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Vorwort der Herausgeber
ОглавлениеUM STRATEGIEN FÜR DEN nachhaltigen Umgang mit Ressourcen entwickeln zu können, braucht es eine ganzheitliche Herangehensweise, die das vielschichtige Wissen unterschiedlicher Fachrichtungen zusammenführt. Die Notwendigkeit einer derart integrierten Sichtweise wurde an der Universität Augsburg früh erkannt und vor vielen Jahren durch die Entwicklung des Konzepts der „Stoffgeschichten“ angestoßen. Hierbei wird ein Stoff in Form eines Alltagsproduktes von der Entstehung bis zum Lebensende und darüber hinaus mit all seinen ökonomischen, ökologischen und soziokulturellen Kontexten betrachtet. Diese Vorgehensweise geht über die bekannten Lebenszyklusperspektiven hinaus. Es werden nicht nur die planerisch-wirtschaftlichen Aspekte der Wertschöpfungs- und Produktionskette behandelt, sondern auch die vielfältigen Kontexte, in die der Stoff eingebettet ist. Daraus resultierte die Erkenntnis, dass aufgrund der Vielseitigkeit unserer alltäglich verwendeten Stoffe hinsichtlich unterschiedlichster wissenschaftlicher Fragestellungen, Probleme, Zugänge und Methoden eine Auseinandersetzung ohne die Zusammenführung von Geistes- und Naturwissenschaften überhaupt nicht möglich ist. Stoffgeschichten bieten somit nicht nur eine neue Perspektive für eine inter- und transdisziplinäre Umweltforschung, sondern ermöglichen zudem die Vermittlung komplexer Sachverhalte.
Diese innovative Vorgehensweise wurde mit der Neugründung des Lehrstuhls für Ressourcenstrategie an der Universität Augsburg im Jahr 2009 institutionalisiert. Sie zeigt sich auch in der Zusammensetzung des Lehrstuhlteams: Geographen, Erziehungs-, Materialwissenschaftler, Technikhistoriker und Ökonomen forschen und arbeiten gemeinsam an ressourcenrelevanten Inhalten, analysieren und bewerten die komplexen Problemursachen und -strukturen und vermitteln diese wiederum in die einzelnen Disziplinen und an Akteure in Industrie, Politik und Gesellschaft. Ziel ist, alle zum Verständnis des Themas wichtigen Zielgruppen sowie Forschungsperspektiven zu bündeln und daraus resultierende Problemfelder zu identifizieren und möglichst realistisch abzubilden. Subjektive Alltagshandlungen und -erfahrungen werden dabei gezielt mit wissenschaftlichen Herangehensweisen verknüpft.
Über die Jahre hinweg entwickelte sich so ein umfangreiches interdisziplinäres Lehrangebot zu Fragen der Nachhaltigkeit und der Ressourcenstrategie, das mittlerweile fester Bestandteil einer Vielzahl von Studiengängen der Universität Augsburg ist, wie z.B. der Geographie, den Umweltwissenschaften, der Physik, den Materialwissenschaften, den Erziehungswissenschaften, den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, dem Wirtschaftsingenieurwesen, der Umweltethik und der sozialwissenschaftlichen Konfliktforschung. Neben einzelnen Lehrveranstaltungen betrifft dies vor allem aufeinander aufbauende Lehrmodule und weiterführende Qualifizierungsarbeiten, so dass sich eine „Augsburger Tradition“ in der Vernetzung von Studiengängen und der interdisziplinären Lehre unter Beteiligung zahlreicher Lehrstühle, allen voran des neu gegründeten Lehrstuhls für Ressourcenstrategie, etabliert hat.
Diese Entwicklung ist das Resultat einer langjährigen Zusammenarbeit verschiedener Institute und damit der kontinuierlichen Verknüpfung von unterschiedlichen fachdisziplinären Kompetenzen rund um das Thema eines zukunftsfähigen und verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen. Zahlreiche Diskussionspartner und Ideengeber haben diesen Weg begleitet – ihnen gilt unser Dank! Stellvertretend für viele sind hier zu nennen: Prof. Dr. Markus Huppenbauer (ETH Zürich), Prof. Dr. Dr. Gunther Gottlieb (Universität Augsburg), Dr. Walter Schindler, Dr. Jens Soentgen vom Wissenschaftszentrum Umwelt der Universität Augsburg sowie dessen langjährige Mitglieder und Mitarbeiter. Ferner gilt unser Dank den Mitgliedern der Institute für Physik, Geographie und Materials Resource Management der Universität Augsburg. Insbesondere dem Mitarbeiterteam des Lehrstuhls für Ressourcenstrategie, allen voran Renate Diessenbacher, sei für die vielen Diskussionen und die fortwährende Unterstützung herzlich gedankt. Schließlich möchten wir auch die vielen Studierenden erwähnen, die mit ihren Ideen und erarbeiteten Stoffgeschichten wichtige Anregungen und Impulse für unsere Arbeit lieferten.
Zu guter Letzt danken wir vor allem den Autorinnen und Autoren, die an diesem Lehrbuch tatkräftig mitgewirkt und dazu beigetragen haben, die Erkenntnisse aus der jahrelangen Zusammenarbeit in einem Lehrbuch zu vereinen. Erst durch ihren unermüdlichen Einsatz wurde es möglich, die vielfältigen Facetten des Themas einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen. In diesem Zusammenhang geht unser Dank auch an Dr. Martina Blum für die sehr sorgfältige Mitarbeit beim Lektorat sowie an Julia Grimm für die Zuarbeit beim Beschaffen von Daten.
Ein solches Buch bietet – gerade in seiner ersten Fassung – sicherlich in einzelnen Punkten auch Anlass zu Kritik und Ansätze für Verbesserungen. Hier sind wir auf Ihre Mithilfe als Leserin und Leser angewiesen. Über eine Rückmeldung zur Konzeption und zum Inhalt des Buches würden wir uns sehr freuen. Hinweise auf Fehler oder Unstimmigkeiten sind ebenfalls willkommen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr Interesse an diesem – aus unserer Sicht – überaus zukunftsrelevanten Thema des verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen!
Augsburg, Herbst 2013
Armin Reller, Luitgard Marschall,
Simon Meißner und Claudia Schmidt