oder Käselaib.

Seite oder Saite?

■ Die Seite in einem Buch ist von der Saite auf der Geige zu unterscheiden.

■ Oftmals werden die beiden Wörter beim übertragenen Gebrauch von Saite miteinander verwechselt:

gleich gestimmte Saiten verwandter Seelen, andere Saiten aufziehen,

eine Saite seines Wesens zum Erklingen bringen

■ Dagegen schreibt man:

Sie zeigte sich von ihrer besten Seite.

Rauchen ist seine schwache Seite.

Wir lernten sie von einer ganz anderen Seite kennen.

Dem ist nichts an die Seite zu stellen.

Weise oder Waise?

■ Mit Weise bezeichnet man

– einen klugen Menschen,

– eine Art,

– eine Melodie [eines Liedes].

■ Mit Waise bezeichnet man

– ein elternloses Kind,

– eine einzelne reimlose Gedichtzeile.

seit/seid

seit ist eine

Präposition (ein Verhältniswort) und

Seit deiner Abreise ist viel passiert.

Konjunktion (ein Bindewort).

Seit er das Haus verlassen hat, wird er von der Polizei beobachtet.

seid ist eine konjugierte (gebeugte) Form des Verbs (Zeitworts) sein.

Seid bitte nett zueinander.

Seid ihr gut in Regensburg angekommen?

tod-/tot-

Zusammensetzungen mit dem Substantiv (Hauptwort) Tod werden mit d geschrieben. Es handelt sich dabei in der Regel um Adjektive (Eigenschaftswörter).

todblass, todelend, todernst, todkrank, todmatt, todmüde, todschick, todsicher

Zusammensetzungen mit dem Adjektiv (Eigenschaftswort) tot werden mit t geschrieben. Es handelt sich dabei in der Regel um Verben (Zeitwörter).

totarbeiten, totfahren, totlachen, totschlagen, totschießen, tottreten

wieder/wider

wieder bedeutet »noch einmal, erneut«.

Er kommt wieder.

Der Wiederaufbau beginnt.

»Recycling« heißt »Wiederverwertung«.

wider bedeutet »gegen, entgegen«.

Sie wird uns widersprechen.

Die Behauptung ist nicht widerlegbar.

Er hat seine Aussagen widerrufen.

Die Schreibung der Fremdwörter

Angleichung der Fremdwörter

Viele schon lange im Deutschen verwendete Fremdwörter folgen den Regeln der deutschen Rechtschreibung.

Akzent (von lat. accentus)Kabinett (von frz. cabinet)
Baracke (von frz. baraque)Keks (von engl. cake)
Büro (von frz. bureau)Streik (von engl. strike)

Bei manchen Fremdwörtern stehen die eingedeutschten Schreibungen und die in der Fremdsprache üblichen Schreibweisen gleichberechtigt nebeneinander.

Delfin/Delphin, Ginko/Ginkgo, Jogurt/Joghurt, Justiziar/Justitiar, Panter/Panther

Dabei sind folgende Regeln zu beachten:

■ Die Verbindung ph kann in allen Wörtern mit den Stämmen phon, phot und graph durch f ersetzt werden.

Diktafon/DiktaphonBiografie/Biographie
Grammofon/GrammophonLexikografie/Lexikographie
Megafon/MegaphonOrthografie/Orthographie
Fotografie/Photographie

■ Die französischen Endungen é und ée können in einigen Wörtern durch ee ersetzt werden.

Drapee/DrapéRommee/Rommé
Exposee/ExposéSeparee/Séparée
Frappee/Frappé

■ Wörter mit den Endungen -tial und -tiell können mit z geschrieben werden, wenn verwandte Wörter auf z existieren.

substanziell (zu: Substanz) / substantiell, potenziell (zu: Potenz) / potentiell

Besonderheiten

In Fremdwörtern aus dem Griechischen finden sich oftmals Schreibweisen mit

ph,

Alphabet, Apostroph, Asphalt, Katastrophe, Metapher, Phänomen, Philosophie

rh,

Rhetorik, Rheuma, Rhombus, Rhythmus

th.

Apotheke, Bibliothek, Diskothek, Ethos, Leichtathletik, Mathematik, Theater

Eine Reihe von Fremdwörtern wird mit y geschrieben, obwohl ü gesprochen wird.

Analyse, Asyl, Dynamit, Dynamo, Embryo, Gymnastik, Hygiene, Hydrant, Psychologie, Pyramide, Synthese, typisch, Zypresse

In Fremdwörtern aus dem Französischen wird der u-Laut in der Regel durch ou wiedergegeben.

Journal, Limousine, partout, Routine, Ressourcen, Route, Soubrette, Souffleuse, Souvenir, souverän

Doppelformen: Nugat/Nougat, Kupon/Coupon


Bei Fremdwörtern mit den Endungen -and und -end kommt die passive Bedeutung zum Ausdruck.

Examinand (jemand, der examiniert wird), Konfirmand, Rehabilitand;

Dividend, Promovend, Subtrahend

Bei Fremdwörtern mit den Endungen -ant und -ent kommt die aktive Bedeutung zum Ausdruck.

Demonstrant (jemand, der demonstriert), Protokollant, Gratulant;

Assistent, Abonnent, Dirigent, Konkurrent

Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik - ganz einfach!

Подняться наверх