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Die Zeit der Inflation 1919–1923

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Martin H. Geyer

In der Forschung zur Weimarer Republik ist es inzwischen üblich, die Jahre nach der Revolution und dem Kapp-Putsch im März 1920 bis zum Beginn der Hyperinflation und der Ruhrbesetzung 1923 als eine, wenn auch nur kurze Zeit innenpolitischer Normalisierung zu beschreiben. Schon für die Zeitgenossen rückten nach der Revolution wirtschaftliche Fragen mit ihren Folgen für Politik, Gesellschaft und Kultur in den Vordergrund. „Die Wirtschaft ist das Schicksal“, formulierte 1921 der Industrielle und spätere Reichsaußenminister Walther Rathenau.1 Die neuere Forschung hat sehr nachdrücklich auf die Erfolge der Republik bei der Demobilmachung des Millionenheeres, der Wiederingangsetzung der Friedenswirtschaft und dem Abbau der Arbeitslosigkeit hingewiesen.2 Dennoch: Das politische Leben befand sich fast durchgängig in einem nach-revolutionären Krisenmodus, wobei innere und äußere Unsicherheitsfaktoren, darunter die Hyperinflation, die Reparationen mit der französisch-belgischen Ruhrbesetzung sowie Putsch- und Diktaturpläne 1923, eine große Rolle spielten.

Aufbruch und Abgründe

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