Читать книгу Altsteinzeit von A bis Z - Группа авторов - Страница 5
Redaktionelle Vorbemerkung
ОглавлениеDieses Nachschlagewerk richtet sich an Studierende und alle an der Urgeschichte Interessierte sowie an Fachleute aus benachbarten Wissenschaften, die in unterschiedlicher Weise mit der Entwicklung des Menschen und seiner Kultur Berührungspunkte finden. Es soll daher eine Hilfe dafür sein, sich abseits der Flut von Informationen aus dem Internet und deren nicht immer überprüfbaren Herkünften mit Begriffen der urgeschichtlichen Archäologie sowie einiger wichtigen Nachbarwissenschaften wie Geologie, Paläontologie und Geographie vertraut zu machen. Das Stichwortverzeichnis enthält neben den gewohnten Begriffen aus der Urgeschichtsarchäologie und ihrem engeren naturwissenschaftlichen Umfeld auch einige Begriffe der allgemeinen Kulturanthropologie, die in der archäologischen Literatur auftauchen und dort nicht immer eindeutig benutzt werden. Sie werden hier in besonders gekennzeichneten Texten erläutert oder diskutiert. Es gibt zudem Fachausdrücke, für die keine verbindliche Regelung getroffen werden können. So sind beispielsweise die Begriffe Werkzeug und Gerät trotz unseres Definitionsversuches nicht scharf voneinander abgrenzbar und können synonym verwendet werden. Über die Definitionen einiger anderer Stichwörter, besonders solchen aus dem Bereich der Geochronologie, wird in der gegenwärtigen Forschung nicht bei allen Wissenschaftlern eine völlige Übereinstimmung zu erreichen sein. Sie sind nach dem Verständnis und der persönlichen wissenschaftlichen Einsicht der Autoren definiert worden. Dieses Defizit ist in rekonstruierenden Paläowissenschaften unvermeidbar.
Wenn Zeitangaben mit dem Kürzel BC angegeben werden, bedeutet dies ein Alter „vor Christus“, bei Nennung mit dem Kürzel BP ein Alter „vor heute“ bzw. vor 1950. Millionen Jahre ist mit Mio. Jahre abgekürzt. Die englische Schreibweise von Begriffen wie chopping tool wird hier überwiegend eingedeutscht und mit großem Anfangsbuchstaben sowie mit Bindestrich versehen. Das erweist sich insbesondere dort als Notwendigkeit, wo zusammengesetzte Wörter wie Chopping-tool-Herstellung gebildet werden. Ebenso wird mit französischen Ausdrücken verfahren, die original keinen Bindestrich besitzen, beispielsweise La-Hoguette-Kultur. Sehr spezielle Fachtermini des Französischen, wie beispielsweise pointe des Cottés oder burin de Noailles, werden durch eine kursive Schreibweise kenntlich gemacht. Wenn sie für das Stichwortverzeichnis eingedeutscht worden sind, finden sie sich als Cottés-Spitze, Noailles-Stichel usw. in der Weise, dass der ausschlaggebende Fundortname der allgemeinen Werkzeugbezeichnung vorangestellt ist. Einfache Anführungszeichen werden benutzt, um geläufige Begriffe, wie ‚harte Retusche‘, zu kennzeichnen. Doppelte Anführungszeichen werden bei Begriffen benutzt, die als Zitate zu verstehen sind oder nicht in der alltäglichen Bedeutung des Wortes korrekt sind. Archäologische Fachbegriffe, die in den Texten der Stichwörtererklärungen vorkommenden, sind alle mit einem eigenen Stichwort vertreten Eine umfassende Auflistung von Fundstellen sowie der Gattungen und Arten der Tierwelt des Quartärs hätte den möglichen Rahmen des vorliegenden Bandes absolut gesprengt. Deshalb sind hier nur wenige Fundorte und Tierarten/-gruppen vorgestellt, deren Bedeutung wir subjektiv als wichtig verstehen. Aus dem gleichen Grund ist die sehr umfangreiche Paläokunst hier nur mit wenigen Beispielen eher angedeutet als angemessen vertreten.
Der überwiegende Teil der Abbildungen wurde von den Autoren nach Originalen selbst gezeichnet oder nach schon publizierten Vorlagen dem Stil der übrigen Darstellungen zeichnerisch möglichst gut angepasst. Da die Einhaltung von gleichen Maßstäben aus Formatgründen nicht möglich ist, findet sich bei jeder Abbildung ein Maßstab. Die Zeichnungen der Steinartefakte sollen einerseits eine plastische Vorstellung von ihren Volumen geben und andererseits möglichst genaue herstellungstechnische Informationen bieten. Eine Erklärung der in diesem Sinne realisierten Innenstrukturen der Abbildungen findet sich am Ende des Buchs. Die Schädelfunde einiger Urmenschen sind in konventioneller Weise in Seitenansichten dargestellt. Wir haben Wert darauf gelegt, dass sie in möglichst vergleichbarer Stellung, also in Annäherung an die sogenannte Frankfurter Ebene wiedergegeben sind. Diesbezüglich konnte aber eine absolut wissenschaftliche Genauigkeit allein wegen der leicht abweichenden lateralen Kameraperspektiven in den ursprünglichen Zeichnungsvorlagen nicht realisiert werden. Die angegebene Literatur ist selbstverständlich nur eine Auswahl wichtiger allgemeiner und weiterführender Werke. Wir haben versucht, sie möglichst objektiv vorzunehmen, wissen aber, dass so etwas nicht wirklich zufrieden stellend gelingen kann. So bitten wir alle Fachkollegen und Autoren, die hier nicht berücksichtigt sind, um Verständnis.
Lutz Fiedler, Gaëlle Rosendahl und Wilfried Rosendahl Marburg/Mannheim, März 2011