Читать книгу re:publica Reader 2013 – Tag 3 - Группа авторов - Страница 7
Science & Technology Science & Technology: Spielzeug für Reiche, Spielzeug für Süchtige, Spielzeug für Künstler Revolutionieren 3D-Drucker unsere Rolle als Konsument? Was gibt es schöneres als eine E-Zigarette? Warum sollte es nicht möglich sein, seinen persönlichen Satelliten in die Erdumlaufbahn zu schießen? Diese Fragen und noch ein paar mehr hat Tag drei der re:publica beantwortet.
ОглавлениеAutor: Angela Gruber
Dampfmaschine, Eisenbahn, Computer – 3D-Drucker? Peter Troxler stellte am letzten Tag der re:publica die Frage, ob das neue Druckgerät die logische Fortsetzung dieser Reihe an bahnbrechenden Erfindungen ist: „3D-Printing: (How) can we make it a third industrial revolution?“ Die erforderliche Technologie des dreidimensionalen Druckens, so Wissenschaftler Troxler, sei nicht neu. Es gebe sie schon über 20 Jahre. Nichtsdestotrotz haften dem Konzept immer noch einige Probleme an: Die Geräte für den Heimgebrauch, die jüngst auf den Markt kamen, sind immer noch relativ teuer und langsam. Und dann ist da noch eine ganz grundsätzliche Frage: Wollen die Menschen überhaupt zu ihrem eigenen Produzenten werden und Dinge selbst machen? Oder ist es ihnen nicht doch lieber, in der Rolle des Konsumenten zu bleiben? „Im Moment sind die Drucker noch Spielzeug für Reiche. Die Folge der zweiten industriellen Revolution ist, dass wir Konsumenten geworden sind und nichts selbst produzieren“, sagte Troxler. Er glaubt trotzdem nicht, dass der 3D-Drucker scheitert, für individualisierte Produkte wie zum Beispiel Zahnprothesen sei die Technologie interessant. „Konsumenten können jetzt mit dem Designer interagieren und ihre speziellen Wünsche mitteilen.“ In der anschließenden Diskussion sagte Marlene Vogel, Gründerin von trinckle, dass die Technik sich noch weiter entwickeln muss, um für den Heimgebrauch geeignet zu sein: „Ich habe selbst einen 3D-Drucker daheim. Es gibt noch eine große Lücke zwischen diesen Heimgeräten und professionellen Druckern. Aber dieser Unterschied wird schnell kleiner werden.“
Thomas Andrezak hingegen war sich sicher, eine revolutionäre Technologie vorzustellen, die das Leben der Menschheit verbessern wird. Er sprach zum Thema E-Zigarette: Der Genuss, der aus dem Internet kam. „Elektronische Zigaretten sind ein gesünderer und nerdigerer Weg, Nikotin zu sich zu nehmen als die sogenannte Analogzigarette“, konnte der re:publica-Besucher dem Programm entnehmen. Die Mischung aus Diskonebel, Aroma und – wenn der gesundheitsbewusste Konsument das wünscht – Nikotin sei zu Unrecht als gefährlich gebrandmarkt worden. Dabei hat die E-Zigarette noch viele weitere Vorteile, es gibt sie sogar mit USB-Anschluss. Stinkende Klamotten gehören somit der Vergangenheit an. Das muss die Bremser überzeugen, „während die Innovation Purzelbäume schlägt“.
Die Do-It-Yourself-Mentalität des 3D-Druckens, diskutiert auf Stage 2, hat sich auch Song Hojun zu Eigen gemacht. Der Künstler und Designer aus Südkorea arbeitet derzeit an seinem persönlichen DIY-Satelliten-Programm OSSI (Open Source Satellite Initiative), das er auf der re:publica vorstellte.
Zu dem Themenschwerpunkt Science & Technology gehörten am letzten re:publica Tag unter anderem noch Vorträge über die vernetzte Stadt (Marc Altenburg), Datenbefreiung (Sebastian Vollnhals, Jens Ohlig, Michael Kreil) und personalisierte Medizin (Nicole Ambacher, Daniel Knapp).