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VORWORT
ОглавлениеDas konfessionelle Zeitalter hat in den letzten Jahrzehnten vor allem in der Beschäftigung der deutschen Forschung mit der Frühen Neuzeit lebhaftes Interesse gefunden. Den Anstoß dazu gab die von Wolfgang Reinhard und Heinz Schilling formulierte These, dass die Konfessionalisierung in sozialgeschichtlicher Perspektive als Modernisierungsschub zu interpretieren sei. Dabei rückten zunächst vor allem die strategisch-konzeptionellen Gemeinsamkeiten zwischen den konkurrierenden Großkonfessionen ins Blickfeld. Die folgende kritische Diskussion differenzierte schrittweise das Urteil über die sozialgeschichtliche Bedeutung konfessioneller Konzepte und ihrer Durchsetzung. Zugleich lenkte sie die Aufmerksamkeit auf die Besonderheiten der einzelnen Konfessionen, um einer Überbetonung der konstatierten Parallelen vorzubeugen. An diesem Forschungsstand orientiert sich die Edition zur katholischen Reform und Konfessionalisierung. Sie basiert auf der Prämisse, dass bedeutsame, prägende Elemente der nachreformatorischen bzw. tridentinischen Erneuerung der römischen Kirche sich aus vorreformatorischen Wurzeln ableiten lassen und sich die katholische Reform nicht in der bloßen Reaktion auf die Glaubensspaltung erschöpfte. Daraus ergibt sich die Entscheidung, auch Grundzüge der spätmittelalterlichen und vortridentinischen Reformdiskussion zu dokumentieren. Die Edition schließt mit Quellen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, weil davon ausgegangen werden darf, dass um diese Zeit die maßgeblichen Weichenstellungen in der katholischen Konfessionalisierung vollzogen waren. Die folgenden Jahrzehnte der fortschreitenden Vertiefung der Reform konnten leider aus Raumgründen nicht mehr berücksichtigt werden. Auch musste aus demselben Grund auf zahlreiche für die voraufgehende Entwicklung sehr aufschlussreiche Quellenstücke verzichtet werden. Wenn es dennoch gelungen sein sollte, prägnante Merkmale der katholischen Reform und Konfessionalisierung durch die ausgewählten Quellen plausibel und nachvollziehbar zu belegen, hätte sich die Mühe einer breit angelegten Recherche gelohnt.
An dieser Mühe hatten viele Helfer engagierten Anteil. Dieser „Mannschaft“ sei nun endlich herzlich gedankt, meinen Assistenten Herrn Dr. Andreas Edel und Herrn Dr. Martin Knoll für die geduldige technische Beratung am PC, Frau Bettina Demleitner, Frau Nicole Scholz, Frau Alexandra Wasserek-Luschtinetz und Herrn Harald Müller für die computerversierte Aufbereitung einer umfangreichen Quellensammlung, Frau Barbara Stelzenberger, Herrn Jörg Bräuer, Herrn Matthias Langensteiner und Herrn Christoph Steinbach für den mühsamen „Bücherdienst“, Frau Monika Troffer für ihre Sorgfalt beim Korrekturlesen, Frau Katrin Maierhofer, Frau Christina Milz, Frau Nico Peterova und Herrn Nicolas Zehe ihre Mithilfe bei der Erstellung des Registers und Frau Dr. phil. habil. Daniela Neri und Herrn Paul Schrott für die freundliche Unterstützung bei der Übersetzung italienischer bzw. lateinischer Vorlagen. In dieser „Mannschaft“ hat meine Sekretärin, Frau Renate Wagner, die Hauptlast getragen. Ohne ihre Verlässlichkeit, ihre konstruktive Kooperation und ohne ihre große, unermüdliche Einsatzbereitschaft wäre dieses Buch noch immer ein Torso. Es ist längst an der Zeit, dafür herzlich Dank zu sagen.
Regensburg, im Mai 2005
Albrecht P. Luttenberger